|
[40] 985. An Letty Keßler
Wiedensahl 25. Oct. 94.
Liebe Letty!
Mir fiel dem Hudi sein Gummibändel ein, womit er Meßer, Bleistift und Zahnstocher umwickelte, und da du eine brave Tante bist, so stickst du ihm vielleicht, unter Benutzung der umstehend skizzirten Bretzelhex, ein Täschchen, einfach in Contour, wie Du's trefflich verstehst, so daß dann der gute Junge sein Sach hübsch bei einander hat. –
Gelt, ja?
Der Onkel Wilhelm.
Buchempfehlung
»Was soll ich von deinen augen/ und den weissen brüsten sagen?/ Jene sind der Venus führer/ diese sind ihr sieges-wagen.«
224 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro