343. An Nanda und Letty Keßler

[165] 343. An Nanda und Letty Keßler


Wiedensahl 11. Febr. 1876.


Liebe Mädels!

Der Wind der saust, der Schnee der fällt; die ganze Welt trägt Hermelin. – Wie gut, wie der Dachs, sitzt man da in seiner Höhle, schmaucht sein Pfeifchen, wärmt sich und läßt die Gedanken hinaus flattern, weit weg durch die kalte Winterluft, bis hin, wo die guten Leutchen sind, welche man gern hat; wo die Kohlen im Kamine glühen, wo man zur Abendstunde so gigantisch-behaglich bei der großen Lampe sitzt. Und mit den Gedanken zusammen da flattern und reisen mal wieder zwo Würschte mit.

Grüßt mir die Mama und Alle, und seid selber gegrüßt viel tausend Mal

von Eurem getreuen Onkel

Wilhelm

(Charcutier).

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 165.
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