277. An Maria Anderson

277. An Maria Anderson


Wolfenbüttel 4 Mai 75.


Meine liebe Frau Anderson!

Gewiße Dinge greift man so vergeblich mit Worten an, wie Geister mit Waffen. Der Sabel bricht, die Kugel sinkt kraftlos zu Boden. – Metaphysik und Worte! – Das ist grade so, als wenn man Einem die Lehre von der Erbsünde auf der Flöte vorspielt. – Wieder nicht deutlich? – Ach, wie wohl thut es doch, wenn man so erstaunlich tief und weise ist, daß man nicht mal verstanden wird von Leuten, die doch sonst nicht auf den Kopf gefallen sind. Ich werde ordentlich stolz. Aber dennoch, mein liebes gutes Madamchen, verbleibe ich

Ihr ganz ergebenster

Wilh. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 142.
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