[298] Die wackere, noch etwas altmodische Wirtin und Dorothee kamen sehr gut miteinander aus. Das Mädchen gewöhnte sich viel schneller an das unruhige Leben einer Wirtsmagd, als selbst die Wirtin erwartet hatte. Gerade das ewige Kommen und Gehen, die Gespräche über die verschiedensten Angelegenheiten und Verhältnisse, das ganze Durcheinander der Gaststube war Dorotheen schon darum erwünscht, weil es sie den ganzen Tag niemals zu sich selbst kommen ließ. Recht lieb war ihr auch, daß sie nur jeden Gast gehörig, ja sogar reichlich bedienen, sonst aber nicht besonders viel Wesens machen mußte. Die Kronenwirtschaft war ein recht eigentliches Bauernwirtshaus. Die Wirtin schien das Geschäft nur zu Ehren des verstorbenen Mannes fortzuführen, um es einst dem einzigen Töchterlein im alten guten Rufe abtreten zu können. Die Gäste, die hier kamen und gingen, waren um so mehr geachtet, je williger sie sich von der guten Frau auch ein wenig bemuttern ließen. Man durfte ihr aber das Vertrauen schon schenken. Sie schien nicht nur die Sprüche und Redewendungen ihres unvergeßlichen Seligen, sondern etwas, ja sogar viel von seinem ganzen Wesen geerbt zu haben. Da war alles einfach, aber solid, wie in ihrer Hauseinrichtung, die auf den ersten Blick recht bäuerlich altmodisch aussah, aber durch ihre Zweckmäßigkeit jeden befriedigte. Nützlich, vernünftig und klar, das waren ihre Lieblingsworte, und mit diesen ließen sich auch all ihre Reden und Handlungen bezeichnen.
Um so mehr setzte Dorotheen ein Auftrag in Erstaunen, den sie am Abend vor dem Martinstag erhielt. Sie gebot sich aber so schnell, daß die Wirtin den Schatten gar nicht bemerkte, der dabei über das Gesicht des Mädchens flog. Es war ein Glück für Dorotheen, daß sie gerade nicht besonders scharf beobachtet wurde, denn es handelte sich um einen alten Brauch, den man im Hause seit Urgroßvaters Zeit – und kein[299] Mensch wußte, wie lange vorher schon – übte und über den die sonst so nüchterne Frau sich um so weniger zweifelnd oder gar spöttelnd hätte befragen lassen, weil auch sie mit ganzem Herzen daran hing.
Dorothee langte schon nach dem Weihwasserkrüglein an der Wand neben der Stubentür, um sich gleich in ihr freundliches Dachkämmerlein zur Ruhe zu begeben, als sie von der Wirtin mit eigen feierlicher Stimme, die etwas Wichtiges zu verkünden schien, in die Küche gerufen wurde. Sie folgte, so schnell sie konnte, denn ihr war's lieb, wenn es noch etwas zu tun gab an diesem wunderbar schönen und doch so stürmischen Abend. Vorhin, als sie den die Stube lang sich hinziehenden Zechtisch abgeräumt hatte und ihren Blick alsdann durchs mondbeglänzte Tal schweifen ließ und der Sturm einige Fensterläden zuschlug, wurde sie wieder so wach, daß sie viel lieber noch an irgendeine Arbeit als gleich ins Dachkämmerlein ging.
Auf dem schneeweiß gescheuerten Schranke in der geräumigen Küche, über dem sich ein vierfacher Rahmen voll glänzenden Porzellangeschirrs an der Wand hinzog, stand ein großer Topf, den die Wirtin soeben mit Weißbrot, Butter, Honig und Schweizerkäse – von ihrer Alp – füllte. Als sie Dorotheen bemerkte, sagte sie: »Leg' dich noch einmal ordentlich an, daß dir der Föhn nichts schadet, und bring das alles unserem Brunnen.«
Dorothee sah die Wirtin erstaunt fragend an. Wohl hatte sie von dem schon damals ziemlich aus der Übung gekommenen Brauche gehört, am Martinsabend die im Jahre gebrauchten Quellen – Ursprünge – zu speisen, aber es kam ihr doch sonderbar, beinahe lächerlich vor, da sie eine sonst so nüchterne, wohlberechnete Frau die Sache noch so ernsthaft nehmen sah. »Ich hab' das noch gar nie getan«, flüsterte sie beinahe bittend, »ich weiß auch nicht, wie man es machen muß, und es wär' mir lieb, wenn Ihr diesmal den Knecht[300] schicken tätet, der doch heut' auch sonst nicht mehr besonders viel anfangen wird.«
»Das geht nicht.«
»Warum?« fragte Dorothee, nachdem sie eine Sekunde schaudernd das Tosen des immer mächtigeren Sturmes gehört hatte.
