28.

Je inniger, ie fruchtbarer

An die Erde

[28] O Erde, welcher Mensch, der dich mit Füßen tritt,

Der dich besät und pflügt, der, was du hast vergraben,

Sucht, und dich starck verwundt, umb Geld und Gut zu haben,

Nihmt dieser Gutthat wahr, damit er wird beschütt.


Daß Graß und Kraut entsteht, daß Gold und mancher Stein

Voll Tugend ist und Krafft, daß alles wird erhalten,

Daß alles wird ernährt, daß wir selbst sind und alten,

Daß unser Geist sich regt, o Erd, ist dein allein.


Aus dir entspringt die Lufft, aus der das Leben geht,

O Mensch, du selbst bist Erd' und solst zur Erde werden,

Erd ist dein Unterhalt! O Wunder! aus der Erden

Wird Salz gemacht, drauff selbst des Himmels Feste steht.

Quelle:
Daniel Czepko von Reigersfeld: Geistliche Schriften, Breslau 1930, S. 28.
Lizenz:
Kategorien: