[155] Die Fregatte war segelfertig, und Hartley wartete blos auf günstigen Wind, als Don Manuel Ungalde eines Mittags unvermuthet an Bord kam.
Manuela erschrack, aber der Capitain sprach ihr Muth ein, sie war auf englische Art gekleidet, ihr Spencer, ihr Hut, ihre Frisur, alles schien sie unkenntlich zu machen. Ungalde trat herein, und sie begab sich in ihr Cabinet3.
Hartley empfieng den alten Millionär mit Höflichkeit. – Ach Freund! gab ihm dieser zur Antwort: ich komme her, um meinen Schmerz mit Ihnen zu theilen und mir einen Rath auszubitten.
H. Reden Sie, Sennor Don Manuel! Was von mir abhängt, sein Sie versichert![155]
U. Mein ehrvergessenes Weib! – Errathen Sie mich, theurer Freund? – Sie ist fort! – Ich fürchte, sie hat sich an Bord –
Hartley war einen Augenblick verlegen, aber er faßte sich bald. – Sie glauben, sie hat sich an Bord eines Schiffes versteckt?
U. Leider! Leider! Ein verdammter Italiäner! – Sehen Sie dort die Genuesische Brigantine? – Ach, theuerster Herr und Freund! Was rathen Sie mir?
H. Armer Mann! Ja, der Genueser wird sich viel leicht durchsuchen lassen. Es ist ein Kauffahrer. Aber wissen Sie es auch gewiß?
U. Sicher! Sicher!
H. Nun so fahren Sie schnell zurück, und holen Sie sich bei dem Marinechef den Visitations-Befehl.
Er wollte gehen; aber Manuela fand die Farce so lustig, daß sie laut auflachte.