1210. An Otto Nöldeke

[136] 1210. An Otto Nöldeke


Hattorf Mitwoch [Oktober 1898]


Lieber Otto!

Deinen Brief hab ich eben erhalten. – Über das Mädchen, was hier in Aussicht ist, hat Sophiechen geschrieben. Hermann wird heut wieder nachfragen, ob König's die Zustimmung ihrer Tochter bekommen haben; die Eltern sind ja einverstanden mit der Sach.

Die neue Schule hier soll, wie die Bilderlaher, am nächsten Montag eingeweiht werden. Täglich treibt Hermann die Arbeiter an. Mir aber scheint der Erfolg noch zweifelhaft. Jedenfalls wird Hermann denselben Montag noch nach Wiedensahl reisen. Wann der Möbelwagen, der am Donnerstag darauf von Wiedensahl abgehen soll, nach Mechtshausen kommt, das wird sich wohl kaum bestimmt angeben laßen. Bei den verzwickten Bahnverhältnißen nach dort, denk ich, möcht es doch wohl bis Montag oder Dienstag in acht Tagen dauern. Wenn aber vielleicht Küster etwas Genaueres weiß, dann giebt dir Hermann natürlich Nachricht.

Gestern hat's hier etwas gemiestert, heut ist's wieder trocken, wie bisher; nicht übel wenigstens für das Abkriegen der Äpfel; bis auf einige Reste hat das hier Nachbar Kirchhof besorgt.

Hat es mit der Bezahlung der Öfen u.s.w. Zeit, bis ich komme? Wo nicht, so schreib mir.

Herzliche Grüße!

Dein getr. Onkel

Wilhelm.[136]

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 136-137.
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