Dritter Auftritt.

[55] Choiseul. Dubarry.


DUBARRY. Ah, da sind Sie schon, Herr Herzog. Meine Ahnung hat mich nicht betrogen. Terray, Silhouette und Maupeou kommen eben durch den Garten; ich bin vorausgeeilt, um Sie zu sprechen. Haben Sie sich entschieden?

CHOISEUL. Nach der Audienz, Graf – nicht eher. – Aber hören Sie, es ist von äußerster Wichtigkeit, die Heiratszeremonie mit dem König zu beschleunigen.

DUBARRY fährt zurück. Herr Herzog?!

CHOISEUL. Jawohl! Halblaut. Wenn ich es auf mich nehme, versäume ich den rechten Augenblick nie. Die Festlichkeit selbst wird unseren Plänen dienen. – Haben Sie sich denn überlegt, unter welcher Form man ihr den Menschen vorführen könnte, wenn man ihn gefunden?

DUBARRY halblaut. Wie wär's mit einem Schauspiel? Ich hab' es ihr gestern zum Festprogramm vorgeschlagen.

CHOISEUL. Prächtig, lieber Graf! Gleiche Geister begegnen sich immer.[55]

DUBARRY. Nicht wahr, Herzog? – Still, unsere Kollegen!

TERRAY, SILHOUETTE UND MAUPEOU von den Arkaden im Gespräch eintretend, verbeugen sich, Choiseul begrüßend.


Quelle:
Albert Emil Brachvogel: Narziß. Leipzig [o.J.], S. 55-56.
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