510. An Otto Bassermann

[217] 510. An Otto Bassermann


Wiedensahl 26. Febr. 1881.


Lieber Baßermann!

Ich möchte dich bitten, mir etwa bis Ende nächster Woche 1200 Mk. hierher zu schicken. – Außerdem habe ich meinem Bruder hier zu Ostern 5000 Mk. zugesagt, die ich mitbringen möchte, wenn ich von München zurückreise. – So gegen Mitte März denk ich mal wieder bei euch zu erscheinen und hoffe dir dann auch einiges Fertige zeigen zu können.

Ich bin dir sehr dankbar für die ausführlichen Mittheilungen über das entsetzliche Maskenfest. Es ist zu grausig. Es verdirbt Einem förmlich die Erinnerung an ähnliche Feste, die man selber mitgemacht. Mir ist in tiefster Seele übel und weh davon geworden.

Die holländische Übersetzung scheint mir nicht schlecht zu sein. Ob aber wirklich der rechte Ton getroffen, kann ja der Ausländer wohl nie beurtheilen.

Daß es den Deinigen gut geht, freut mich herzlich, und somit auf baldiges Wiedersehn!

Dein

Wilhelm

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 217.
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