Vierter Auftritt


[140] Ponce maskiert, mit dem Federhut auf.


PONCE. Guten Abend, Papa! Habt Ihr Euch etwas singen lassen? Nun, Mädchen, du hast artig gesungen, und vorhin ebenso artig geweint. Will sie küssen. Adieu.

VALERIA. Laß mich, das erste konnte ich besser.

VALERIO. Du sollst aber das erste verlernen, und das zweite besser begreifen.

PONCE. Brav, Papa, gebt ihr Unterricht! Ihr seid einer von denen, die sich mit dem Zuhörer in die Sache teilen; wenn Ihr singt, weinen die Leute.

VALERIO. Richtig – bleibt noch ein wenig da, ich will Euch ein Liedchen singen, daß Ihr weinen sollt; doch Ihr seid ein böser Sohn, Ihr hättet Eurem Vater kein Gehör gegeben, wäre er gleich ein Musikant gewesen und hätte es nötig gehabt.[140]

PONCE abgehend. Und Euer Ohr ist so lang; Er macht einen großen Schritt nach der Türe. ja, der Ton eines Sängers, der eine Glasblaserlunge hat, könnte der Quere hinein. Er macht eine geschmackvolle Verbeugung. Gute Nacht beisammen.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 140-141.
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