Biographie

Annette von Droste-Hülshoff (Gemälde von J. Sprick, 1838)
Annette von Droste-Hülshoff (Gemälde von J. Sprick, 1838)

1797

10. Januar: Anna Elisabeth von Droste-Hülshoff wird auf Schloss Hülshoff bei Münster geboren. Sie ist das zweite Kind des Freiherrn Clemens August von Droste-Hülshoff und seiner Frau Therese Luise, geb. von Haxthausen.

Durch die Mutter und Hauslehrer wird sie streng erzogen und erhält eine ausgezeichnete, vielseitige Bildung.

1804

Erste literarische Versuche, vorwiegend Gedichte.

1812

Bekanntschaft mit Prof. Anton Matthias Sprickmann, einem ehemaligen Hainbündler, der ihr literarisches Interesse unterstützt.

1813

Frühjahr: Arbeit an dem Drama »Berta oder die Alpen«.

Beginn der Freundschaft mit der Dichterin Katharina Busch.

Sommer: Aufenthalt bei der Großmutter in Bökendorf. Dort Bekanntschaft mit Wilhelm Grimm und Beteiligung am Zusammentragen von Märchen und Volksliedern.

Katharina Busch heiratet Modestus Schücking.

1814

6. September: Geburt von Katharina Schückings Sohn Levin.

1815

Schwere und langwierige Erkrankung Droste-Hülshoffs.

1817

Bekanntschaft mit Wilhelmine von Thielmann.

1818

Arbeit am Versepos »Walter«.

Reise nach Kassel. Zusammentreffen mit Jacob, Wilhelm, Lotte und dem Maler Ludwig Emil Grimm sowie Amalie Hassenpflug.

1819

Aufenthalte in Bad Driburg, Bökendorf und Abbenburg (bis 1820).

Der erste Gedichtzyklus der späteren Sammlung »Das Geistliche Jahr« entsteht (bis 1820, aus dem Nachlass 1851 veröffentlicht), ein Zyklus religiöser Betrachtungen in der Reihenfolge der Evangelien der Sonntage (von der Zeit vom Neujahrtag bis Ostermontag).

1820

Unglückliche Liebe zu dem Göttinger Studenten Heinrich Straube.

1821

Droste-Hülshoff beginnt mit der Arbeit an dem Roman »Ledwina«.

1825

Oktober: Rheinreise mit Aufenthalten in Köln und Bonn (bis April 1826).

Sie trifft August Wilhelm Schlegel und Sibylla Mertens Schaafhausen.

1826

25. Juli: Tod des Vaters.

Übersiedlung nach Rüschhaus bei Münster, dort Landleben in Abgeschiedenheit, unterbrochen von gelegentlichen Reisen.

1828

Sommer: Zweite Rheinreise nach Koblenz, Köln und Bonn mit Besuch bei der Freundin Sibylla Mertens Schaafhausen in Plittersdorf. Zusammentreffen mit Wilhelmine Thielmann.

Erste Arbeiten an dem Epos »Das Hospiz auf dem Großen Sankt Bernhard«.

1829

Erneute schwere Erkrankung und homöopathische Behandlung.

Besuch Katharina Schückings.

1830

Herbst: Nach Genesung von der Krankheit Besuch in Bonn, wo sie im Hause des Vetters Clemens wohnt (bis Frühjahr 1831). Dort vor allem Umgang mit der Familie Mertens.

1831

Umzug nach Plittersdorf zu Sibylla Mertens, in deren Haus sie Johanna und Adele Schopenhauer begegnet.

Zurück in Rüschhaus Begegnung mit Levin Schücking.

November: Die Freundin Katharina Schücking stirbt.

1832

Tod des Vetters Clemens in Bonn.

1834

Bekanntschaft mit dem Münsteraner Philosophieprofessor Christoph Bernhard Schlüter.

Sommer: Droste-Hülshoff vollendet das Versepos »Des Arztes Vermächtnis«.

