Biographie

Fëdor Michajlovic Dostoevskij
Fëdor Michajlovic Dostoevskij

1821

11. November: Fëdor Michajlovič Dostoevskij wird in Moskau als Sohn eines Arztes aus verarmter Adelsfamilie geboren. Dostoevskij leidet schon früh an epileptischen Anfällen. Er bekommt Privatunterricht.


1837

Seine Mutter stirbt.


1838–1843

Er besucht auf Wunsch seines Vaters die Militäringenieurschule in St. Petersburg und erhält dann eine Anstellung im Ingenieurdepartement.


1839

Sein Vater stirbt auch.


1844

Er nimmt als Oberleutnant seinen Abschied und lebt von da an als freier Schriftsteller in St. Petersburg.


1845

Dostoevskij lernt den einflußreichen russischen Literaturkritiker Vissarion Grigorjevic Belinskij kennen, der in ihm das Interesse für den atheistischen Sozialismus weckt.


1846

Mit seinem Erstlingswerk, dem Roman »Arme Leute«, hat er Erfolg und gewinnt Belinskijs Anerkennung und Förderung.


1849

5. Mai: Dostoevskijs literarische Tätigkeit wird dadurch unterbrochen, dass er wegen Teilnahme an den Zusammenkünften des Kreises um den utopischen Sozialisten Mihail Vasil'evic Petrasevskij in St. Petersburg verhaftet wird.

»Bednye Ljudi« (»Arme Leute«, Briefroman) erscheint.

»Dovojnik, Prikljucenija gospodina Goljadkina« (»Der Doppelgänger. Die Abenteuer des Herrn Goljadkin«, Roman) wird veröffentlicht.


1850

3. Januar: Ihm wird auf der Hinrichtungsstätte die Umwandlung des Todesurteils in vierjährige Zwangsarbeit in Sibirien verkündet.

Die »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« schildern diese Leidenszeit.


1854

Nach Verbüßung der Strafe im Zuchthaus in Omsk tritt Dostoevskij als Soldat in das Linienregiment zu Semipalatinsk in Sibirien ein.


1856

Er wird zum Offizier befördert.

Im gleichen Jahr heiratet er die Witwe eines Hauptmanns.


1859

Er nimmt aber seinen Abschied und siedelt nach Tver.


1860

Frühjahr: Als überzeugter Christ und radikaler Gegner des atheistischen Sozialismus siedelt er von dort nach St. Petersburg über.

»Zapiaki iz mërtvogo doma« (»Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, Roman) erscheint.


1861–1863

Mit seinem Bruder Michail gibt Dostoevskij die Zeitschrift »Vremja« heraus.


1862–1863

Dostoevskij unternimmt mehrere Reisen nach Westeuropa, unter anderen nach England und Deutschland.


1864

Seine Frau und sein Bruder sterben.

»Unizennye i oskorblënnye« (»Die Erniedrigten und die Beleidigten«, Roman).

»Zapiski Podpol'ja« (»Aufzeichnungen aus einem Kellerloch«, Erzählung).


1864–1865

»Epocha«, eine Zeitschrift, wird von den beiden Brüdern veröffentlicht.


1866

»Prestuplenie i nakazanie« (»Schuld und Sühne«, Roman).


1867

Er heiratet zum zweiten Mal.

Kurz darauf flüchtet Dostoevskij vor seinen Gläubigern, die mit dem Schuldturm drohen, mit seiner Gattin ins Ausland. Er lebt in der Schweiz und in Italien, vor allem in Dresden.


1868

»Idiot« (»Der Idiot«, Roman).


1869

»Vecnyjmuz« (»Der ewige Gatte«, Erzählung).


1871

Frühjahr: Er kehrt nach St. Petersburg zurück.

Er wird Redakteur der slawophilen Zeitschrift »Der Bürger«.

»Besy« (»Die Dämonen«, Roman) erscheint.


1873 bis zu seinem Tod

Herausgeber und alleiniger Autor der Zeitschrift »Dnevnik pisatelja« (»Tagebuch eines Schriftstellers«).


1879

»Podrostok« (»Der Jüngling«, Roman).


1880

»Brat'ja Karamazovi« (»Die Brüder Karamazov«, Roman).


1881

9. Februar: Er stirbt in St. Petersburg. Er wird im Kloster Aleksandr Nevsky, St. Petersburg, begraben.

Buchempfehlung

Holz, Arno

Die Familie Selicke

Die Familie Selicke

Das bahnbrechende Stück für das naturalistische Drama soll den Zuschauer »in ein Stück Leben wie durch ein Fenster« blicken lassen. Arno Holz, der »die Familie Selicke« 1889 gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf geschrieben hat, beschreibt konsequent naturalistisch, durchgehend im Dialekt der Nordberliner Arbeiterviertel, der Holz aus eigener Erfahrung sehr vertraut ist, einen Weihnachtsabend der 1890er Jahre im kleinbürgerlich-proletarischen Milieu.

58 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon