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[381] 1636 Mai 15.
Morgen gehn wir an die Reise,
gestern war kein Sonnenschein.
Heute laßt uns unser sein,
edler Mansloh, dir zu Preise,
dir zu Preise, weil dein Licht
dir und uns viel Lust verspricht!
Schau, wir kommen ungeladen!
Lasse keinen Mangel sein!
Gieb uns Wein und Zucker drein,
aber tu dir keinen Schaden!
Es ist nicht so arg gemeint,
als es anfangs mit uns scheint.
Bringt ein Freund ein freundlichs Herze,
o so nimt er wol vor gut,
sättigt Magen und den Mut
mit der Kost, doch mehr mit Scherze.
Sein Vergnügen ist allein
können recht vergnüget sein.
Kanstu uns hier nicht ergetzen
mit des Frauenzimmers Gunst
oder Trachten nach der Kunst
auf die Tafel lassen setzen,
nichts versehn! Es ist genung,
schaff' uns einen guten Trunk!
Wilst du uns denn mehr bewirten,
die Musik ist unverwehrt.
Die ists, die den Himmel mehrt.
Sie macht Götter auch aus Hirten.
Kein Gelag kan treflich sein,
wo nicht Saiten sind und Wein.
Denn so lachet sichs von Herzen,
wenn der hellen Trompten Klang,[381]
scharfe Saiten und Gesang
ernstlich durch einander scherzen,
und inzwischen, weils so geht,
keine Schale müßig steht.
Zweie sind es, so auf Erden
schon dem Himmel ähnlich sein:
die Musik und edler Wein.
Durch sie kan man himmlisch werden.
Und so lebt der Götter Schaar
durch das liebe lange Jahr.
Sie, sie sinds, des Alters Meister,
Tod der Angst, der Sorgen Haß.
Edle Saiten, edles Glas,
ihr erquicket unsre Geister!
Nimmermehr kan elend sein,
wer frisch singt und frisch schenkt ein.
Aber mich beginnt zu dürsten.
Junger, schenke Span'schen ein!
Edler, das soll deine sein!
Auf Gesundheit unsres Fürsten!
Diß soll heute fort so gehn,
bis wir mehr nicht können stehn.
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