»Es muß ein Mädchen, eine Jungfrau sein.«
Dorothee, die es ordentlich fröstelte, wagte nochmals zu fragen: »Warum?«
»Meines Mannes Großvater selig«, erzählte die Wirtin, »soll das einmal unterlassen haben, dafür hat ihm dann der Ursprung im nächsten Sommer auch kein Wasser mehr gegeben. Seitdem ist's immer getrieben worden, und mein Mann selig soll auch in dem Stücke mit mir zufrieden sein. Vielleicht haben auch die Ursprung' ihren eigenen Schutzpatron, wie das Feuer den heiligen Florian, dessen Bild man in jedem christlichen Hause findet. Jedenfalls heiß' ich dich nichts Schlimmes, nur das, was ich selbst als Magd in diesem Hause früher jeden Martinsabend habe tun müssen.«
»Und wie habt Ihr es denn gemacht?« fragte das Mädchen, welches nun seinen Mut wieder wachsen fühlte.
Die Wirtin stellte zwei Teller vor sich auf den Küchenschrank und begann: »Siehst du, das rechts ist die Fluh und das links der Fuß vom Liggstein. Drin, da zwischen den Bergen in der Enge, wo am längsten Sommertag die Sonne nur wenige Stunden zu sehen ist, hart neben dem Weg, den die Schleichhändler und Alpknechte benützen, wenn's einmal Eile hat, grad' wo der Wald angeht, mitten in einem Buchenkranz, unter hölzernem Deckel, ist im Boden ein ausgehöhltes Holz, ein Trog. Das ist unsere Brunnenstube, wo mehrere Ursprünge gesammelt sind, um in einer Leitung bis zu unserem Hause geführt zu werden. Da gehst du hin. Die Schaufel darfst du aber nicht vergessen, denn mit der mußt du hart neben die Brunnenstube gegen Sonnenaufgang vergraben, was ich dir da zusammengerichtet habe. Ich summte dabei gewöhnlich ein frommes Lied, und mein Lebtag nie hab' ich[301] mich so gern gehört als da. Noch weiß ich's ganz gut, als ob es gestern gewesen, wie da die fallenden Tropfen klangen und rauschten, die Baumwipfel flüsterten und es dann wieder, wie in der Kirche unter der Wandlung, still, ganz still worden ist. Ich tät am liebsten selbst gehen und lang, lang drüben bleiben, wie vor zwanzig Jahren. Wie wird mir doch so eigen, und alles liegt noch so lebhaft vor mir, daß ich dir gleich erzählen muß, wie mir damals gegangen ist.«
Beide setzten sich auf die an der Fensterwand hinlaufende Bank; Dorothee knüpfte den ihr übergebenen Topf mit zitternden Händen in ein weißes Tuch, die Wirtin aber erzählte: »Ich bin da Magd gewesen, aber du mußt nicht glauben, daß meine Eigenen den lächerlich kleinen Lohn gerade nötig gehabt hätten. Von der Stickerei wußte man damals noch nicht viel, aber ein Vater, der nicht eben gebunden war, hätte sein Mädchen auch um den schönsten Lohn ungern das ganze Jahr in der Stube sitzen lassen. Man meinte, gerade wohlhabenden Mädchen, denen später vielerlei durch die Hände geh', könne es nicht schaden, wenn sie schon in den jungen Jahren ein bißchen herumgepudelt würden und die Arbeit so lernten, daß auch die eine Freude daran hätten, die nicht mit der Verliebtheit des Vaters oder der Mutter urteilten. Besonders der Dienst in einem ordentlichen Wirtshaus ward einem jungen Mädchen recht herzlich gegönnt, wenn es sich nur auch gehörig zu stellen wußte. Nun, mir hat es an dem nicht gefehlt und auch nicht an Burschen, die ich hätte haben können. Es gab manchen Spaß, und ich mag oft schuld gewesen sein, daß einer länger dablieb, als es bisher seine Gewohnheit war. Ich meinte, den jungen Wirt müsse es freuen, wenn ich ihm so Kundschaft warb, und nichts hat mir so weh getan, als ihn immer stiller und unfreundlicher gegen mich zu sehen. Zuweilen wollte ich ihm einmal gehörig das Kapitel lesen, aber zu dem bin ich Schwache doch nie gekommen, denn ich hab' gleich gemerkt, daß ich ihm noch viel eher den Dienst aufkünden könnte. Das aber wollt' ich wirklich tun. Da kam der Martinsabend und sah just aus wie[302] der heutige. Ich wußte schon, was ich zu tun hatte, doch sann ich über ganz anderes, und so kam es denn, daß ich Einfalt zur Brunnenstube hinauflief und vergaß, was ich zur Speisung hätte mitnehmen sollen. Der Wirt mußte mein Versehen schon bemerkt haben, und eben das war mir zehnmal ärger als der Gang zurück, den ich nun wieder noch machen mußte. Der Spott des Wirtes über jedes Versehen war in der letzten Zeit so spitz, daß man zehnmal eher einen kräftigen Vorwurf ertragen hätte, auf den sich wieder etwas Gesundes entgegnen ließ. ›Das tut's da nicht mehr, und du mußt fort auf einen anderen Platz!‹ rief ich überlaut und erschrak dann selbst über den sonderbar fremden Klang meiner Stimme. Wenn du allein am Ursprung stehst unter den gelben, flüsternden Wipfeln und du das Murmeln und Plätschern hörst, ganz allein, als ob es nur für dich da wär', dann beginnt sich das Fallen der Tropfen, das einen Saitenklang von sich gibt, in die Weise eines wunderbaren Liedes zu ordnen, das dir ganz bekannt ist, obwohl du es auf der Welt noch nie gehört haben kannst. Dann wird's dir weit und wohl, alles ist dir gut und recht, und du bist nicht mehr fähig zu einem Entschluß, der irgend etwas ändern könnte. Mir wenigstens ist es so gewesen. Ich bin dagesessen wie verzückt, bis das gefallene Laub unter den Buchen raschelte und auf einmal – der Wirt mit dem Vergessenen hart vor mir gestanden ist. ›Trifft man dich doch einmal allein, wo man ein vertrautes Wort mit dir wechseln kann?‹ fragte er. ›Jawohl‹, hab' ich gesagt, ›wenn deine Spottsucht auch ein vertrautes Wort aufkommen läßt.‹ Jetzt redeten wir lang hin und her, wir räumten uns erst gehörig herunter, dann wurde alles klar zwischen uns, und acht Wochen später sind wir Brautleute gewesen. Drum denk' ich noch jeden Martinsabend an den Ursprung am Alpweg und bleibe treulich beim alten Brauch, wie sehr der auch sonst aus der Übung gekommen ist.«
Dorothee, welche zuerst das ihr Übergebene den hungrigen Eigenen weit besser als dem Ursprung am Alpwege gegönnt hätte, ward tief ergriffen von der Erzählung, aus der sie eine[303] so schöne Neigung zu dem Seligen heraus klagen und jubeln hörte. Der ihr befohlene Gang ward nun fast zu einer gottesdienstlichen Verrichtung. Sie mußte der Wirtin zum Abschiede die Hand drücken, was wohl die meisten Bregenzerwälderinnen noch nie in solchen Fällen gesehen, geschweige denn selber getan haben.
Hastigen Schrittes verließ Dorothee das Haus. Die Wirtin ward ihr das bewundernswerte Weib, indem sie sich als Stellvertreterin ihres Seligen dachte. So, meinte Dorothee, hätten die meisten Menschen einen Gedanken, ein Gefühl, woran sie sich in allen Stürmen mit Herz und Seele festhalten könnten. Ach, und sie stand einsam, abgerissen überall, und ein furchtbarer Eid bannte sie und trennte sie sowohl von den Ihrigen, deren Selbstsucht sie dazu zwang, als auch von dem Geliebten, dessen Bild jetzt bei Tag und Nacht vor ihrer Seele stand. Wann sollte das enden, wann sie das aufklärende, versöhnende Wort finden? Schaudernd blickte sie hinüber zu dem stattlichen Hause des Krämers, wo noch alle Zimmer beleuchtet schienen. Es ward ihr kalt und heiß, als sie daran dachte, daß ihre Erlösung an das Verderben jenes Mannes geknüpft sei. Lange Zeit lehnte sie an dem schon etwas morschen Stamm einer vielästigen Buche, so in Gedanken verloren, daß sie das Tosen des immer wilderen Sturmes kaum bemerkte, bis derselbe einen halbdürren Ast von ihrer Buche brach und surrend hart neben ihr niederwarf, daß die vielen Zacken sich mehr als fußtief in den Boden bohrten. Einen lauten Schrei ausstoßend, sprang das Mädchen von der gefährlichen Stelle weg und empfand, als einmal der erste Schreck überstanden war, ein ganz eigenes Behagen, alle Glieder nach Belieben regen zu können. Sie hatte ein Gefühl, als ob ihr Leben und Gesundheit aufs neue wiedergeschenkt worden sei. »Es ist doch schön auf der Welt!