|
[65] Choiseul. Dubarry.
CHOISEUL für sich. Sie hat mich nie geliebt! – Ha, ein Gamin in Lumpen mein Nebenbuhler! – – Welch ein bodenloser Abgrund ist der Charakter dieser Frau! – Wie blendend, wie täuschend hat sie ihre Rolle gespielt, durch ein ganzes Leben! – Gigantisch feenhaft, und hat selbst des klugen Choiseul stolzes Herz betrogen! – Sie hat mich nie geliebt! – »Eitelkeit müssen Sie sich abgewöhnen, wenn Sie ein großer Mann sein wollen!« – Gut, Marquise, gut! – Choiseul ist der Sklave der Jeanette Poisson, der natürlichen Tochter des Gewürzkrämers – gewesen! Er wird die Lehre nützen, und – dich zertreten – dich und ihn! – Wenn sie aber ihren Sturz nicht überlebte, wenn – – Gott weiß es, ich habe nicht den Vorsatz, sie zu töten – aber stürzen – muß sie – – um jeden Preis!
DUBARRY der langsam vorwärts gekommen. Sind Sie einig mit sich, Herr Herzog?
CHOISEUL ihn bei der Hand packend. Ich bin's! – Indem er sich wendet. Morgen mehr davon! Er will abgehen.
DUBARRY ihn aufhaltend. Wohin so eilig?
CHOISEUL starr. Zu dem Helden unseres Dramas!
DUBARRY erstaunt. Sie haben ihn? – Den Narziß?
CHOISEUL lachend. Ich habe ihn!! Er geht rasch durch die Arkaden ab.
DUBARRY folgt mit staunender Gebärde.
Ausgewählte Ausgaben von
Narziß
|