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[197] 1366. An Erich Bachmann
Mechtshausen 23. Juni 1902.
Lieber Erich!
Deinen freundlichen Brief hab ich erhalten. Es freut mich, daß es dir in Lichterfelde gefallen hat und daß es euch allen so gut geht.
Ich fuhr neulich an einem sonnigen Tage von Seesen nach Frankfurt. Hinter Kaßel stiegen unter Blitz und Donner hübsch dicke Wolken auf. Von da an wurd's kalt und regnerisch. Da aber die Frankfurter Freunde einen Park beim Hause haben, deßen Wege fest mit grauem Kies belegt sind, so konnt ich doch oft draußen herum spatzieren, ohne Lehm an die Stiefel zu kriegen.
Wir Mechtshäuser wünschen noch immer mehr Wärme. Die Obstbäume haben nur zum Theil genügend was angesetzt. Das Gemüse wächst langsam.
Meine Nichte und die drei Kinder, die in Münster sind, werden in vierzehn Tagen zurück kommen. Wir freuen uns drauf.
Leb wohl, lieber Erich! Herzliche Grüße an dich und die Angehörigen von deinem alten Freunde
Wilhelm.