1809

[216] Dieses Jahr muß mir in der Erinnerung, schöner Resultate wegen, immer lieb und teuer bleiben; ich brachte solches ohne auswärtigen Aufenthalt teils in Weimar, teils in Jena zu, wodurch es mehr Einheit und Geschlossenheit gewann als andere, die, meist in der Hälfte durch eine Badereise zerschnitten, an mannigfaltiger Zerstreuung zu leiden hatten.

Was ich mir aber in Jena zu leisten vorgenommen, sollte eigentlich durch einen ganz ununterbrochenen Aufenthalt begünstigt sein; dieser war mir jedoch nicht gegönnt; unerwartete Kriegsläufte drangen zu und nötigten zu einem mehrmaligen Ortswechsel.

Die ferneren und näheren Kriegsbewegungen in Spanien und Österreich mußten schon jedermann in Furcht und Sorgen setzen. Der Abmarsch unserer Jäger den 14. März nach Tirol war traurig und bedenklich; gleich darauf zeigte sich Einquartierung; der Prinz von Pontecorvo als Anführer des sächsischen Armeekorps wendete sich nach der Grenze von Böhmen und zog von Weimar den 25. April nach Kranichfeld. Ich aber, längst und besonders schon seit den letzten Jahren gewohnt,[216] mich von der Außenwelt völlig abzuschließen, meinen Geschäften nachzuhangen, Geistesproduktionen zu fördern, begab mich schon am 29. April nach Jena. Dort bearbeitete ich die »Geschichte der Farbenlehre«, holte das funfzehnte und sechzehnte Jahrhundert nach und schrieb die Geschichte meiner eigenen chromatischen Bekehrung und fortschreitender Studien, welche Arbeit ich am 24. Mai, vorläufig abgeschlossen, beiseite legte und sie auch nur erst gegen Ende des Jahrs wieder aufnahm, als Rungens »Farbenkugel« unsere chromatischen Betrachtungen aufs neue in Bewegung setzte.

In dieser Epoche führte ich die »Farbenlehre« bis zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts, wie denn auch zu gleicher Zeit der Druck des zweiten Teils ununterbrochen fortging und die Aufmerksamkeit zunächst sich auf die Kontrovers mit Newton richtete. Bei allem diesem war Dr. Seebeck teilnehmend und hülfreich.

Um von poetischen Arbeiten nunmehr zu sprechen, so hatte ich von Ende Mais an »Die Wahlverwandtschaften«, deren erste Konzeption mich schon längst beschäftigte, nicht wieder aus dem Sinne gelassen. Niemand verkennt an diesem Roman eine tief leidenschaftliche Wunde, die im Heilen sich zu schließen scheut, ein Herz, das zu genesen fürchtet. Schon vor einigen Jahren war der Hauptgedanke gefaßt, nur die Ausführung erweiterte, vermannigfaltigte sich immerfort und drohte die Kunstgrenze zu überschreiten. Endlich nach so vielen Vorarbeiten bestätigte sich der Entschluß, man wolle den Druck beginnen, über manchen Zweifel hinausgehen, das eine festhalten, das andere endlich bestimmen.

In diesem raschen Vorschritt ward ich jedoch auf einmal gestört; denn indem man die Nachrichten des gewaltsamen Vordringens der Franzosen in Österreich mit Bangigkeit vernommen hatte, begann der König von Westfalen einen Zug gegen Böhmen, weshalb ich den 13. Juni nach Weimar zurückging. Die Nachrichten von dieser sonderbaren Expedition waren sehr ungewiß, als zwei dem Hauptquartier folgende diplomatische Freunde, von Reinhard und Wangenheim, mich[217] unerwartet besuchten, einen unerklärlichen Rückzug rätselhaft ankündigend. Schon am 15. Juli kommt der König nach Weimar, der Rückzug scheint in Flucht auszuarten, und gleich am 20. ängstigt das umherstreifende Oelsische Korps uns und die Nachbarschaft. Aber auch dieses Gewitter zieht schnell in nordwestlicher Richtung vorüber, und ich säume nicht, am 23. Juli wieder nach Jena zu gehen.

Unmittelbar darauf werden »Die Wahlverwandtschaften« in die Druckerei gegeben, und indem diese fleißig fördert, so reinigt und ründet sich auch nach und nach die Handschrift, und der 3. Oktober befreit mich von dem Werke, ohne daß die Empfindung des Inhalts sich ganz hätte verlieren können.

