777. An Hermann Nöldeke

[316] 777. An Hermann Nöldeke


Wiedensahl Mitwoch. [August 1889]


Lieber Hermann!

Sei bedankt für deinen Brief neulich! –

Also Adolf wird demnächst Ritter, zunächst wohl von der traurigen Gestalt; aber warum sollt er nicht reiten lernen, wie andere auch, die vorher nicht danach aussahn. Und ein beßeres Quartier, als bei der Tante, würde er voraussichtlich anderswo kaum finden.

Otto, der bis jetzt in Celle ja ganz zufrieden ist mit seiner Verpflegung, wird hoffentlich für sein Zeltlager beßeres Wetter kriegen, als solch finster kaltes, wie wir jetzund haben. Ich führe wohl mal hin, wenn mir der Trubel doch nicht zu bedenklich erschiene. So werd ich mit meinem Reisen warten, bis ich nach Wolfenbüttel fahre, in 8-14 Tagen, um zu den zwei Einquartierungstagen (zwei Mal einen Tag) hier in Wiedensahl ergebenst nicht vorhanden zu sein.

Mutter schreibt dir ja heut auch. Laß bald mal wieder was von dir hören. Mit dem Wunsch, daß es bei dir gut gehn möge, und herzlichen Grüßen, auch an Sophiechen,

dein getr. Onkel Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 316.
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