|
1777 | 12. Februar: Friedrich Heinrich Carl de la Motte Fouqué wird in Brandenburg an der Havel als Sohn von Heinrich August Karl de la Motte Fouqué und seiner Frau Marie Luise, geb. von Schlegell, geboren. |
1779 | Die Familie zieht nach Sacrow bei Potsdam um. |
1788 | Übersiedlung nach Gut Lentzke bei Fehrbellin (bis 1794). Erziehung und Unterricht durch Hauslehrer. 28. November: Tod der Mutter. |
1794 | Fouqué tritt als Kornett in die preußische Armee ein und nimmt am Feldzug gegen Frankreich teil. |
1795 | Zusammentreffen mit Heinrich von Kleist. |
1798 | 25. Januar: Tod des Vaters. 20. September: In Bückeburg heiratet Fouqué die Tochter eines Regimentskommandeurs, Marianne von Schubaert. |
1802 | Aufenthalt in Weimar, wo er Goethe und Schiller kennen lernt. In Berlin Bekanntschaft mit August Wilhelm Schlegel. Fouqué lässt sich von seiner Frau Marianne scheiden. November: Ausscheiden aus der Armee. |
1803 | 9. Januar: Heirat mit der Tochter des Gutsbesitzers August von Briest, der späteren Schriftstellerin Karoline von Rochow. Übersiedlung auf das Briestsche Familiengut in Nennhausen bei Rathenow. Dort hat Fouqué in den folgenden Jahren (bis 1833) seinen Hauptwohnsitz, während er zwischenzeitlich auch in Berlin und Halle lebt. Hier unterhält er vielfältige Beziehungen zu Schriftstellerkollegen, u. a. zu Achim von Arnim, Clemens Brentano, Adelbert von Chamisso, Joseph von Eichendorff, Heinrich von Kleist und Adam Müller. In Berlin wird Fouqué Mitglied des spätromantischen Dichterkreises »Nordsternbund«, zu dem auch Julius Eduard Hitzig, Wilhelm Neumann, Varnhagen von Ense und Chamisso gehören. Aufenthalt in Dresden und Bekanntschaft mit Philipp Otto Runge und Ludwig Tieck. September: Geburt der Tochter Marie Louise. Erste literarische Arbeiten erscheinen in Friedrich Schlegels Zeitschrift »Europa«. |
1804 | »Dramatische Spiele« (unter dem Pseudonym Pellegrin, herausgegeben von A. W. Schlegel). |
1806 | »Historie vom edlen Ritter Galmy und einer schönen Herzogin aus Bretagne« (Roman, 2 Bände). |
1808 | Veröffentlichung des Dramas »Sigurd, der Schlangentödter. Ein Heldenspiel in sechs Abentheuern«. |
1810 | Beginn der Mitarbeit an den von Kleist herausgegebenen »Berliner Abendblättern« (bis 1811). Die Dramen-Trilogie »Der Held des Nordens. Drei Heldenspiele« erscheint, eine Bearbeitung der Nibelungensage, mit der Fouqué die Heldensage wieder aufleben lassen will. Neben »Sigurd, der Schlangentödter« enthält sie die beiden Teile »Sigurds Rache« und »Aslauga«. |
1811 | Januar: Gründung der Christlich deutschen Tischgesellschaft mit Arnim, Kleist, A. Müller, Chamisso und Brentano. »Eginhard und Emma« (Drama). »Der Todesbund« (Roman). »Undine« erscheint in der von Fouqué seit Mitte des Jahres (bis 1814) herausgegebenen Zeitschrift »Die Jahreszeiten«. Das Märchen von der Nixe Undine, die von ihrem Ehemann, dem Ritter Huldbrand verlassen wird, worauf er nach den Gesetzen der Elementargeister wegen Untreue mit dem Tod bestraft wird, findet begeisterte Aufnahme bei der Leserschaft. E. T. A. Hoffmann komponiert zu dem Stoff eine Oper, deren Libretto Fouqué selbst verfasst. |
1812 | Fouqué gibt mit Wilhelm Neumann »Die Musen. Eine norddeutsche Zeitschrift« heraus (3 Hefte, 1812–1814). |
1813 | Als Leutnant, später als Rittmeister der freiwilligen Jäger nimmt Fouqué am Krieg gegen Frankreich teil. Aufenthalte in Dresden, wo er Wilhelm von Humboldt trifft, und Begegnung mit Goethe in Weimar. »Dramatische Dichtungen für Deutsche«. »Der Zauberring« (Ritterroman, 3 Bände). Dezember: Aus gesundheitlichen Gründen nimmt Fouqué Abschied von der Armee und kehrt nach Berlin und Nennhausen zurück. |
1814 | »Corona. Ein Rittergedicht in drei Büchern« (Epos). Fouqué gibt Chamissos »Peter Schlemihl« heraus. »Kleine Romane« (6 Bände, 1814–19). |
1815 | Joseph von Eichendorffs »Ahnung und Gegenwart« wird von Fouqué herausgegeben. »Die Fahrten Thiodolfs des Isländers (Ritterroman, 2 Bände). Fouqué gibt zusammen mit seiner Frau das »Frauentaschenbuch« heraus (17 Bände, 1815–31). |
1816 | In fünf Bänden erscheint die Sammlung seiner »Gedichte« (bis 1827). Uraufführung der Oper »Undine« im Königlichen Schauspielhaus in Berlin. Die von Fouqué herausgegebene Zeitschrift »Für müßige Stunden« erscheint (7 Bände, 1816–21). |
1818 | Veröffentlichung der »Heldenspiele«. |
1820 | Kuraufenthalt in Karlsbad mit Station in Dresden. Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich. |
1822 | Fouqué unternimmt eine Reise nach Prag. |
1826 | »Die Sage von dem Gunlaugur, genannt Drachenzunge und Rafn dem Skalden. Eine Islandkunde des eilften Jahrhunderts« (Erzählung). |
1827 | Die Novelle »Mandragora« erscheint. |
1829 | Fouqué gibt die »Berlinischen Blätter für deutsche Frauen« heraus (1829–30). |
1831 | 21. Juli: Tod Karoline de la Motte Fouqués in Nennhausen. |
1833 | April: Heirat mit der Erzählerin Albertine Tode. Übersiedlung nach Halle. Fouqué beginnt, Privatvorlesungen über Zeitgeschichte und Literatur zu halten. |
1835 | Fouqué wird Herausgeber der Zeitschrift »Die Weltreiche« (6 Bände, 1835–40). |
1839 | Oktober: Geburt des Sohnes Karl Friedrich Wilhelm. |
1840 | Fouqué veröffentlicht unter dem Titel »Lebensgeschichte des Baron de la Motte Fouqué. Aufgezeichnet durch ihn selbst« seine Autobiographie. Zusammen mit Ludwig von Alvensleben wird Fouqué auf Wunsch König Friedrich Wilhelms IV. Herausgeber der »Zeitschrift für den deutschen Adel« (1840–42). |
1841 | Fouqué siedelt nach Berlin über. »Ausgewählte Werke« (12 Bände). |
1842 | »Aus dem Leben Friedrich Wilhelms III., Königs von Preußen. Biographische Mitteilungen«. |
1843 | 23. Januar: Fouqué stirbt in Berlin. |
Buchempfehlung
1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro