1403. An Johanna Keßler

[208] 1403. An Johanna Keßler


Mechtshausen 26. Juni 1903.


Liebste Tante!

Es war angenehm bei Ihnen; aber an allen guten Dingen sitzt 'n End in dieser Welt. – Nachdem ich mich in Gießen, wie üblich, verproviantirt hatte, fuhr ich an Dörfchen, Städtchen, Burgen und Bergen recht behaglich, bloß in meiner eigenen Gesellschaft, bis Seesen dahin, wo ich, außer dem Wagen, von Niemand erwartet wurde. Der Neffe war dienstlich verhindert, die Nichte, weil Martin die Masern hat. Infolgedeßen können auch die Verdener in den Ferien leider nicht kommen. Meine Schwester ist noch in Hattorf. – Auf mehr Regen für Feld und Garten wird schmerzlich gewartet. – Doch die Waßerleitung wenigstens ist fertig.

Herzliche Grüße allerseits und die besten Wünsche zu den Bädern im Schlamm. –

Stets Ihr getr. alter Onkel

Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 208.
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