« rief sie, emporblickend zu den stillen, ernsten Bergen, die jetzt mit Sternen bekränzt schienen. Nie noch hatte sie den Liggstein, der stolz und wie ein Wächter des Tales über den Schnepfauer Wald gegen die Kanisfluh hinüberragte, so aufmerksam[304] betrachtet und so klar gesehen, wie jetzt im Scheine des Mondes. Die Schatten der vom Sturme geschüttelten Tannen, welche zwischen den übereinander gewölbten Steinschichten hervorwuchsen, zogen an dem rot und bläulich schimmernden Felsen auf und ab und schienen ihr zu winken. Der Wald dort, welcher sich in der noch nicht beleuchteten Tiefe weit bis an den Streifen Himmelsbläue hinzog, welcher zwischen den beiden Felsenköpfen herunterhing, hatte sich viel zu erzählen. Geheimnisvoll rauschten und flüsterten die rötlich schimmernden Buchen und die ernsten Tannen, wenn wieder ein Sturm ob ihren Wipfeln dahinfuhr, daß man sogar das Tosen der blauen, tausend Silberstreifen über die von den Bergen gestürzten Steine werfenden Ach nicht mehr hörte. Endlich in der geschützten Schlucht der Brunnenstube angelangt, wo nicht mehr Äste, sondern bloß noch die welken Blätter sich regten, empfand Dorothee, wie wahr die Wirtin das Gefühl schilderte, von dem man hier erfaßt und gehoben wurde. Noch nie hatte sie wie jetzt die Bewegung des Gehens und den Gebrauch jedes ihrer Sinne als Wohltat empfunden. Lange war sie zu nichts fähig als zum Sehen, Hören und Bewundern der herrlichen Gotteswelt, deren Anblick und Genuß ihr eben wieder geschenkt worden war. Selbst in der Kirche, wo zuweilen manches noch an die Not und Plage des Alltagslebens erinnerte, war ihr noch selten so leicht und frei gewesen wie hier. Nie hätte sie geglaubt, daß sie bei der wunderbar lieblichen Musik der Ursprünge mit solcher Andacht ihrem Opfer ein Grab graben würde, denn noch nie sonst war ihr eine Quelle fast wie etwas Lebendiges erschienen. Jetzt aber lauschte sie dem Geplauder der Tropfen so aufmerksam, daß sie das ihr aufgegebene Vaterunser für den seligen Wirt beinahe vergaß. Erst als die Arbeit fertig, fiel es ihr ein. Als sie nun auf einem ganz mit Moos bedeckten Stein kniete, laut und langsam betend, war's ihr gerade, wie wenn der Geist des Verstorbenen sie umschwebte. Von den zitternden, rauschenden Buchen ringsum rieselten Blätter herab auf die Beterin und das Opfergrab, welches sie mit[305] Moos bedeckt hatte. Sie begann unwillkürlich ein zweites Vaterunser zu beten. Da fiel der erste Mondstrahl hell und voll auf ihr fast wie verklärt leuchtendes Gesicht. Einen Augenblick später war der ganze Platz erhellt. – Dorothee stieß einen lauten Schrei aus und wankte einige Schritte zurück. Nicht weit vor ihr erblickte sie, an einen Buchenstamm gelehnt, eine männliche Gestalt. Nur das Gesicht wurde noch vom Schatten eines Astes bedeckt. »Wer ist da?« fragte das Mädchen, alle Kraft zusammennehmend und schon auf dem Sprung zur Flucht.
»Niemand als ich.«
Diese Antwort war sehr unbestimmt. Dorothee jedoch hatte schon an der Stimme genug. Diese Stimme würde sie überall und unter allen Umständen sogleich erkannt haben. »Ach Gott, es ist Jos!« jammerte sie und langte nach ihrer Schaufel, als ob sie so schnell als möglich zu gehen entschlossen sei.
»Was tust du da?« fragte Jos, indem er langsam dem Mädchen näher trat, welches noch immer zwischen Gehen und Bleiben schwankte.
Endlich lehnte sie die Schaufel an einen Buchenstamm und sagte: »Ich hab' die Brunnenstube speisen müssen.«
»Ich kann nicht begreifen«, begann Jos nach einer Weile, »wie eine sonst verständige Frau noch solche Dummheiten treiben läßt.«
Diese Rede tat Dorotheen weh. Jetzt dachte sie nicht mehr ans Gehen. Erst sollte Jos eine bessere Meinung von der Wirtin bekommen. Sie setzte sich neben den Burschen auf einen Stein und erzählte, was jene hier als Mädchen einst erlebt habe.
Aufmerksam hörte Jos zu; auch als Dorothee geendet hatte, blieb er eine Weile ganz still. Endlich aber sagte er: »Der Platz ist ganz dazu gemacht, einmal frei auszusprechen, was man sonst in sich vergraben mußte – da drunten, wo jetzt der Sturm zieht. Auch ich hab' dich heute zu mir hergewünscht, Gott hat mich erhört, und aus dem schöpf ich die Hoffnung, daß nun alles noch gut werde. Viel, viel hab' ich zu sagen und[306] zu fragen, ich will gleich anfangen, so treibt mich die Ungeduld, und zudem weiß ich nie, wann dein Bruder kommt und uns stört.«
»Hansjörg?« fragte das Mädchen erschrocken. Es hatte dem Bruder oft einen ordentlichen Freund gewünscht, und besonders den Umgang mit dem fleißigen Jos hatte es ihm recht von Herzen gegönnt, weil der ihn wohl so leicht als einer wieder auf den rechten Weg bringen konnte. Als nun aber allem nach die beiden hier sich treffen wollten, wußte sie nicht mehr, welchen sie für den Leiter und Führer des anderen halten sollte.
Jos fühlte sich durch den Ton der Frage verletzt. »Dein Bruder«, antwortete er, »scheint dich lieber zu haben als du ihn.«
»Der Schein trügt.«
»Ich bin froh, wenn es das ist«, sagte Jos mit Wärme, »Hansjörg braucht jetzt Liebe. Nur seinen Tadlern und Aufpassern zulieb' wird er nicht viel tun und nicht viel unterlassen.«
»Das glaub' ich auch«, versetzte Dorothee näher rückend. »Gerade du vermöchtest viel über ihn und könntest ihn weit bringen.«
»Wir schaffen auch wirklich zusammen jetzt.«
»Gott Lob und Dank im hohen Himmel!« jubelte das Mädchen, dem seine Freude recht ordentlich an zusehen war, obwohl es im Schatten eines noch nicht entblätterten Astes saß. »Aber«, sagte es dann, sich besinnend, »mich nimmt's doch wunder, daß ich noch nichts davon gehört habe.«
»Das kommt nicht an den Wirtstisch, und es wäre schlimm, wenn jeder davon zu erzählen wüßte«, lachte Jos, fuhr dann aber, das Erschrecken des Mädchens bemerkend, in ganz anderem Tone fort: »Davon jedoch können wir auch neben dem Hansjörg noch reden. Jetzt sag' mir lieber, wie es dir auf der Wirtschaft gefällt? Du glaubst nicht, wie viel ich mich schon darum sorgte.«
»O du guter Jos, mir geht ja ganz wohl!«[307]
»Nein, Dorothee, das sagt man nicht in dem Ton; so redet man, wenn man krank oder ganz unglücklich ist. Hast du denn kein Vertrauen mehr wie früher, wo du mir alles sagtest?«
»Was aber soll ich dir sagen? Ich bin kaum zwei Wochen im Haus. Die Wirtin hält mich wie eine Mutter, und sonst tat ich nur wünschen, daß die anderen Hausgenossen mit mir so zufrieden wären, als ich es mit ihnen bin.«
»Dann ist's noch schlimmer«, klagte Jos.
»Warum noch schlimmer?« fragte das Mädchen mit einer Hast, welche wohl seine Streitlust verraten sollte.
»Weil dann dein wunderliches Benehmen einen noch tieferen, schmerzlicheren Grund hat. Du glaubst gar nicht, wie gut ich deine Stimme kenne. Sie ist mir wie ein Lieblingslied, welches man ganz in sich aufgenommen hat, so daß man gleich jeden falschen Ton darin merkt. Wie mancher bei der Arbeit sein Liedchen summt, so hör' ich dich stundenlang reden in mir, aber nicht so wie heute. Dann bist du ganz das, was immer mich anlächelt, wenn ich auch nur den Namen Dorothee von einem Gassenbuben höre, der dabei vielleicht an ein Butterbrotbäschen denkt. Heut' kommst du mir fremd vor, aber doch nicht so fremd, als du dich stellen willst. Ein tiefes Leid klagt aus jedem deiner Worte. Gewiß, ich hätt' es dir gegönnt, wenn bloß die Kronenwirtin dran schuld gewesen wäre. Das wär' nur ein Dorn am Strauch, dem wieder zu entrinnen sein würde. Gefährlicher sind die Dornen, die man schon im Leib hat; die schmerzen sehr und machen krank.«
Nun konnte Dorothee nicht mehr trotzig und kühl antworten. Es fehlte dem armen Mädchen alles, was dazu gehört hätte. Seine Stimme klang weich und etwas unsicher, als es fragte: »Gibt es nicht auch Dornhecken, zu denen wir gebannt sind und von denen wir uns immer wieder weh tun lassen müssen?«
Kein Dornstich hätte das Jösle schmerzlicher treffen können als diese Frage, die alles wieder umzuwerfen schien, was aus Vermutungen auf das in letzter Zeit Beobachtete gebaut[308] werden konnte. Wer anders war wohl mit diesem Vergleich gemeint als Hans, den sie noch nicht aus dem Herzen brachte, an den sie noch gebannt war, wie weh er ihr auch immer getan hatte? »Hast du noch das Heimweh auf den Stighof?« fragte das arme Bürschchen mit bebender Stimme.
»Nein, Jos«, antwortete Dorothee fest, und es ward ihr dabei so leicht, ob sie nun erst die Lossprechung des Kaplans verdient hätte.
Auch dem Jos war wieder leicht ums Herz; leichter selbst, als da er hörte, daß nun Dorothee vom Stighof auf die Kronenwirtschaft gekommen sei. Und auch das schon tat ihm wunderbar wohl, und sein Fuß besserte von dem Tag an so schnell, daß auch der Doktor darüber staunen mußte. Dorotheens eigenes Nein aber war noch viel mehr wert als alles, was aus einem vielleicht nur zufälligen Zusammentreffen von Umständen sich herausrechnen ließ. Jos dachte nicht mehr an den immer schmerzenden Dorn, von welchem Dorothee gesagt hatte. Wenigstens jetzt einmal atmete er frei auf und sagte fröhlich: »Auch ich hab' mich nie mehr auf den Stighof gewünscht, wohl aber zu dir. Ich passe nicht zum Bauern, das hab' ich im Sommer nur zu gut empfunden, aber auch, daß mir neben dir und für dich alles, gar alles möglich wär'. Anders hab' ich mir nach der Kirchweih niemals erklären können, daß ich es nur so lang auszuhalten vermochte.«
»Mir kommt es vor, ob du dem Hans jenen Abend noch immer nicht vergessen habest.«
»Es ist nicht mehr viel davon in mir, aber jetzt muß auch das Versteckteste heraus«, antwortete Jos. Dann, des Mädchens zitternde Hand erfassend, fuhr er fort: »Du glaubst gar nicht, wie wohl es mir tut, hier unter Gottes freiem Himmel, ganz in der Stille gar alles aus mir herauszureden, was drückt und quält.«
»Tu das nur, wenn du es kannst«, sagte das Mädchen traurig. »Ich kann und muß es, aber auch du solltest es können wie früher. Du tust ja, wie wenn sich etwas zwischen uns gestellt[309] hätte. Was ist's denn, wenn du kein Heimweh auf den Stighof hast?«
»Das plagt mich nie«, sagte das Mädchen, und Jos glaubte dabei einen leisen Druck ihrer Hand zu empfinden, die ihm aber so schnell entzogen ward, als die seinige denselben erwidern wollte.
»Ich will dich nun in Gottes Namen mit Fragen gehen lassen«, sagte Jos etwas verlegen. »Sag' mir nur noch, ob ich dir etwas helfen, etwas tun kann, wodurch dir vielleicht denn doch etwas abgenommen würde.«
»Ja, das kannst du.«
»Und was?« fragte Jos, indem er den Kopf wieder aufrichtete und dem trüben Blick des Mädchens ein fröhliches Gesicht sehen ließ.
Dorothee rückte näher zu ihm und flüsterte: »Tu für den Hansjörg, was du kannst! Benutze deine Macht über ihn zu seinem und deinem Heil. Er traut dir, und du hast ihn auf dem Gewissen.«
»Weißt du das so gewiß?« fragte Jos etwas verlegen.
»Von dir kann er lernen, wie man mit blutsaurer Arbeit alles Mißtrauen, alle Hindernisse überwindet. Ich weiß aus Erfahrung, wie leicht man sich auf einen schweren Weg macht, wenn ein Mutiger voran ist. Ich fühle, wie hoch du über ihm stehst, wenn du willst, ich –« Das Mädchen stockte.
