171. An Otto Bassermann

[102] 171. An Otto Bassermann


Wiedensahl d. 17. Febr. 1873


Mein lieber Baßermann!

Gut Ding will Weile haben! Der Münchner Plan wird sich mit der Zeit ja wohlgestalten. –

Nun zu unserm nächsten Geschäft! Das Neue soll betitelt sein »Die Particularisten«, mit etwas über 100 Zeichnungen und 380-390 Zeilen Text. Genau kann ich das natürlich erst angeben, wenn alles abgeschrieben und eingeklebt ist, was in diesen Tagen geschehen soll; und schicke ich es dir dann gleich zu. Es ist mir dadurch eine andre Geschichte, die ich Neujahr im Kopfe herum trug, vorläufig zurückgedrängt. Dieser Wankelmuth, diese plötzliche Unlust an einem ziemlich weit gediehenen Plane ist mir selber höchst lästig; du wirst es mir also wohl verzeihen, wenn ich schweige, bis das Ding fertig auf dem Papier steht. Es ist wahrhaftig keine Geheimnißkrämerei. – So will ich denn auch über die Adele nichts sagen. Das speziell Scandalöse müßte wegfallen; es müßte ein allgemeiner Gesichtspunkt gefunden werden. Das ist aber Sache der Laune und des Glücks.

Die Aufschrift auf den Einband der Jobsiade muß Schwabacher sein; die kann ja der Graveur einfach nachmachen und beßer als ich. Muß es aber sein, so thu ich's auch.

Viele herzliche Grüße von

Deinem getr. Freunde

Willem


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Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 102.
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