Biographie

Daniel Defoe
Daniel Defoe

1660

Daniel Defoe wird in London geboren, als Sohn eines Kleinhandwerkers.


1665

Es ist nicht bekannt, ob Defoes Vater während der Großen Pest in London mit seiner Familie bleibt oder ob seine Familie aus der Stadt flieht.


Späte 1670er

Defoe ist Schüler an der Dissidentenakademie bei Newington Green unter der Obhut des Priesters Charles Morton.

Zu dieser Zeit hat er vor, eine geistliche Laufbahn einzuschlagen.


1683?

Er etabliert sich als Händler, ist als Großhändler im Bereich der Tabakwaren, Wein und anderer Waren tätig, auch an Speditionsgeschäften beteiligt. Er besichtigt einige europäische Länder.


1684

Die Heirat mit Mary Tuffley bringt ihm eine Mitgift von £3,700.


1685

Defoe nimmt am Monmouth-Aufstand teil.


1686

31. Mai: Sein Name wird mit jenen von 32 anderen in eine »generelle Vergebung« eingetragen.


1688–1689

Flucht und Abdankung von James II, und Thronantritt von William und Mary. König William wird Defoes lebenslanger Held.


1692

Defoe erleidet seinen ersten Bankrott mit einem Verlust von £17,000.


Späte 1690er

Er schreibt politische Broschüren als Unterstützung für die Maßnahmen von König William. Er setzt eine Ziegelstein- und Fliesenfabrik nahe Tilbury, (Essex), in Gang.


1701

Januar: »The True-Born Englishman«.


1702

März: Tod von König William und Thronantritt der Königin Anne. Defoes Chancen einer politischen Beförderung werden stark beschränkt.

Dezember: Er veröffentlicht seine ironische Satire der High Church Extremisten, »The Shortest Way with the Dissenters«.


1703

Ein Haftbefehl wird gegen ihn ausgestellt.

Nachdem er für ungefähr fünf Monate versteckt bleibt, wird er gefangengenommen.

7. Juli: Gegen ihn wird ermittelt und er wird dazu verurteilt, dreimal an den Pranger gestellt zu werden; auch eine unbefristete Gefängnisstrafe wird über ihn verhängt.

November: Er wird aus Newgate nach der Intervention des Staatsmannes Robert Harley freigelassen. Dem Mißerfolg seiner Ziegelstein- und Fliesenfabrik wegen der langen Abwesenheit folgt sein zweiter Bankrott.


1704–1714

Defoe arbeitet jetzt in enger Zusammenarbeit mit Robert Harley, einem mäßigen Tory.

Während dieser Jahre handelt Defoe als geheimer politischer Agent, schickt seine Berichte von allen Ländern ein, und gibt auch der Regierung allgemeine Unterstützung mit seinen Schriften.

Seine Zeitschrift »The Review«, die sich mit Handel, Politik, religiösen Kontroversen, etc. befaßt, beginnt regelmäßig zu erscheinen, zuerst einmal die Woche, dann zweimal die Woche (bis 1713).


1705

20. März: »The Review« erscheint auch dienstags, donnerstags, und sonntags.


1706

Defoe verbringt lange Zeit zwischen 1706 und 1711 in Schottland.


1707

Er spielt eine wichtige Rolle in den Verhandlungen, die zur Vereinigung von England und Schottland führen.


1708

Harleys Ersatz als Premier Minister. Defoe tritt in die Dienste von Harleys Nachfolger, Lord Godolphin.


1710

Robert Harley kommt erneut an die Macht, die alte Beziehung wird wieder aufgenommen.


1713

Defoe schreibt drei ironische Traktate (die Taktik wiederholend, die er in »The Shortest Way« benutzt hat) als Fürsprache für den Pretender, aber er hat vor, die absolute Notwendigkeit der protestantischen (Hannoveraner) Nachfolge zu zeigen. Er wird verhaftet und für kurze Zeit eingesperrt.


1714

1. August: Tod der Königin Anne und Thronantritt von George I. Die Tory Regierung fällt und die Whigs kehren an die Macht zurück. Defoe ist noch einmal im Wirbel der politischen Begebenheiten gefangen.


1715

Defoe kommt zur Versöhnung mit der neuen Whig Regierung, und geht ein Geheimabkommen ein, um weiter schreiben zu können, als ob er ein Tory sei, aber in der Tat im Interesse der Whigs zu schreiben.

Unter vielen journalistischen Aktivitäten zu dieser Zeit gelingt es ihm, eine Stelle als Übersetzer von ausländischen Nachrichten bei der bekannten Tory Zeitschrift, »Mist's Weekly Journal«, zu bekommen. Allmählich erhält er so viel Kontrolle, daß die Zeitschrift, obwohl sie offiziell noch als eine Tory Zeitschrift gilt, verboten und außer Stand gesetzt wird, um der Regierung keine Probleme zu bereiten.

In diesem Jahr veröffentlicht er »An Appeal to Honour and Justice«, eine Art »apologia pro vita sua«.


1719

»Robinson Crusoe« wird veröffentlicht, die erste einer Serie von literarischen Werken.


1720–1730

Defoe schreibt noch über Politik in dem letzten Jahrzehnt seines Lebens, aber er beginnt auch – in beträchtlichem Umfang – über das Leben von Freibeutern und Verbrechern, über verschiedene gesellschaftliche Fragen, über den Handel, über religiöse und moralische Gesprächsthemen, über das »Okkulte« und über Reisen, Geographie und Topographie zu schreiben.


1720

»Memoirs of a Cavalier«, »Captain Singleton«, »The History of ... Duncan Campbell«.


1722

»Moll Flanders«.

»A Journal of the Plague Year«.

»Colonel Jack«.

»Religious Courtship«.


1724

»Roxana«.


1724–1726

»A Tour Thro' the Whole Island of Great Britain«.


1725

»A New Voyage Round the World«.


1726

»The Political History of the Devil«.


1726–1727

»The Complete English Tradesman«.


1727

»A System of Magic«, »The History and Reality of Apparitions«.


1728

»A Plan of the English Commerce«.

Defoe wird in gesetzliche Schwierigkeiten mit einer Frau Mary Brooke verwickelt, die ihn wegen einer langjährigen Schuld verklagt. Defoe findet einen Ausweg beim Gericht von Chancery, und behauptet, dass er seit langem eine Vereinbarung mit seinen Kreditoren getroffen habe.


1731

Defoe stirbt in einer Bleibe in Ropemaker's Alley, zu der er sich zurückzieht, um vor der Verfolgung Mary Brookes zu fliehen.

26. April: Er wird in Bunhill Fields beerdigt.

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.

38 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon