1461. An Erich Bachmann

[225] 1461. An Erich Bachmann


Mechtshausen Aug. 1904.


Lieber Erich!

Auch bei uns herrscht Dürre seit langer Zeit. Die Blätter fallen von den Linden. Wundern muß man sich nur, daß trotzdem so viel wächst. Die Kartoffeln sind ausgezeichnet, Erbsen, Bohnen sehr gut, die Bäume hängen berstend voller Äpfel. Nur die Gurken laßen im Ansatz allmählig nach. Von unsern Erdbeeren haben wir 125 1461. An Erich Bachmann gepflückt. Mit dem Roggen, der herein ist, wie mit dem Stand der übrigen Feldfrüchte sind die Bauern sehr zufrieden.

Mich selbst hat die Hitze nicht arg belästigt. Langsame Bewegung und Seelenruhe schützen vorzüglich dagegen.

Unser erster Besuch, aus Verden, ist fort seit Montag. Demnächst erwarten wir meinen Bruder aus Celle und dann die gesammte Verwandtschaft aus Münster.

Es freut mich, lieber Erich, daß du Kinder und Enkel mal wieder beisammen hast.

Herzl. Grüße! Stets dein getr. Fr.

Wilhelm.[225]

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 225-226.
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