[327] Verwunderungswürdig ist, was Rosenberg von der aus ihrer Asche gleichsam neubelebten Rose erzählt: Es war, spricht er, zu Krakau in Polen ein berühmter Medikus, der aus allen Stücken der Rosenpflanze gar künstlich eine Asche zubereitete, daß alle derselben Geisterlein schicklich beisamen blieben. Wann nun von ihm ein Licht[327] an das Geschirr gehalten, worin die Rosenasche enthalten war und die Asche selbst erwärmt wurde, da erschien gar deutlich die Gestalt der Rose, also, daß man solche allgemächlich wachsen, sich erfrischen, Stengel, Blätter und Blumen in schöner Zierde aus der erwärmenden Asche hervorkommen sehen konnte, welche aber bei hinweg gerücktem Licht wieder zu voriger Asche und Staub wurde.
Dergleichen schreibt D. Dan. Sennertus, daß eine Rose, wie auch andere Blumen und Kräuter, künstlich und sonderbar, doch natürlich zu Pulver gemacht und in einem dazu bequemen Glase verwahrt werden. Wenn man nun wollte seine Luft sehen, so halte man nur solches Glas über ein Licht, daß das Pulver warm wird, und alsdann fing es alsbald an, sich zu regen, stieg auf in die Höhe und bekam einer Rose, oder dessen, das also pulverisirt, Figur, Form und Gestalt durchaus in allen Stücken, daß mans, dem äußerlichen Ansehen nach, dafür erkennen mußte, mit der Beischrift:
Ganz verwandelt.
Die Fliegen liegen im Winter gleichsam todt, werden im Frühling von dem Weltgeist wieder lebendig. Wenn man auf eine jetzt ertrunkene oder gleichsam todte Fliege Kreide schabt, wird sie wiederum lebendig und fliegt davon. Das wunderbare Geschöpf Gottes, der Seidenwurm,
Kommt mit besserer Zier,
Wieder zum Leben herfür!
[328]
nachdem er einen fast goldenen Faden gesponnen und in kurzer Zeit seine Wohnung, Sarg, Nest und Grab gewirkt, wickelt der edle Wurm sich darein und er stirbt darin jährlich, und wenn er nach etlichen Monden in die Sonne gelegt oder zwischen eines Weibsbilds Brüste getragen, erwärmt und gleichsam ausgebrütet wird, kommt er wieder lebendig hervor, beflügelt sich und vermehrt durch den Samen sein Geschlecht. Von dem arabischen Vogel Phönix, Soligena, Sonnenvogel genannt, melden viele fürnehme Scribenten, daß er ein einiger seines Geschlechts in der Welt lebe, und in seinem hohen Alter (maßen er bei 600, andere sagen 300 Jahre leben soll) ihm ein Nest von den wohlriechenden Kräutern, Zimmt und andern hitzigen Gewürzen mache, welche sich von den heißen Sonnenstrahlen entzünden, damit er sich in seinem eigenen Nest verbrennen soll, aus der Asche aber komme, ihrem Bericht nach, ein junger Phönix herfür.
Die Königin aus dem Reich Arabien soll dem König Salomon 120 Centner Gold (sind 7 Tonnen Gold) ohne die köstlichen Spezereien und Kleinodien offerirt haben. Josephus schreibt, sie hätte die ersten Pflänzlein des rechten Balsams dem Salomon gebracht, welcher die Kraft gehabt, daß man damit innerhalb 24 Stunden eine Wunde hätte kuriren können. Was von Rabeles-Tropfen D. Joachim Becher meldet, wollen wir hiebei setzen, dessen Worte also lauten:[329] Es ist vor einiger Zeit ein Franzose, Namens Rabele, anher an den englischen Hof gekommen, der hat große Sachen ausgegeben von einem Wundwasser und von einer Medicin, die er seine Tropfen genannt hat. Wie nun die Franzosen grob und insolent, also hat sich auch dieser Gesell eingedrungen, zumal durch das französische Frauenzimmer, und hat etliche tausend Kronen bekommen, ist darauf wieder nach Frankreich, und wie gemeldet wird, so sey er im Veneficio alldort ergriffen und in die Bastille gesetzt worden; hier aber in England ist von seiner Medizin sehr ungleich geredet worden, theils haben zu viel, theils haben zu wenig darauf gehalten. Unter den Aestimatoren ist Prinz Ruprecht, welcher mir einen fingerslangen, aufgeblasenen Darm gewiesen, der an beiden Enden mit einem Faden zugebunden, in einer Schachtel vor eine Rarität verwahrte. Dieser Darm hat der Länge nach, so lang er ist, einen Schnitt, und ist wieder zugeheilt, mit Occasion, daß der Prinz in Präsenz vor etlichen Medicis ein junges lebendiges Schwein eröffnet, aufschneiden, mit des Rabeles Wundbalsam bespritzen und wieder zuheilen; hernach über ein Jahr als das Schwein groß geworden, wiederum in Präsenz der Medicorum schlachten lassen, so hat sich dieser Darm befunden, welchen der Prinz zum Beweis aufhebt gegen diejenigen, welche statuiren, Weidwunden könnten nicht geheilt werden. Sie haben unterschiedliche andere Thiere durchstochen[330] und nur von dem Wasser hineingespritzt, so sind sie sobald wieder geheilt worden. Vieler andern wunderlichen Historien zu geschweigen, welche unglaublich scheinen und mir dennoch wahr zu seyn, der Prinz bekräftigt. Harel, Hofapotheker des Königs von England, erzählt mir, daß die Präparation folgendergestalt sey, wie er sie selbst auf Befehl des Königs bereitet hätte. Man distillirt nämlich auf die gemeine Weise das Oleum Vitrioli und gießt einen Spiritum vini allgemach darauf, bis es getödtet, alsdann distillirt man es miteinander herüber und gibt davon etliche Tropfen ein, soll ein gewisses Conservativ seyn und innerlich heilen. Aus dem Capite Mortuo aber zieht man ein Salz und solvirt solches in einem Wasser, worin man will, und dieses ist sein Wunderwasser, mit einem Wort eine Art von Elixir proprietatis Paracelsi und von dem Pulvere Sympathetico Kenelmi Digbaei.
Mir gefällt der spanische Wundbalsam viel besser, welchen der Aquapendente beschreibt und den Portenschlag zu Salzburg macht und verkauft. Joachim Polemannus hat schier auf diese Weise eine Operation gehabt, er hat Oleum Vitrioli mit Spiritu Vini abgetödtet und zur Consistenz abgezogen, so ist ein schwarzes Pech zurückgeblieben, das hat er in Aqua Regis solvirt, so ist die Solution roth geworden, die hat er wieder abstrahirt und in distillirtem Wasser solvirt, so hat es das Wasser sehr hoch tingirt[331] und Feces gegeben, die hat man geschieden und das Wasser wieder zum Salz inspissirt; dieses solviren und coaguliren hat er so oft getrieben, bis keine Feces mehr in dem Salz gewesen. Von diesem Salz hat man wunderliche Operationen, auch menschliche und metallische Leiber erzählt, und daß Poleman notable Dinge damit gethan.
Johann Baptist Porta erzählt, daß das Auge des Menschen und anderer Thiere, wenn es gleich ganz zerschnitten, gleichwohl wieder geheilt werden könne. Die Probe dessen ist nicht nur zu Prag Anno 1662 an einer Gans geschehen, welcher man das Auge durchschnitten und alle Feuchtigkeiten herausgedrückt, hernach aber nur ein wenig von einem gewissen Wasser hineingetropft, wovon sich das Auge alsbald wieder angefüllt, also daß das Auge in einer Viertelstunde so vollkommen gewesen als zuvor. Dergleichen hat auch probirt unter den Jesuiten P. Nikolaus Kabäus an einem Lamm, welchem er alle beide Augen durchstochen und die wässerige Feuchtigkeit ganz ausgedruckt, hernach aber auf die Wunde gelegt ein Tüchlein in Schellwurzsaft genetzt, da er dann des andern Tags befunden, daß dem Lamm beide Augen geheilt und andere wässerige Feuchtigkeit wieder an der Stelle gewesen. Dergleichen ist auch geschehen zu Parma zur Zeit Ranutii, des ersten Herzogs daselbst, mit zwei Kapaunen, bei welchen man die Säfte von[332] Schellwurz (Chelidonium) und Augentrost (Euphragia) gebraucht.
So beschreibt auch Langius ein Exempel von einem Mann, der mit seinem Auge in ein Messer gefallen und solches ganz durchschnitten, welches er hernach mit der Alabastersalbe wieder geheilt, was ich dem kunstbegierigen Liebhaber allhier mittheile. Man nimmt nämlich das Kraut Schellwurz ohne einigen Zusatz, hackt und treibt es wie gewöhnlich in dem Balneo herüber und läßt solches hernach wohl verlutirt in einer gläsernen Violen 9 Tage an der Sonne stehen, so ist es fertig und zu gebrauchen. Man kann aber, so es Jemand beliebt, um den Geruch nicht sobald zu erfahren, solche mit einem gar wenigen Kupfer, so man darein thut, alteriren. Und weiter sagt er, es gebe auch Bösewichter, welche einem Huhn den Kopf mit einem Pfriemen durchstechen, daß es gleichwohl lebendig bleibe und hernach vorgeben, solches geschehe durch die schwarze Kunst, dadurch sie hernach die Leute fest machen wollen. Denn sie schreiben etliche Charaktere, die sie aus Betrug nur selbst erdenken und binden sie dem Huhn unter die Flügel, stechen hernach demselben den Kopf mit einem Pfriemen durch und durch, spießen den an die Wand und lassen es eine Weile so hängen, hernach ziehen sie den Pfriemen wieder heraus, so schadet solches dem Huhn ganz nichts, daß es auch nicht einmal blutet. Als ich dieser Sache mehr nachdachte[333] und einem Huhn den Kopf eröffnete, fand ich, daß solcher in zwei Theile zertheilt ist, also, daß das Messer oder Pfriemen, wenn er dadurch geht, das Gehirn nicht verletzt, welches ich hernach etlichemal auch versucht und mir sehr glücklich angegangen.
Des Rabelins Tropfen erinnern mich zu erzählen, was ich von dem klugen Medico, Namens Lockmann, gelesen habe, dessen Worte also lauten: Als dieser Lockmann nunmehr bei hohem Alter auf seinem Siechbette gemerkt, daß sein Ende vorhanden, hat er seinem Sohn drei Gläser voll köstlichen Wassers, fest verwahrt, gegeben, mit dem Bericht, daß dasselbe in einem verstorbenen Leib, sofern er nicht bereits zu faulen angefangen, das Leben wiederbringen könnte. Wenn man nämlich mit dem ersten Wasser den Todten begöße, sollte derselbe wieder Athem holen und sich regen, mit dem andern sich aufrichten, mit dem dritten aber gar aufstehen, gehen und also sein Leben völlig wieder bekommen. Es wäre zwar Sünde, daß ein Mensch dessen, was Gott allein zukommt, nämlich Todte auferwecken, sich unterfangen wollte, darum er solches Kunststück nicht oft zu praktiziren, sondern Kunst halber und im Nothfall zu erfahren, was die Natur in diesem Fall vermöchte, ihm wollte anbefohlen haben. Der Sohn will dieses Kunststück an seinem alten verstorbenen Vater, weil der gesagt, daß es Sünde wäre und er ihm vielleicht gern[334] seine Ruhe gegönnt, nicht probiren, sondern als er einmal selbst krank wird, befiehlt er seinem Diener, den Wunderprozeß mit sich, wenn er würde gestorben seyn, vorzunehmen und seinen todten Körper in einer warmen Badstube mit dem Wasser zu begießen. Als Lockmanns Sohn stirbt, will der Diener seines Herrn Befehl nachkommen, legt den Körper in obgedachten Hamam, gießt nach vorgeschriebenem Maß 2 Gläser über ihn; der Todte beginnt sich zu regen und aufzurichten. Als aber der Diener mit dem dritten Glase zu Werke ist und etwas verzeucht, ruft der halb Lebendige: Brîs, brîs; geuß, geuß. Durch solches geschwinde und unvermuthete Zurufen erschrickt der Diener, daß er das Glas aus der Hand und entzwei fallen läßt. Muß also Lockmann Sade sich wieder niederlegen, unter die Todten gerechnet und begraben