543. An Friedrich August von Kaulbach

[227] 543. An Friedrich August von Kaulbach


Wiedensahl 28. Jan. 82.


Lieber Mensch!

Über deinen lustigen Brief hab ich recht geschmunzelt; konnt's auch so schon seit einigen Tagen. Kurzum, es geht wieder gut. – War auch zu scheußlich, den Kopf alleweil voll Watte zu haben, daß kein lustiger Floh drin hupfen kunnt. – Jetzt heißt's kritzekratze und an die sogenannten Arbeiten, daß nachgeholt wird, was seither verpaßt wurde. Sonst käme ich wohl gleich und machte dir das bekannte dreifache Pläsir:

Es ist halt schön,

Wenn wir die Freunde kommen sehn. –

Schön ist es ferner, wenn sie bleiben

Und sich mit uns die Zeit vertreiben. –

Doch wenn sie schließlich wieder gehn,

Ist's auch recht schön. –

Die Freuden No 1 und 3 sollen aber, wie boshafte Leute behaupten, die eigentlich sicheren sein. –

Leb wohl, lieber Fritz, und sei mir mitsammt deiner Herzallerliebsten auf's schönste gegrüßt.

Stets der deinste!

Wilh. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 227.
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