149. An Otto Bassermann

[91] 149. An Otto Bassermann


Lüethorst. d. 12. Nov. 72


Mein lieber Otto!

Wenn die Pausen bei der Helene ein Übelstand waren, so würden sie es noch mehr beim Filuzi sein; er ist durchaus kein Gericht, was sich lange kalt stellen läßt. Also schleunigst voran mit 10000 neuen, aber satinirt und gut gedruckt! Auf pag. 6 gehören die beiden Zeilen[91] Und er spricht mit Vaterstimme:

Meine Tochter, Gott zum Gruß!

zum obern, also über das untere Bild.

In Betreff der Annoncen vergiß doch auch die Magdeburger Zeitung nicht; sie ist für einen großen Theil des Nordens das bedeutendste Anzeigeblatt. Auch politisch von Bedeutung. Ich halte sie selber.

Der Holländer scheint ein »Prülker« zu sein, ein Kümmerling. Sollte sich kein Beßerer finden, so muß er allerdings gut genug sein; aber es wäre dann wohl am besten, wenn du ihm eine Auflage fertig machtest; er bliebe dann in deiner Gewalt. Ich würde dann auch mit der Proposition per Tausend zufrieden sein. Ist Nymegen Nymwegen?

Von einer gewißen Schoene'schen. Buchhandlung in Eisenberg kriegte ich gestern ein militärisch=hu moristisches Manuscript. – Dankend zurück! – Die Leute sind immer noch in dem Glauben, ich illustrirte fremde Sachen.

Eben kommt Dein Brief vom Sonntag. Hättest Du nur gleich ein Holz mitgeschickt! Ich habe keins mehr in Besitz. Schicke mir umgehend eins nach Wolfenbüttel, etwa halb so groß wie dies Blatt, worauf ich schreibe.

Ich reise zum 14ten nach Hannover, am selben Abend, nach dem Ullmannschen Konzert, nach Wolfenbüttel und werde Sonntag oder Montag wieder in Wiedensahl sein.

Adreße für Wolfenbüttel:

Gustav Busch

Forsthaus bei Wolfenbüttel


Herzliche Grüße von Deinem getr. Willem.


Ich höre, daß der Antonius in Englischer, französischer und italienischer Übersetzung erschienen. Könntest du sie mir nicht verschaffen?

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 91-92.
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