ALEXIS AN ARKADIOS

[34] Wie gern ich dich im palaste behalten hätte nachdem ich dich kaum gefunden und gekannt und welche[34] gründe deine entfernung – denn verbannung darfst du es nicht nennen – veranlasst haben o mein Arkadios das weisst du. Bald hättest du das was du als segen empfingest als bürde fliehen wollen und ich hätte dich vor ränken und gehässigkeiten nicht schützen können der ich selber oft dem grössten zwange unterworfen bin. Hat doch Seleukos erst kürzlich die zahl meiner flötenbläser beschränken wollen und es mir verübelt dass ich in der rennbahn die partei der grünen ergriffe. Deine nänien geliebtester Arkadios die ich überallhin bei mir führe sind mir eine unversiegliche quelle der lust und sie werden mich an dich erinnern bis ich zum beginne der opora in deine abgeschiedenheit dich zu begrüssen eile.

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Stefan George: Tage und Taten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 17, Berlin 1933, S. 34-35.
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Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
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