»Nun, wir tun jetzt auch mitsammen. Bin ich doch da, um auf ihn zu warten.«
»Aber der Führer ist er. Du hilfst ihm etwas tun gegen das Gesetz, dem wir folgen müssen.«
»Aber nichts Sündhaftes.«
»Was gegen das Gesetz geht, ist nicht recht. Wie es uns schützt in unseren Rechten, so schützt es auch andere. Es sieht weiter als wir, drum sollen wir es auch achten, wo wir es nicht verstehen.«
»Ich hätt' auch lieber einen großen Hof geerbt«, sagte Jos etwas unmutig, »als armer Teufel aber muß ich mich wehren,[310] wie es geht Unser mehrere haben sich zusammengetan, um die Sache in Gang bringen zu können.«
»Wenn's nur etwas anderes wär'«, klagte Dorothee. »Ich hab' auch schon gedacht, die Armen sollten so zusammenhalten wie die Reichen, aber zu etwas Ordentlichem. Ihr da kommt mir fast vor wie die Bauern, welche sich vereinbarten, um auf der letzten Versteigerung beim Kronenwirt einen Wald recht wohlfeil an sich zu bringen. Beide Teile handeln gegen das Gesetz. Jene schadeten einem, ihr dem Staate.«
Diese Rede Dorotheens bewies, wieviel sie sich in Gedanken mit dem Schleichhandel beschäftigt und daß sie auch andere, die mehr davon verstanden als sie selbst, gelegenheitlich darüber befragt hatte. Jos jedoch war über diesen Beweis, daß das Mädchen auch jetzt noch an ihn denke und für ihn sorge, nichts weniger als erfreut. Schüchtern begann er der lieben Predigerin auseinanderzusetzen, daß er immer an sie denke und nur ihretwegen soviel wage. Vor den Menschen nehme man sich in acht, und Gott werde seine gute Absicht sehen und ihm verzeihen. Dorotheen wurde heißer und heißer. Sie merkte, auf was alles der gute Bursche noch kommen werde. Und schon fühlte sie nicht mehr die Kraft in sich, ihm in seinen Auseinandersetzungen zu widersprechen und vielleicht mit einem Worte alle seine Hoffnungen zu zerstören. Hoffnungen auf eine Zukunft, die, ach, auch ihr so lieblich erschien, daß sie hätte weinen, laut aufschreien mögen bei dem Gedanken, daß niemals etwas daraus werden könne! Ja, sie mußte fort, das war ihr furchtbar klar. Nicht mehr länger durfte sie zuhören und den guten Burschen reden lassen. Auf einmal, ohne sich zu erklären, wollte sie wegspringen und heimeilen ... auf einmal – jetzt, nur noch einen Augenblick, eine halbe Minute neben ihm, und dann scheiden fürs ganze Leben. – Ja, scheiden! ... Sie erfaßte krampfhaft die Hand des Burschen, ihre Blicke begegneten sich innig und inniger, und mit einem Seufzer, in dem der ganze Schmerz und die ganze Wonne eines Menschenlebens lag, sank sie an seine Brust. Da nun ruhte sie und weinte.[311] Er legte den zitternden Arm um den weißen Hals, welchen der Schatten der Buchenäste gar nicht zu treffen schien. In der Brunnenstube rauschte es ganz wunderbar, das Fallen der einzelnen Tropfen klang wie Saitenspiel, das Flüstern der Wipfel da droben wie Gesang. Dorotheen war's, als ob sie nun alles, alles herausweinen könnte, was bisher sie erdrücken und ersticken wollte, während Jos vergebens nach Worten für seine Empfindungen suchte. Vergessen war die böse, böse Welt und alles, womit sie diese beiden Herzen schon belastet hatte, vergessen alle Verhältnisse und Verbindungen, selbst Vater und Mutter – wenigstens eine Zeitlang und viel länger, als die Glücklichen glaubten, die jedes Zeitmaß verloren. Dann durchzuckte es das Mädchen wie ein furchtbarer Schmerz. Es stieß einen leisen Schrei aus und schien dann etwas sagen zu wollen, aber wieder wurde seine Stimme von einem Strome noch heißerer Tränen erstickt.
Wenn der Schutzgeist der Ursprünge noch in der nun folgenden Viertelstunde bei seinen Opfergaben weilte, so segnete er gewiß das Paar, welches wie angebannt unter den Buchen saß und sich schweigend umschlungen hielt. Wurde doch selbst Hansjörgen, der unbemerkt nahe genug kam, um beide zu erkennen, so wunderbar zumute, daß er, da er sie nicht stören, nicht auf einmal aus ihrem Himmel bringen wollte auf die böse Welt, wieder zurückschlich und in der Ferne nur leise, doch so laut, daß die beiden es hören mußten, ein Soldatenliedchen zu summen begann.
