|
1810 | 27. März: Adolf Glaßbrenner wird in Berlin als Sohn eines Schneidermeisters geboren. |
1824 | Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, muß Glaßbrenner mit 14 Jahren das Gymnasium verlassen und eine kaufmännische Lehre beginnen. |
1830 | Er entschließt sich, nach ersten Arbeiten für Saphirs »Berliner Courier«, Journalist und freier Schriftsteller zu werden. |
1832 | Glaßbrenner wird, unter seinem bald populären Pseudonym, Herausgeber des wegen politischer Anspielungen verbotenen »Berliner Don Quixote«. Mit fünfjährigem Berufsverbot belegt, sucht er der Zensur durch Wechsel des Verlagsorts oder Mitarbeit an Zeitschriften anderer zu entgehen. Verfasser erfolgreicher Groschenhefte, die als Einzeltitel oder in Serien wie »Berlin wie es ist und - trinkt« (33 Hefte, Berlin, später Leipzig 1832–1850)erscheinen. Der »Berliner Eckensteher«. |
1834 | »Aus den Papieren eines Hingerichteten«, (Berlin). »Leben und Treiben der feinen Welt«, (Berlin). |
1836 | »Bilder und Träume aus Wien«, (2 Bände, Leipzig). |
1837 | »Buntes Berlin« (15 Hefte, Berlin 1837–1853). |
1838 | »Herr Buffey in der Berliner Kunstausstellung«, (4 Bände, Leipzig). |
1840 | Seine Frau ist die Wiener Schauspielerin Adele Peroni. |
1841 | In Neustrelitz tätig. |
1844 | »Verbotene Lieder«, (Gedichtband, Bern). »Die Berliner Gewerbe-Ausstellung«, (2 Bände, Leipzig). Jahresrevuen (Im Berliner »Guckkasten«, Leipzig) von Lebens- und Genrebildern |
1845 | »Herrn Buffey's Wallfahrt nach dem heiligen Rocke«, (Heidelberg). |
1846 | Selbst in die durch Karikaturen publikumswirksam aufbereiteten »Komischen Volkskalender« Glaßbrenners (17 Bände, Berlin und Heidelberg 1846–1867) finden seine Werke Eingang. Glaßbrenners Berlin-Mosaik stoßt auf politische und sittliche Vorbehalte der Zensur und führt zur gesellschaftlichen Ächtung. |
1846 | Das bei Erscheinen sofort verbotene komische Tierepos »Neuer Reineke Fuchs« (Leipzig) wird nur Jahre später aufgelegt. »Komischer Volkskalender«, (20 Hefte 1846–1867). |
1848 | Führer der Demokratischen Partei in Neustrelitz. Nach Ausbruch der Revolution kehrt Glaßbrenner nach Berlin zurück und gibt die politisch-humoristischen »Freien Blätter« heraus. Seine Revolutionserfahrungen dokumentiert er im »Komischen Volkskalender«. |
1849 | »März-Almanach« (Leipzig 1849). |
1850 | »Kaspar der Mensch«, (Heidelberg). Als politisch unbequem des Landes verwiesen, geht Glaßbrenner nach Hamburg, arbeitet als Beiträger für mehrere Periodika und gibt selbst kurzlebige humoristische Zeitschriften (»Ernst Heiter« (1856), »Phosphor« (1857–1858) heraus. |
1851 | In Form der Kinder und Märchenliteratur »Die Insel Marzipan« (Heidelberg/Frankfurt) |
1852 | »Komische Tausend und Eine Nacht«, (4 Hefte, Heidelberg). |
1855 | Komisches Gedicht »Die verkehrte Welt«, (Frankfurt am Main). |
1858 | Wieder nach Berlin zurückgekehrt, um sein Bürgerrecht nicht zu verlieren, betreut Glaßbrenner als Redakteur verschiedene Zeitungen. |
1859 | »Humoristische Table d'hôte«. |
1868 | Als Verleger betreut er die »Berliner Montagszeitung«. Daneben schreibt er nun für neu als »Eisenbahn-Reiseliteratur« entstandene Reihen, in denen er seit den »Humoristischen Plauderstunden« (Wien) bis 1869 sechs weitere Bände, vor allem mit Novellen, publiziert. |
1876 | 25. September: Adolf Glaßbrenner stirbt in Berlin; seine Grabstätte befindet sich ebenda auf dem Jerusalemer Friedhof. |
Buchempfehlung
Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.
32 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro