12.

[308] Es pfeift mit hohlem Klange

Der Herbstwind übers Meer;

Ich sitz' am Dünenhange,

Mein Sinn ist trüb und schwer.


Zu meinen Füßen bäumen

Die Wellen ohne Ruh',

Sie bäumen und verschäumen,

Und träumend schau' ich zu.


Wie bald ist so zerronnen

Was dich bewegt, o Herz!

Ein Schaum nur deine Wonnen,

Ein Wogenschlag dein Schmerz.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 2, Leipzig und Wien 1918, S. 308.
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