|
1605
23. September: Daniel Czepko von Reigersfeld wird in Koischwitz bei Liegnitz als Pfarrerssohn aus mährischem, protestantischem Geschlecht geboren.
1606
Sein Vater wird Pfarrer in Schweidnitz.
1612
Czepko besucht die Lateinschule in Schweidnitz.
1623–1624
Czepko studiert Medizin in Leipzig, um dann in Straßburg zur Jurisprudenz überzuwechseln. Besonderen Einfluß üben auf ihn Christian Köler und sein Geschichtsprofessor Matthias Bernegger aus.
1624
Tätigkeit am Reichskammergericht im Dienst des Markgrafen Christoph von Baden in Speyer. Praxis als Jurist.
1626
Ende des Jahres: Czepko kommt in seine Heimatstadt zurück.
1628
Mitte des Jahres: Auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen geht er nach Brieg.
1629
Landwirt bei Schweidnitz.
1630–1632
Czepko ist Hauslehrer auf Gutshöfen in Oberschlesien.
Zu den frühen Sammlungen geistlicher Gedichte Czepkos zählt die »Gegenlage der Eitelkeit: Von der Eitelkeit zur Wahrheit« (1632).
1632–1635
Durch Protestantenverfolgung lebt Czepko drei Jahre in Dobroslawitz bei Cosel bei dem Katholiken Baron Czigan von Slupska als Hauslehrer und Gesellschafter. Dessen Freundeskreis besteht aus vielen Böhme-Anhängern, die Pansophie und Mystik propagieren. Dort schafft Czepko den größten Teil seiner frühen Dichtungen.
1634
»Drey Rollen Verliebter Gedancken«.
Die »Satyrischen Gedichte« enthalten Satiren, Maximen und Widmungen.
1635
Rückkehr nach Schweidnitz.
1636
Czepkos einziger dramatischer Versuch, »Pierie« (Breslau), entsteht in der Nachfolge von Opitz' »Daphne und Judith«. Das dreiaktige Stück wird aus Anlaß der Hochzeit des Herzogs Heinrich Wenzel zu Münsterberg veröffentlicht.
1637
Czepko heiratet Anna Catharina Heintze, die vier Landgüter in die Ehe mitbringt. In der Folgezeit widmet er seine Energien der Verwaltung seiner Güter und der Literatur.
1640–1647
Entstehungszeitraum der »Sexcenta Monodisticha Sapientum«.
1642
3. Juni: Czepko setzt sich mit großem Eifer für die Sache der Protestanten ein. Nachdem Schweidnitz vor den Schweden kapituliert, kommt er auf die »Rebellenliste« der Habsburger. Czepko antwortet mit einer Verteidigungsschrift.
1645
Bereits drei Jahre nach dem Abzug der Schweden arbeitet er, als Lutheraner immer seine Kaisertreue betonend, für den Landeshauptmann Ludwig von Stahrenberg.
1647
Nach über zwei Jahrzehnten Arbeit veröffentlicht Czepko seine umfangreichste Dichtung »Coridon und Phyllis«.
1648
Nach einer Inspektionsreise nach Landeshut verfaßt Czepko den »Vortrag, darinnen von Ursachen der Verterbung und Auffrichtung der Städte gehandelt wird«.
1650–1655
Czepko schließt zwei Werke ab, die »Schweidnitzische Jahrgeschichte« und die dreiteilige »Kirchenhistorie von Schweidnitz und Jauer«.
Seit dem Friedensschluß gilt Czepkos ganze Kraft dem Bau der Friedenskirche in Schweidnitz.
1656
Sein Anspruch auf ein Adelsprädikat wird anerkannt. Er tritt jetzt als Czepko von Reigersfeld an die Öffentlichkeit.
1657
Erst nach dem Tod seiner Frau nimmt er eine Ratsstelle am Hof zu Ohlau als Regierungsrat der Herzöge von Brieg und als Landtagsvorsitzender an.
Der Gedichtzyklus »Semita Amoris Divini« (1657) mit dem Untertitel »Das Heiliege Drey Eck« handelt über das Leben Christi. Das »Heiliege Drey Eck« ist ursprünglich als Chorwerk für die Einweihung der Schweidnitzer Friedenskirche gedacht.
1658
Oktober: Czepko geht im Auftrag der Piastenherzöge als Gesandter nach Wien und wird dort zum Königlichen Rat ernannt.
1660
Wenige Tage vor seinem Tod verfaßt Czepko ein 33 Strophen zählendes Gedicht, die »Rede aus seinem Grabe« (Breslau).
8. September: Während einer Inspektion der Reichensteiner Bergwerke erleidet Czepko eine Gasvergiftung und stirbt wenig später in Wohlau/Schlesien an ihren Folgen. Seine Grabstätte befindet sich bei der Friedenskirche in Schweidnitz.
Buchempfehlung
Wenige Wochen vor seinem Tode äußerte Stramm in einem Brief an seinen Verleger Herwarth Walden die Absicht, seine Gedichte aus der Kriegszeit zu sammeln und ihnen den Titel »Tropfblut« zu geben. Walden nutzte diesen Titel dann jedoch für eine Nachlaßausgabe, die nach anderen Kriterien zusammengestellt wurde. – Hier sind, dem ursprünglichen Plan folgend, unter dem Titel »Tropfblut« die zwischen November 1914 und April 1915 entstandenen Gedichte in der Reihenfolge, in der sie 1915 in Waldens Zeitschrift »Der Sturm« erschienen sind, versammelt. Der Ausgabe beigegeben sind die Gedichte »Die Menscheit« und »Weltwehe«, so wie die Sammlung »Du. Liebesgedichte«, die bereits vor Stramms Kriegsteilnahme in »Der Sturm« veröffentlicht wurden.
50 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro