11.

[39] Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz

Ins blonde Lockenhaar.

Wie leuchtet doch der blaue Glanz

Auf goldnem Grund so klar!


Der blaue Kranz ist meine Lust;

Er sagt mir stets aufs neu,

Wohl keine sei in tiefster Brust

Wie du, mein Kind, so treu.


Auch mahnt sein Himmelblau zugleich

Mich heimlich süßer Art,

Daß mir ein ganzes Himmelreich

In deiner Liebe ward.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien 1918, S. 39.
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