werden. Etliche sagen, daß ihm ein Engel das Glas aus der Hand geschlagen; sie sagen auch beständig, daß man die Stimme: Brîs, brîs bei mehrerwähnter Hamam Charabe noch heutigen Tages höre. Weil diese Historie uns erst nach unserem Abzuge erzählt wurde, habe ich die Gewißheit der Stimme nicht selbst erfahren können. Dergleichen Schlag ist, was mir vom 6. Martii des Jahrs 1689 ein guter Freund berichtet, daß sich zu Speyer bei der Generalität ein berühmter Medikus aus England angegeben, welcher die ertrunkenen oder erschossenen Menschen, wenn er sogleich dabei wäre, wiederum lebendig zu machen[335] verspricht, deßwegen er von der Generalität zum Kriegsmedico angenommen und bestellt worden, damit man der Soldaten bei Belagerungen oder in Schlachten nicht so viele verlieren möchte, gestalt er den Ertrunkenen oder Erschossenen sobald eine Ader öffnet und warmes Blut hineinthut, so recolligirt sich der Todte stracks, als wenn er in einer Ohnmacht gelegen, nimmt sein Gewehr wieder zur Hand, stellt sich in Positur und thut sein Devoir wie zuvor. Es sollte einer nicht meinen, daß es wahr sey, er hat aber eine Probe an einem Hund, welches stracks zugetroffen, mit der beiwesenden Medicorum Verwunderung gethan.
Becher erzählt eine Fabel von einem Philosophen, welcher, als er alt geworden, hätte er seinem Diener befohlen, er solle ihn todt schmeißen, in Stücke zerhauen, das Blut und Fleisch in ein Distillirzeug thun, eine Essenz daraus distilliren, dieselbe in ein Glas thun, solches hermetice sigilliren und eine Zeitlang in die Digestion setzen, so werde ein kleines Kind darin wachsen, ganz schön und vollkommen, welches er alsdann mit Milch speisen und so aufziehen sollte. Da habe zwar der Diener solches gethan, als er aber aus Kuriosität nach 30 Tagen in das Glas geschaut und darin ein Kindlein erblickt von wunderbarer Schönheit und Klarheit, sey er darüber also erschrocken, daß er das Glas aus den Händen auf den Boden fallen ließ und dergestalt das Kindlein zerschmißen.[336]
Was bisher gesagt ist von den Rosen, Blumen oder Kräutern und deren Verwandlung, so sage ich, daß die Kunst der Natur, gleich eine Tochter ihrer Mutter, nachfolge und nachäffe.
Wie denn auch das Pulver in die Form und Gestalt der Rose sich ganz verwandelt und die vorige repräsentirt. Was die Fliegen anbelangt, so glaube ich nicht, daß der Lebensgeist oder die Bewegungskraft gänzlich gewichen sey, sondern vielmehr, daß die verborgene Ruhe durch die Natur und Kunst erweckt werde. Dieser Unterschied ist zu machen: Die Mücke, welche von der Kälte stirbt, wird durch die Wärme lebendig und ist zu vergleichen mit einem Schlafenden, der keine Bewegung und Regung, deßwegen aber das Leben nicht verloren hat. Es hat mit dem unvollkommenen Ungeziefer eine weit andere Beschaffenheit als mit den vollkommenen Thieren. Jene werden aus der Fäulung erzeugt und verderben so leichtlich, als sie zu leben beginnen; diese aber erheischen mehr Zeit, sind größer, haben mehr Nutzen (weil besagte Mücken nur zu der Speise der Vögel erschaffen sind) und dauren auch viel länger. Die Mücke, welche nach und nach wegen des engen Mundschluckens in dem Wasser stirbt, gleicht einem Vollgesoffenen, der sich weder regen noch bewegen kann. Wenn nun die Hitze oder die austrocknende Kraft des Salzes oder der Kreide solche Feuchtigkeit etlichermaßen verzehrt. so streckt sie erstlich das Gedärm[337] von sich, zieht solches wieder an und bewegt alsdann die Füße, schüttelt die Flügel, kriecht und fliegt