Ihre Schwester Jenny heiratet den Germanisten Joseph von Laßberg, mit dem sie zunächst nach Eppishausen und 1838 nach Meersburg am Bodensee zieht.

1835

Juli: Zusammen mit der Mutter reist sie nach Eppishausen/Thurgau zur Schwester Jenny, wo sie bis zur Geburt der beiden Nichten Hildegard und Hildegund bleibt.

1836

Beginn der Rückreise nach Rüschhaus mit Aufenthalt in Bonn bei der Witwe des Vetters Clemens.

1837

Februar: Ankunft in Rüschhaus.

August: Droste-Hülshoff beginnt das Versepos »Loener Bruch« zu schreiben.

1838

Die »Gedichte von Annette Elisabeth von D. H.« erscheinen. Der Band enthält neben geistlichen Gedichten die Versepen »Des Arztes Vermächtnis«, »Das Hospiz auf dem großen St. Bernhard« und »Die Schlacht im Loener Bruch«.

Sommer: Besuch in Bökendorf.

Winter: Gründung der »Heckenschriftstellergesellschaft« in Münster, zu der neben Droste-Hülshoff Elise Rüdiger, Henriette von Hohenhausen, Wilhelm Junkmann, Levin Schücking und Luise von Bornstedt gehören.

1839

Sommeraufenthalt in Abbenburg. Wiederaufnahme der Arbeit am »Geistlichen Jahr«.

Oktober: Besuch Levin Schückings in Rüschhaus.

1840

Vollendung des »Geistlichen Jahres« (Publikation posthum 1851).

Adele Schopenhauer kommt nach Rüschhaus.

Frühjahr: Arbeit an einigen Balladen.

Herbst: Das Lustspiel »Perdu!« wird abgeschlossen.

Aufenthalt Levin Schückings in Rüschhaus, gemeinsame Arbeit an Schückings und Ferdinand Freiligraths Buchprojekt »Das Malerische und Romantische Westphalen«.

1841

Frühjahr: Fertigstellung der »Judenbuche«.

Einige Balladen entstehen.

September: Droste-Hülshoff hält sich bei ihrer Schwester auf Schloss Meersburg am Bodensee auf, wo Levin Schücking als Bibliothekar arbeitet (bis Herbst 1844). Dort entstehen viele Gedichte und einige Balladen.

Bekanntschaft mit Ludwig Uhland und Gustav Schwab. Mitarbeit an Schückings Romanen »Der Familienschild« und »Das Stiftsfräulein«.

1842

Februar: Levin Schücking verlässt Schloss Meersburg. Im »Morgenblatt für gebildete Stände« erscheint die berühmte Novelle »Die Judenbuche«, die auf einer wahren Begebenheit beruht und in ihrer stilistischen Ausgestaltung an Kleistsche Novellen erinnert.

August: Rückkehr nach Rüschhaus.

Abschluss der Ballade »Der Spiritus familiaris des Roßtäuschers«.

1843

März-April: Besuch Sibylla Mertens in Rüschhaus.

Sommer: Aufenthalt in Abbenburg.

September: Reise nach Meersburg. Schücking heiratet Luise von Gall.

November: Droste-Hülshoff kauft das »Fürstenhäusle« bei Meersburg.

1844

Mai: Schücking besucht mit seiner Frau Meersburg.

August-September: Rückreise Droste-Hülshoffs nach Rüschhaus. Auf der Reise erkrankt sie.

Herbst: Eine Sammlung der von 1841 bis 1844 entstandenen und mit Levin Schücking zusammengestellten »Gedichte« erscheint.

1845

»Bilder aus Westfalen«.

Sommer und Herbst: Aufenthalt in Abbenburg.

1846

Zerwürfnis mit Schücking.

Frühjahr: Schwere Krankheit.

September: Erneute Reise nach Meersburg.

1847

21. Juli: Droste-Hülshoff verfasst ihr Testament.

1848

24. Mai: Droste-Hülshoff stirbt in Meersburg.

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