831. An Johanna Keßler

[337] 831. An Johanna Keßler


Adreße: Wiedensahl

Provinz Hannover.


Seien Sie bedankt, liebste Tante, für Ihre guten Zeilen! – Es war schön neulich die paar Stunden in Holland und Belgien, und der Rubens und der Franz Hals werden immer schöner mit den Jahren. – Freilich, mein alterthümliches Antwerpen haben sie hübsch scheuslich verboulevardisirt inzwischen. – Nach alledem flieg ich nit mehr weit dies Jahr. – Aber ich hab einen Neffen, einen Sohn meiner Schwester, der ist verheirathet am Südharz, so daß er bereits ein kleines reizendes anderthalbjähriges Trudchen besitzt; und eben diesen Neffen denk ich im Lauf des October auf seiner Pfarre zu besuchen. Zwischen da und Frankfurt liegt nun die Stadt Kaßel. Vielleicht paßt es Ihnen dann, für einen Tag, die daselbst befindliche Gallerie mal anzusehen, was ich gleichfalls vorhabe.

Mit den herzlichsten Grüßen Ihr alter

W.B.


29. Sept. 91.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 337.
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