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1814
3. Juli: John Brinckman wird in Rostock als Sohn eines Kaufmanns und Kapitäns und einer schwedischen Mutter geboren.
1820
Brinckman genießt im Gymnasium und in einer Stadtschule den ersten Unterricht. Durch das lebhafte Interesse des Vaters an geistiger Betätigung angeregt, versucht sich der kleine John an der Verfassung von kleinen Gedichten und Abendscherzen.
1824
Sein Vater findet den Tod in einem Schiffsunglück. Die Mutter erzieht nun die acht Kinder alleine.
1834–1837
Er studiert in seiner Heimatstadt zunächst Jura, dann neuere Sprachen, Literatur und Geschichte. Hier trifft er Fritz Reuter, mit dem er das Interesse an Literatur, Geschichte und Philosophie teilt. Brinckman gibt Unterricht an einer Knabenschule.
1838
Brinckman wird als Burschenschaftler wegen politischer Verbindungen im Zuge des »Frankfurter Putsches« und der danach folgenden Straßenschlachten angeklagt und bricht deswegen sein Studium ab. In Rostock kommt es auch zur Einkerkerung der studentischen Mitglieder der Burschenschaften, der sich Brinckman nur durch Flucht entziehen kann.
26. September: Er tritt in Verbindung mit Julius Bühring, seinem ehemaligen Schulfreund. Infolge einer Hausdurchsuchung wird Brinckman wegen des Versuchs, einen Verein mit deutschen Einheitszielen zu gründen, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil wird nicht rechtskräftig, da ihn Erzherzog Friedrich Franz I. auf ein Gesuch Brinckmans hin begnadigt.
1839
»Der heilige Damm« (Dramatische Legende).
10. September: Um den drückenden sozialen Verhältnissen in seiner Heimat zu entfliehen, wandert er über England nach Amerika zu seinem Bruder Michael aus.
14. November: Die Landung in der Delawarebucht erfolgt. Hier verdingt er sich als Journalist, Übersetzer und Gesandtschaftssekretär. Er wird bei verschiedenen literarischen Persönlichkeiten der Zeit eingeführt: bei Charles Cullen Erhart, bei Professor Lee und Wapes der Universität New York, bei Dr. Franz Lieber.
1842
Er leidet wiederholt unter Fieberanfällen, die auf das nordamerikanische Klima zurückzuführen sind und die ihm den Aufenthalt weiter unmöglich machen.
April: Er kehrt aus Gesundheitsgründen enttäuscht nach Mecklenburg zurück.
Brinckman wird Hauslehrer auf mecklenbürgischen Gütern bei Adelsfamilien, zum Beispiel beim Gutsbesitzer von Schack.
1845
Brinckman bezieht eine Hauslehrerstelle beim Klosterhauptmann Baron le Fort. Ein Versuch, die frei gewordene, besser dotierte Stelle eines Lehrers für englische Sprache an der mecklenburgischen Navigationsschule in Güstrow zu erhalten, schlägt fehl. Auch seine Bemühungen für einen Posten in der Verwaltung bleiben ergebnislos.
1846
Er ist Leiter und Inhaber einer Privatschule in Goldberg. Diese Arbeitsstelle ermöglicht ihm ein eigenständiges Leben und die Gründung einer Familie.
3. April: Er heiratet Elise Burmeister (geb. am 24. Februar 1821) in Goldberg.
Er beginnt, volksnahe lyrische Kleinbilder und Kinderreime unter Einfluß Groths sowie Seelieder und Romanzen zu verfassen.
Sein Haushalt wird Mittelpunkt literarischer Treffen, wo auch der zur Zeit sich in Mecklenburg aufhaltende Freiheitsdichter Hoffmann von Fallersleben seine Lyrik vorliest.
1849
Brinckman ist in Güstrow, einer Kleinstadt mit einem regen geistlichen Leben, als Realschullehrer tätig. Wegen seiner angeblich liberalen Ansichten kehrt er Goldberg den Rücken und bezieht zu Michaelis die freigewordene Stelle an der dortigen Realschule. Er gibt Fremdsprachennachhilfestunden für Kaufleute als Nebenverdienst, da er mit dem Lehrergehalt finanziell nicht gut auskommt.
Er zeigt sich der 48er Bewegung gegenüber eher mißtrauisch und hält sich aus jeder Beteiligung am politisch-sozialen Leben heraus.
Der Aufenthalt in Amerika läßt Brinckman die Sprache und Kultur seiner engeren Heimat in neuem Licht erscheinen. Die derb-humoristischen Texte in niederdeutscher Mundart schildern das Alltagsleben in Rostock.
1854
»Die drei Milizen« (Erzählung).
»Aus dem Volk für das Volk« erscheint (1. Teil: Dat Brüden geiht üm, 2. Teil: Kasper-Ohm un ick, erweitert 1868).
Er schreibt nun plattdeutsche Gedichte und kurze Erzählungen, die er in Lokalblättern veröffentlicht. Zahlreiche kurze Episodenerzählungen über den fiktiven Rostocker Kapitän Pött kommen in Buchform heraus.
1858
Brinckman gelingt der Eintritt in den Bürgerausschuß der Stadtverwaltung.
Sein Augenleiden wird schlimmer, hindert Brinckman doch nicht an seiner schöpferischen Entfaltung.
1859
»Vagel Grip«.
»Festrede zu Schillers Säcularfeier«.
Seine in Güstrow publizierte Gedichtsammlung »Vagel Grip« vereinigt plattdeutsche Liebes-, Kinder-und Naturgedichte.
1869
»Peter Lurenz bi Abukir« (Rostock).
1870
»Uns' Herrgott up Reisen« (Rostock).
1870
Sommer: Trotz der Anweisungen des Arztes begibt sich Brinckman an die See für eine Kur. Seine fragile Gesundheit wird dadurch noch stärker beeinträchtigt.
20. September: Brinckman stirbt in Güstrow durch einen Schlaganfall. Seine Grabstätte befindet sich dort auf dem Städtischen Friedhof St. Gertruden. Posthum erscheint »Die Tochter Shakespeares« (1881).
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