|
[198] 451. An Marie Hesse
München Donnerstag [Dezember 1879]
Meine liebe Frau Heße!
Wir treiben uns hier seit ein paar Tagen im Schneegestöber umher. Gehustet wird immer noch, und sonst ist auch leider alles beim Alten geblieben. Ich hörte viel Musik, zuletzt eine wunderbare Aufführung der Iphigenie in Aulis von Gluck in der Bearbeitung von Wagner. Aber nach Ruhe sehne ich mich doch. Am 20ten denk ich den Neffen Hermann in Leipzig abzuholen und mit ihm nach Wiedensahl zu fahren. Sylvester werd ich wohl bei Bruder Gustav in Wolfenbüttel sein. – Ende Januar oder Anfang Februar kehr ich vielleicht noch mal wieder hierher zurück.
Sie werden jetzt wohl viel an das Fest denken und die beiden Kinder noch mehr. Wie gern und oft erinnere ich mich an Sie Alle![198]
An Herrn Heße, an den Georg und das Gretchen meine besten Grüße!
Leben Sie wohl, und schreiben Sie bald mal wieder ein paar Worte an Ihren
ergebensten Freund
Busch.