Biographie

Christiane Rosalia Friederik, Pseud. Ada Christen (Photographie)
Christiane Rosalia Friederik, Pseud. Ada Christen (Photographie)

1839

6. März: Christiane Rosalia Friederik wird in Wien als Tochter des Großkaufmanns Johann Friederik und seiner Ehefrau Christine, geb. Landgut, auf dem Alfergrund, einer Vorstadt von Wien, geboren.

1850

Wegen seiner Teilnahme an der 1848er Revolution wird ihr Vater zu einer längeren Gefängnisstrafe verurteilt. Die Familie verarmt. Christiane Friederik muß ihren Lebensunterhalt als Blumenverkäuferin und Näherin selbst verdienen.

1854

Sie wird Schauspielerin und arbeitet etwa zehn Jahre lang auf verschiedenen deutschen Wanderbühnen in Wien, St. Pölten, Steyr und in Ungarn.

1859

Winter zu 1860: Erste Begegnung mit Ferdinand von Saar.

1860

»Das Loch in der Wand« (Posse mit Gesang).

1864

Heirat mit dem Stuhlrichter von St. Gotthardt bei Ödenburg (Ungarn), Siegmund von Neupauer.

1867

»Die Häuslerin« (Volksstück).

1868

Ihr Mann stirbt in geistiger Umnachtung und läßt seine Witwe mit einem Kind zurück, das ebenfalls bald stirbt.

Christiane von Neupauer kehrt nach Wien zurück und versucht ihr Leben mit Stickereien, später mit schriftstellerischer Tätigkeit zu fristen.

Vorübergehende Auftritte als Schauspielerin auf der Strampferschen und auf der Josefstädter Bühne.

Erneute Begegnung mit Ferdinand von Saar. Durch seine Vermittlung erscheinen ihre »Lieder einer Verlorenen« (Gedichte) bei Hoffmann und Campe in Hamburg. Das Pseudonym »Ada Christen«, zu dem ihr Saar rät, behält sie auch für alle weiteren Veröffentlichungen bis ans Lebensende bei. Durch ihren erotischen Freimut erregen die Gedichte allgemeines Aufsehen, stoßen aber auch auf Ablehnung.

1870

»Aus der Asche« (Gedichte).

1873

Zweite Ehe mit dem wohlhabenden Rittmeister a. D. und Militärschriftsteller Adalmar von Breden.

Ihr Salon wird zu einem Sammelpunkt der literarischen Kreise Wiens. Hier verkehren u.a. Ludwig Ganghofer, Ferdinand von Saar, Ludwig Anzengruber und Friedrich Hebbel.

1874

Beginn der Mitarbeit am »Illustrierten Österreichischen Volkskalender« und an verschiedenen Tageszeitungen und Familienzeitschriften.

»Vom Wege« (Skizzen).

1876

»Aus dem Leben« (Erzählungen und Skizzen).

Aufgrund wirtschaftlicher Mißerfolge im Unternehmen ihres Mannes gerät die Familie zeitweilig in finanzielle Bedrängnis (bis 1880).

1878

»Aus der Tiefe« (Gedichte).

1884

»Unsere Nachbarn. Wiener Sittenbilder« (Erzählungen).

1892

»Jungfer Mutter. Eine Vorstadtgeschichte« (Roman).

1894

1. Februar: Die Uraufführung ihres Volksstückes »Wiener Leut« (nach »Jungfer Mutter«) im Deutschen Volkstheater in Wien wird ein Mißerfolg.

Die Verstärkung eines schon früher einsetzenden Nervenleidens zwing sie zum Rückzug aus der Öffentlichkeit. Erholungsreisen nach Venedig, Mentone und Berchtesgaden bleiben erfolglos. Sie lebt auf ihrer in der Nähe von Inzersdorf bei Wien gelegenen Besitzung »Einsamhof«.

1901

19. Mai: Christiane von Breden (Ada Christen) stirbt im Alter von 62 Jahren auf ihrem Gut »Einsamhof« bei Inzersdorf.

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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.

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