[65] Liebes Herz, verzage nicht,
Laß die bösen Menschen wüthen,
An dem Himmel wohnt das Licht
Und beleuchtet was sie brüten!
Es ist Nichts so fein gesponnen,
Endlich kommt es an die Sonnen.
Liebe Seele, fasse Muth!
Und ist auch dein Stündlein kommen –
Was in deiner Tiefe ruht,
Bleibt dir ewig unbenommen.
Eine Perle kann ich nennen,
Die sie dir nicht rauben können.
Ein Gefühl, es stärkt, es labt!
Aus den guten treuen Herzen,
Derer, die dich lieb gehabt,
Kann der Böse dich nicht merzen.
Ist die Rettung hier verloren,
Wirst du dorten neu geboren!
Um so theurer nur wird sein,
Unglückskind, dein Angedenken;
Zweifel auch und andre Pein
Werden dann dich nimmer kränken.
Nur um Liebe wirst du werben,
Sei getrost im bittern Sterben!