endlich davon. Die Probe ist ohne Kosten: Kommt man ihr aber nicht zu Hilfe, so bleibt sie todt. Ich halte dafür, daß auch der Lebensgeist von diesem Thierlein nicht gewichen, sondern nur durch die überflüssige Feuchtigkeit geschwächt, gehindert und unkräftig gemacht werde. Wenn einer aus dem Wasser gezogen wird und man spürt kein Leben mehr in ihm (wie an der ersäuften Mücke), so stürzt man ihn um, daß das Wasser von ihm kommt. Also wird auch besagte Fliege der Feuchtigkeit wieder entladen, es geschehe nun durch die Austrocknung oder durch andere Wege. Und eben solches ist auch von des Seidenwurms merklicher Verwandlung zu halten. Der Phönix gibt uns viele schöne geistliche Lehren, im Uebrigen läßt man es dahin gestellt seyn. Andere Wunderkuren findet man bei curieusen Medicis und Chymicis hin und wieder mehr. Was die geistige von einem lebendigen Leib gezogene Mumie vor eine herrliche Wirkung habe, auch wie man einem fast Todtscheinenden oder in Ohnmacht liegenden eines andern gesunden Geblüt glücklich pflege beizubringen, ist den Chymisten und Theophrasisten bekannt. Allein man bedenke nur, daß der Mensch bestehe in Leib und Seele, dieser beiden Vereinigung. Der sichtbare, unverständige, irdische und sterbliche Leib und die unsichtbare, verständige und unsterbliche Seele machen[338] einen Menschen. Die Seele gibt dem Menschen das Leben, das Empfinden, das Verstehen und Wollen. Wenn die ernährende oder erhaltende Kraft (anima vegetativa) in dem menschlichen Leib aufhört, so muß das menschliche Leben aus seyn, obschon die empfindliche und vernünftige Seele in voller Kraft verbleibt. Denn der Tod ist eine Auflösung der Seele von dem Leib, oder ein Abschied und Ausgang der Seele von dem Leib. Solches bezeugen die Worte des Propheten Eliä im 1. Buch der Könige Kap. 17, V. 21: Laß die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen; und des Kindes Seele kam wieder zu ihm. Und diese ernährende und Leben erhaltende Seele hat nicht allein der Mensch, sondern auch alle Thiere, auch auf ihre Maß die Kräuter und alle Gewächse. Wenn nun, halte ich unmaßgeblich dafür, ein Mensch durch eine tödtlich empfangene Wunde verblichen, sich verblutet oder in einem Wasser ersoffen, das Empfinden, die fünf äußerlichen und innerlichen Sinne erloschen, alle Glieder erstarrt, die Lebenskräfte ganz erkältet sind etc., so wird es in eines des allerkünstlichsten Medici Vermögen nicht stehen, den Menschen, wie der englische Medikus zu Speyer sich berühmt, durch Eingießung frischen Geblüts und zwar vermittelst eines subtilen Aederleins wieder lebendig zu machen und in sein voriges Esse wieder zu stellen. Denn dazu gehört ein großer Glaube, gestalt dergleichen ins Werk zu richten keinem Menschen, sondern der Gottheit allein eignet.[339] Im alten Testament haben wir drei treffliche Wunderwerk und Exempel der Auferweckung der Verstorbenen, so wieder lebendig geworden; erstlich, da der Prophet Elias 1. Buch der Könige am 17. Kap., V. 17 et seqq. der Wittwe zu Zarphat einigen Sohn auferweckt und die betrübte Mutter erfreut. Das andere ist, da der Prophet Elisa seiner Wirthin zu Sunem Sohn mit seinem inbrünstigen Gebet auferweckt hat, im 2. Buch der Könige im 4. Kap., V. 26. Das dritte ist, da der Prophet Elisa gestorben, ist ein todter Körper in sein Grab geworfen, welcher, als er des Propheten Gebeine angerührt, auferstanden und lebendig worden, im 2. Buch der Könige im 13. Kap., V. 22.[340]
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