Biographie

1846

5. April: Michael Georg Conrad wird als Sohn des Landwirts Johann Adam Conrad und seiner Frau Anna Christine Barbara, geborene Stang, in Gnodstadt bei Marktbreit (Unterfranken) geboren.

1864

Nachdem er in Altdorf das Lehrerseminar besucht hat, arbeitet Conrad als Lehrer im bayerischen Schuldienst.

1868

Übersiedlung nach Genf, wo Conrad an einer deutsch-lutherischen Schule als freiberuflicher Lehrer und Organist arbeitet. Beginn eines Philologie- und Philosophie-Studiums.

1870

»Die Erziehung des Volkes zur Freiheit« (Briefessay).

1871

Conrad setzt sein Studium in Neapel und Rom fort und schließt es mit einer Promotion zum Dr. phil. ab.

Reise nach Lissabon.

Essay: »Zur Volksbildungsfrage im Deutschen Reich«.

1875

»Die Loge im Kulturkampf« (Essay).

1878

Umzug nach Paris. Conrad arbeitet für mehrere deutsche Zeitungen und erlangt einen Ruf als Journalist von europäischem Rang. Er kommt mit dem Kreis um Emile Zola in Kontakt, schließt sich diesem an und wird durch ihn in seinem literarischen Wirken beeinflusst.

»Die letzen Päpste. Ketzerbriefe aus Rom«.

1879

»Die Musik im heutigen Italien« (Essay).

1880

»Parisiana, Plaudereien über die neueste Literatur und Kunst der Franzosen« und »Pariser Kirchenlichter« (Skizzen).

1881

»Französische Charakterköpfe« (Studien).

1882

Rückkehr nach Deutschland. Sein Wohnsitz wird München. Conrad arbeitet als Journalist und tritt für Zola, Nietzsche und Wagner ein.

1883

Die Erzählung »Lutetias Töchter« wird veröffentlicht.

1885

Gründung der Zeitschrift »Die Gesellschaft: realistische Wochenschrift für Literatur, Kunst und Leben«, die den süddeutschen Naturalismus präsentiert. In der Zeitschrift wird vor allem Lyrik von Gerhart Hauptmann, Bertha Suttner, Peter Hille, Hermann Conradi, Max Kretzer und Otto Julius Bierbaum veröffentlicht.

1887

Conrad heiratet die Hofschauspielerin und Schriftstellerin Marie Ramlo.

Entstehung des Romanzyklus »Was die Isar rauscht«, der 10 Bände umfassen sollte, aber nach dem dritten Band abgebrochen wird. (1. Band: »Was die Isar so rauscht«, 2. Band: »Die klugen Jungfrauen«, 3. Band: »Die Beichte des Narren«).

Veröffentlichung des Dramas »Die Emazipirten«.

1889

»Firma Goldberg« (Drama).

1891

Seine Rede »Das Recht, der Staat, die Moderne« wird in München veröffentlicht.

1893–98

Conrad ist Reichstagsabgeordneter für die Demokratische Volkspartei, doch die Politik liegt ihm nicht und er wendet sich wieder dem literarischen Schaffen zu.

1893

»Die Sozialdemokratie und die Moderne« (Essay).

1894

»Der Übermensch in der Politik« (Essay).

1895

Conrads Zukunftsroman »In purpurner Finsternis« erscheint.

1899

»Salve Regina« (Lyrischer Zyklus).

1902

»Von E. Zola bis G. Hauptmann. Erinnerungen«, eine Mischung aus autobiografischer Schrift und literaturkritischem Essay über Nietzsche, Wagner und Hauptmann, erscheint.

Conrad gibt die Leitung der »Gesellschaft« auf.

Mit Abflauen des Naturalismus schwindet auch seine Bedeutung als Schriftsteller.

1905

»Der Herrgott am Grenzstein« (Dorfroman).

1906

»Wagners Geist und Kunst in Bayreuth« (Essay).

1916

»Am hohen Mittag« (Lyrik).

1924

»Franziska Hager« (Biographie).

1927

20. Dezember: Conrad stirbt in München.

Buchempfehlung

Auerbach, Berthold

Schwarzwälder Dorfgeschichten. Band 1-4

Schwarzwälder Dorfgeschichten. Band 1-4

Die zentralen Themen des zwischen 1842 und 1861 entstandenen Erzählzyklus sind auf anschauliche Konstellationen zugespitze Konflikte in der idyllischen Harmonie des einfachen Landlebens. Auerbachs Dorfgeschichten sind schon bei Erscheinen ein großer Erfolg und finden zahlreiche Nachahmungen.

640 Seiten, 29.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon