Sechsundzwanzigster Auftritt


[242] Felix und Lucilla, die als Mann gekleidet ist.


FELIX. Hier ist das Haus, wo wir sicher sind, wo uns die Liebe glücklich macht.

LUCILLA stößt mit dem Fuß an den Brief mit dem Gelde. Da hat jemand Geld verloren – und Papiere.

FELIX. Gieb, ich will es zu dem Briefe stecken, der mir im Walde gegeben ward; morgen sehen wir, was es ist.

LUCILLA. Ich bin immer noch so scheu, hier ins Haus zu gehen.

FELIX. Wir haben viel gewagt – die Liebe lohnt alles.[242]

LUCILLA. Wenn Isidora und Melanie nur nicht böse werden!

FELIX. Ei, bös? Sei klug!

LUCILLA. Bist du sicher, daß uns niemand hört?

FELIX. Die alte Tante schläft hinten hinaus – die Mädchen vorn, und die sollen es ja wissen, – ich weiß ja Weg und Steg komme!

LUCILLA. Hast du gehört, was vorher hier gesprochen wurde?

FELIX. Ich bitte dich, vergesse es – sie sprachen Böses von den lieben Mädchen – es wäre traurig – und wer macht es besser? Sind wir selbst auf Wegen, die das Geschwätz billigen würde? Komme! Beide ab.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 242-243.
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