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[27] 957. An Erich Bachmann
Wiedensahl 18. April 94.
Lieber Erich!
Sei bedankt für deinen freundlichen Brief. Deine Erholungstouren und die lindernde Zeit werden, das wünsch ich von ganzem Herzen, gewiß allmählig auf deine schmerzliche Stimmung einen günstigen Einfluß haben.
Dein Besuch im Mai soll uns sehr willkommen sein; und wenn auch dann meine Schwester verreist wäre, so bitt ich, dich dadurch nicht zurück halten zu laßen. Das Hauswesen bleibt trotzdem in gewohnter Ordnung. Sollte sonst ein Hinderniß eintreten, dann gebe ich dir rechtzeitig Nachricht.
Mein Neffe Otto hat vorige Woche sein zweites Examen glücklich überstanden. Eine Pfarre, wie die Zeit jetzt ist, wird aber wohl auf sich warten laßen.
Herzlichen Gruß an dich und deine Kinder
von deinem getr. Fr. Wilhelm.[27]