|
1607
25. November: Andreas Heinrich Buchholtz (auch: Buch(h)ol(t)z) wird in Schöningen, einem Städtchen zwischen Halberstadt und Helmstedt, geboren. Sein Vater, ein Geistlicher, ist zunächst in Schöningen, dann in Greene an der Leine tätig und wird später in Hameln Superintendent.
Buchholz wird zusammen mit seinem Zwillingsbruder Joachim von Privatlehrern unterrichtet.
1618
Besuch der Stadtschule in Hameln, zusätzlich Privatunterricht.
1622
Tod des Vaters.
Buchholtz und sein Bruder werden von ihrer Großmutter Praetorius in Brandenburg aufgenommen. Hier besuchen sie die öffentliche Schule, erhalten jedoch auch weiterhin Privatunterricht.
Nach dem Tod der Großmutter kommt Buchholtz nach Magdeburg, wo er für vier Monate die Schule besucht.
1624
Er wird in das angesehene Gymnasium von Herford eingeschult.
1628
In Wittenberg beginnt Buchholtz ein Studium der Theologie und Philosophie.
1630
Buchholtz promoviert zum Magister.
1631
Aus finanziellen Nöten und aufgrund der Kriegsunruhen muss er die Universität verlassen und kehrt nach Hameln zurück, wo er zunächst privaten Studien nachgeht.
1632
Buchholtz wird Konrektor an der Hamelner Stadtschule.
1634
Um sein Theologiestudium fortzusetzen geht Buchholtz an die Universität nach Rostock. Hier erhält er einen Lehrauftrag als Philosophie-Dozent.
1636
Frühjahr: Trotz guter Karriereaussichten verlässt er Rostock und geht nach Helmstedt.
1637
Buchholtz übernimmt das Rektorat des Gymnasiums in Lemgo.
1639
Das Kriegsgeschehen veranlasst Buchholtz, Lemgo und sein Amt zu verlassen. Mit Aussicht auf eine erfolgreiche Laufbahn an der Universität zieht er nach Rinteln an der Weser.
Veröffentlichung von »Andächtige Christ-Gedancken und Weyhnacht-Freude« und zweier Horaz-Übersetzungen.
1640
»Adventsgesang«.
1641
Sein philosophisches Hauptwerk, »Philosophiae Practicae Pars Communis Sive Ethica« wird veröffentlicht.
Buchholtz wird Professor für Moralphilosophie und Dichtung.
1645
Er wird zusätzlich außerordentlicher Professor für Theologie.
1646
14. November: Buchholtz heiratet die aus Hannover stammende Patriziertochter Margarete von Windtheimb.
1647
Buchholtz lässt sich in Braunschweig nieder, wo er als Koadjutor der Brüderkirche tätig wird.
1651
Er veröffentlicht »Geistliche Teutsche Poemata«.
1659/60
Sein größter schriftstellerischer Erfolg, der zweibändige Roman »Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valiska Wunder-Geschichte«, erscheint.
1663
Buchholtz wird zum herzoglich Wolfenbüttelschen Superintendenten der Kirchen und Schulen ernannt.
»Christliche Gottselige Hauß-Andachten«.
1665
Mit »Der Christlichen Königlichen Fürsten Herkuliskus und Herkuladisla . . . Wunder-Geschichte« versucht Buchholtz unter Verwendung der gleichen Hauptmotive den Erfolg von »Herkules und Valiska« zu wiederholen.
Außerdem verfasst er »Häusliche Sabbathsandachten«.
1671
20. Mai: Im Alter von 64 Jahren stirbt Buchholtz in Braunschweig.
Buchempfehlung
Die beiden »Freiherren von Gemperlein« machen reichlich komplizierte Pläne, in den Stand der Ehe zu treten und verlieben sich schließlich beide in dieselbe Frau, die zu allem Überfluss auch noch verheiratet ist. Die 1875 erschienene Künstlernovelle »Ein Spätgeborener« ist der erste Prosatext mit dem die Autorin jedenfalls eine gewisse Öffentlichkeit erreicht.
78 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro