680. An Erich Bachmann

[281] 680. An Erich Bachmann


Wiedensahl 20 Febr. 87.


Lieber Erich!

Heute Morgen hat Hermann vom Konsistorium das Schreiben bekommen, wodurch er zum Kolaborator in Bergen bei Celle ernannt und auf nächsten Mitwoch nach Hannover zur Beeidigung und Ordination citirt wird.

Diese Ernennung hat selbstverständlich auf die Hattorfer Angelegenheit keinen Einfluß. Sobald Hermann vom Superintendenten in Herzberg benachrichtigt wird, kommt er von Bergen nach Hattorf zur Probepredigt. Es wäre aber vielleicht gut, wenn du dies dem Einen oder dem andern Hattorfer wißen ließest, damit nicht etwa angenommen wird, Hermann habe durch diese Ernennung auf die Wahl in Hattorf verzichten müßen. Daß man ihn erst irgendwo zum Hülfsprediger machen würde, hatte ich mir von Anfang an gedacht, und es ist ihm auch erwünscht, daß er, bis sich die Hattorfer Sache entschieden, nicht auf der Bärenhaut zu liegen braucht.

Hast du vielleicht gehört, ob der Superintendent seine Übereilung bei der Aufforderung zur Wahlpredigt dem Kirchenvorstande mitgetheilt hat?

Was schreibt denn Erich, wie ihm sein Amt als Inspektor gefällt?

In der Erwartung, daß es Euch Allen gut geht, freundliche Grüße von meiner Schwester, von Hermann und

Deinem getreuen Freunde

Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 281.
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