Dreizehnter Auftritt


[262] Valerio bläst: ut, ut, ut. – Der Schulmeister Alonso, hinter ihm der dicke Pfeifer und magre Geiger, dann die übrigen Musikanten, alle mit Seitengewehr aus der linken Kulisse, dem Walde; der Geiger nagt an einem Bratenknochen.


ALONSO. Ich stelle Euch hier meine Familie vor; sucht sie zu verwenden, wie Ihr könnt!

VALERIO. Macht fort, kauet aus, und laßt die Knochen hier!

PFEIFER. Wenn die Knochen hierbleiben sollen, werde ich wohl allein mitgehen müssen.

GEIGER. Schweige still, du Blasbalg!

VALERIO. Blasbalg, schweige still, und Knochen, schweige still! Aber lege deine Knochen ab, du bist zu rachsüchtig! Weil du kein Fleisch auf den Rippen hast, meinst du an einem andern ehrlichen Knochen dürftest du keines lassen. Kommt!

ALONSO. Nun, wie sollen wir uns verhalten? Seht, diese sind die Lautenisten, und diese die Biskaiyer, die können gut zuschlagen.

PFEIFER. Ja, Trumpf, mit der Karte auf den Tisch beim Spiele.

GEIGER. Kannst du dein Maul nicht halten?

VALERIO. Still, ihr habt immer etwas!

PFEIFER. Er? Er hat sein Lebtage nichts, er versäuft alles.

ALONSO. Das war gesalzen, das war gesalzen; da trinkt es sich gut drauf.

VALERIO. Kommt, und wenn ihr nicht ruht, so zwinge ich den Knochen, dich Pfeifer aufzuessen, dann wird er eine Karbonade. Alle ab.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 262.
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