Das tat Hansjörg, der sonst so fest rechnete, die Schwester einmal als Bäuerin auf dem Stighof, auch zu seinem Vorteil, walten zu sehen. Seit Hans Dorotheens oder ihrer Verwandtschaft sich so schämte, daß er sie gleich aus dem Dienste ließ, hätte Hansjörg ihm so ein Mädchen wie seine Schwester gar nicht mehr gegönnt. Des Vaters schonungslose Selbstsucht war jetzt seinem Wesen fremd, und die Mitteilung desselben, Dorothee habe den Jos abschwören müssen, war' ihm gewiß recht schwer auf dem Herzen gelegen, wenn er die Sache so ernsthaft wie Dorothee genommen hätte. Doch er wähnte,[312] dem Vater sei der Jos nur zu arm. Wenn das einmal etwas anders und der Vater überzeugt sei, daß man den dicken Hans nicht mehr fangen könne, werde das im Zorn gesprochene Wort von Herzen gern zurückgenommen werden. Auch den Jos brachte er zu dieser Ansicht und machte ihn so fest, daß den guten Burschen die Zurücksetzung Dorotheens zuweilen ordentlich ärgern konnte, wie manche Sorge dadurch ihm auch abgenommen wurde. Hansjörg war noch begieriger, den Jos in seinen für einen Schneider so vorteilhaften Schleichhandel zu ziehen, seit er damit auch für seine Schwester zu sorgen meinte. Der Krämer konnte doch nicht verlangen, daß man einzig für ihn über die Berge gehen werde. Jos hatte den Gewinn viel nötiger, der z.B. von billigen Seidenstoffen zu machen war. Er war schwer zu bereden. Endlich aber, als auch andere Handwerker ihn drängten und ihm ihre Sparpfennige vorzustrecken versprachen gegen die Zusage, daß er ihnen, wenn sie etwas kauften, keinen Profit berechne, hatten sich die beiden geeinigt, und heute kam Jos, um den ersten Warenballen abzuholen. Nur Dorotheens Predigt brachte ihn um den Mut, ihr das offen zu sagen. Jetzt freilich hätte er ihr alles sagen, hätte nötigenfalls ihr in allem nachgeben mögen. Aber dazu blieb keine Zeit mehr, als Hansjörgs leiser Gesang das Mädchen aufschreckte. »Ach Jesus, wer kommt?«
»Gewiß niemand als Hansjörg«, beruhigte Jos.
»Aber was will der?«
»Sei ohne Sorgen, der sagt dem Vater gewiß nichts.«
Dorothee schien zuerst erschrocken über diese Erinnerung an den Vater und das ihm gegebene Wort. Gleich jedoch richtete sie sich stolz auf und rief: »Was geht ihn auch diese Stunde an? Gott hat sie mir gelassen, und ich fühle, wie ganz sie hineingehört in mein Leben, wie der Frühling ins Jahr. Aber weißt du denn auch schon, was ich habe versprechen müssen?«
»Hansjörg hat es vom Vater selbst, aber er nimmt's nicht besonders ernsthaft. Der Vater wär' wohl zurückzubringen,[313] wenn ich nur etwas mehr Vermögen hätte. Das, Dorothee, nur das ist der Grund, daß ich auch den Schleichhandel betreibe.«
»Ach Jos, warum doch mußt du mir diese Stunde noch so verderben!«
»Ich tu das gewiß nicht. Ich will nur machen, daß wir noch viele solche Stunden erleben können und dürfen.«
»Mir wird nie mehr wohl sein, wenn ich an dich denke.«
»Sei nur unbesorgt. Unser gefährlichster Feind ist der Krämer, aber Hansjörg dient auch ihm und mir nur so nebenbei. Wenn der später etwas von unserem Zwischenhandel merkt, wird er doch nicht mit mir auch sich selbst in Verlegenheit bringen wollen.«
»Wir tragen am gleichen Unglück, wir sollten es gemeinsam und demütig tragen, bis Gott hilft. Es ist nicht mehr in Ordnung, wenn man sich nur auf den Eigennutz anderer und auf List und Frechheit verlassen muß. Ich hab' keinen gekannt, der dabei noch ein guter Mensch geblieben ist. Ich möchte dich lieber arm sehen als wie den Krämer, und ich weiß, was arm sein heißt und was ich dabei leiden werde. Du solltest Hansjörgs guter Engel werden, und nun verführt er dich! Komm, laß ihm seinen Plunder und geh mit mir!« bat das Mädchen und erfaßte seine Hand.
»Das kann ich doch unmöglich; denk', er ist auch dein Bruder, und ich darf ihn nicht verlassen.«
»Und ich kann dich nicht als Schwärzer denken«, sagte das Mädchen; sein Händedruck aber, mit dem es schied, schien dem Jos doch wieder zu verzeihen.
Jos stand zitternd, zweifelnd, ratlos, bald vier Schritte vorwärts, bald zwei zurück gehend. »Sie ist gut«, rief er, »viel zu gut für diese Welt, und wenn man es da zu was bringen will, darf man ihr nicht folgen. Ich handle gegen ihren Willen, aber doch für sie, nur für sie.«
Jetzt stand Hansjörg neben ihm.
Etwa zehn Minuten später eilte Jos mit der Last, welche er Dorotheens Bruder abgenommen hatte, so schnell als möglich[314] ins Dorf zurück. Hansjörg, der durch nichts andeutete, was er sah, und auch die heimeilende Schwester nicht zu bemerken schien, machte sich wieder über die Berge, um noch vor dem Grauen des Morgens auch den Krämer zu bedienen, von dem er in der vorletzten Nacht schon über die Grenze geschickt worden war.
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