8.

[306] Es rauscht das Meer gelinde,

Gewölkumschleiert sinkt der Tag,

Und lockend ziehn im Winde

Gesang und Harfenschlag.


O laß dich nicht bezwingen,

Wie sehnsuchtsvoll dein Herz erbebt!

Das ist der Meerfrau Singen,

Das überm Wasser schwebt.


Sie sang dieselbe Weise,

Da sie hernieder ins Gewog

Mit Liebesarmen leise

Den König Harald zog.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 2, Leipzig und Wien 1918, S. 306.
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