In geselliger Unterhaltung wandte sich das Interesse fast ausschließlich gegen nordische und überhaupt romantische Vorzeit. Die nach dem Original aus dem Stegreif vorgetragene und immer besser gelingende Übersetzung der »Nibelungen« hielt durchaus die Aufmerksamkeit einer edeln Gesellschaft fest, die sich fortwährend mittwochs in meiner Wohnung versammelte. »Fierabras« und andere ähnliche Heldensagen und Gedichte, »König Rother«, »Tristan und Isolde« folgten und begünstigten einander; besonders aber wurde die Aufmerksamkeit auf »Wilkina-Saga« und sonstige nordische Verhältnisse und Produktionen gelenkt, als der wunderliche Fußreisende Runenantiquar Arendt bei uns einkehrte, durch persönliche Mitteilungen und Vorträge die Gesellschaft wo nicht für sich einnahm, doch sich ihr erträglich zu machen suchte. Dr. Majers nordische Sagen trugen das Ihrige bei, uns unter dem düstern Himmel wohlbehaglich zu erhalten; zugleich war nichts natürlicher, als daß man deutsche Sprachaltertümer hervorhob und immer mehr schätzen lernte, wozu Grimms Aufenthalt unter uns mitwirkte, indes ein gründlich grammatischer Ernst durch »Des Knaben Wunderhorn« lieblich aufgefrischt wurde.

Die Ausgabe meiner Werke bei Cotta forderte gleichfalls manchen Zeitaufwand; sie erschien und gab mir Gelegenheit, durch Versendung mancher Exemplare mich Gönnern und[218] Freunden ins Gedächtnis zu rufen. Von derselben wird an einem andern Orte die Rede sein.

Was aber bei meinen diesjährigen Bemühungen am entschiedensten auf das Künftige hinwies, waren Vorarbeiten zu jenem bedeutenden Unternehmen einer Selbstbiographie, denn es mußte mit Sorgfalt und Umsicht verfahren werden, da es bedenklich schien, sich lange verflossener Jugendzeiten erinnern zu wollen. Doch ward endlich der Vorsatz dazu gefaßt mit dem Entschluß, gegen sich und andere aufrichtig zu sein und sich der Wahrheit möglichst zu nähern, insoweit die Erinnerung nur immer dazu behülflich sein wollte.

Meinen diesjährigen längern Aufenthalt in Jena forderte auch die neue Einrichtung, welche in Absicht des Hauptgeschäftes, das mir oblag, unlängst beliebt wurde. Unser gnädigster Herr nämlich hatte angeordnet, daß alle unmittelbaren Anstalten für Wissenschaft und Kunst unter eine Oberaufsicht versammelt, aus einer Kasse bestritten und in einem Sinne verhältnismäßig fortgeführt werden sollten. Höchstdieselben hatten das Zutrauen zu Geheimerat von Voigt und mir, daß wir diese Absichten treu und zweckmäßig erfüllen würden. Zu diesen Anstalten aber, welche, ohne mit ähnlichen Instituten verknüpft und in ältere Verhältnisse verflochten zu sein, bloß von dem Willen des Fürsten abhingen, indem er auch den Aufwand derselben aus eigenen Mitteln bestritt, gehörte in Weimar die Bibliothek und das Münzkabinett, ingleichen die freie Zeichenschule; in Jena die verschiedenen seit dem Regierungsantritt des Herzogs erst gegründeten und ohne Mitwirkung der übrigen höchsten Herren Erhalter der Akademie errichteten Museen und sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen. Bei nunmehrigem Verein aller dieser Institute, die bisher besondere Etats gehabt, hing es von den Vorgesetzten ab, zu ermessen, wo jedesmal nach Vorkommnis der Umstände Gelder verwendet und diesem und jenem Zweige nachgeholfen werden sollte, welches bei lebendiger Übersicht und vorurteilsfreien Gesinnungen um desto möglicher war, da der Fürst nicht sowohl Vorschläge zu dem, was geschehen sollte,[219] verlangte, als vielmehr gern von dem, was geschehen war, berichtlich und persönlich Kenntnis nahm.

Da die gedachten jenaischen Anstalten, seit dreißig Jahren gegründet und fortgeführt, bei der französischen Invasion nur wenig gelitten hatten, so suchte man sie um desto mutiger vollkommen herzustellen und noch andere neu damit zu verbinden. Weil aber wegen Erweiterung beschränkter Lokalitäten und zweckmäßiger Umstellung des Vorhandenen alles dieses eine gewisse durchdringende individuelle Einsicht verlangte, so wurde die persönliche Gegenwart desjenigen, der zu entscheiden berechtigt war, um so mehr erfordert, als hier kein Plan sich denken ließ und nur eine die augenblicklichen Umstände benutzende Gewandtheit zum Ziele führen konnte.

Für Weimar dagegen machte sich eine Baulichkeit von Bedeutung nötig, ein Anbau nämlich an Herzogliche Bibliothek, wodurch sowohl Expeditionszimmer als andere Räume zu dem sich immer vermehrenden Vorrat an Büchern, Kupferstichen und andern Kunstsachen gewonnen wurden. Die wegen Ausbau des Schlosses anwesenden preußischen Architekten Gentz und Rabe waren beirätig, und so entstand ein so nützliches als erfreuliches, auch innerhalb wohlverziertes Gebäude.

Doch nicht für Räume und Sammlungen allein ward gesorgt; eine durch Sparsamkeit in gutem Zustand erhaltene Kasse erlaubte gerade zur rechten Zeit, einen jungen Naturforscher, den Professor Voigt, nach Frankreich zu senden, der, gut vorbereitet, in Paris und andern Orten seinen Aufenthalt sorgfältig zu nutzen wußte und in jedem Sinne wohl ausgestattet zurückkehrte.

Das Theater ging nach überstandenen leichten Stürmen ruhig seinen Gang. Bei dergleichen Erregungen ist niemals die Frage, wer etwas leisten, sondern wer einwirken und befehlen soll; sind die Mißverhältnisse ausgeglichen, so bleibt alles wie vorher und ist nicht besser, wo nicht schlimmer. Das Repertorium war wohl ausgestattet, und man wiederholte die Stücke, dergestalt daß das Publikum an sie gewöhnt blieb, ohne ihrer überdrüssig zu werden. Die neusten Erzeugnisse, [220] »Antigone« von Rochlitz, Knebels Übersetzung von »Saul« des Alfieri, »Die Tochter Jephta« von Robert, wurden der Reihe nach gut aufgenommen. Werners bedeutendes Talent zu begünstigen, bereitete man eine Aufführung des »Vierundzwanzigsten Februars« mit großer Sorgfalt vor, indessen die gefälligen heiteren Stücke von Steigentesch sich im Publikum einschmeichelten.

Demoiselle Häßler als vielversprechende Sängerin, Moltke als höchst angenehmer Tenor traten zu unserer Bühne und nahmen teil an den Didaskalien, welche treulich und eifrig fortgesetzt wurden. Werner versuchte große und kleine Tragödien, ohne daß man hoffen konnte, sie für das Theater brauchbar zu sehen.

Die häuslichen musikalischen Unterhaltungen gewannen durch ernstere Einrichtungen immer mehr an Wert. Das Sängerchor unter Anleitung Eberweins leistete immer mehr. Donnerstag abends war Probe, nach der man meistens zu einem fröhlichen Mahl zusammenblieb; sonntags Aufführung vor großer guter Gesellschaft, begleitet von irgendeinem Frühstück. Diese durch den Sommer einigermaßen unterbrochenen Privatübungen wurden im Spätherbst sogleich wieder aufgenommen, indessen Theater und öffentliche Musik durch den antretenden Kapellmeister Müller belebt und geregelt wurden. Auch ist nicht zu vergessen, daß im Laufe des Jahrs Fräulein aus dem Winkel uns durch die mannigfaltigsten Talente zu ergötzen wußte.

Auch die bildende Kunst, die wir freilich immerfort auf das herzlichste pflegten, brachte uns dieses Jahr die schönsten Früchte.

In München wurden die Handzeichnungen Albrecht Dürers herausgegeben, und man durfte wohl sagen, daß man erst jetzt das Talent des so hoch verehrten Meisters erkenne. Aus der gewissenhaften Peinlichkeit, die sowohl seine Gemälde als Holzschnitte beschränkt, trat er heraus bei einem Werke, wo seine Arbeit nur ein Beiwesen bleiben, wo er mannigfaltig gegebene Räume verzieren sollte. Hier erschien sein herrliches[221] Naturell völlig heiter und humoristisch; es war das schönste Geschenk des aufkeimenden Steindrucks.

Von der Malerei wurden wir auch gar freundlich teilnehmend heimgesucht. Kügelgen, der gute, im Umgang allen so werte Künstler, verweilte mehrere Wochen bei uns; er malte Wielands Porträt und meins nach der Person, Herders und Schillers nach der Überlieferung. Mensch und Maler waren eins in ihm, und daher werden jene Bilder immer einen doppelten Wert behalten.

Wie nun er durch Menschengestalt die Aufmerksamkeit sowohl auf seine Arbeit als auf die Gegenstände hinzog, so zeigte Kaaz mehrere landschaftliche Gemälde vor, teils nach der Natur eigens erfunden, teils den besten Vorgängern nachgebildet. Die Ausstellung sowohl hier als in Jena gab zu sinnig geselligen Vereinen den heitersten Anlaß und brachte auch solche Personen zusammen, die sich sonst weniger zu nähern pflegten.

Hirts Werk über die Baukunst forderte zu neuer Aufmerksamkeit und Teilnahme in diesem Fache; sodann nötigte er uns durch die Restaurationen des Tempels der Diana zu Ephesus, ingleichen des Salomonischen, ins Altertum zurück. Zu Geschichte und trümmerhafter Anschauung mußte die Einbildungskraft sich gesellen; wir nahmen lebhaft teil und wurden zu ähnlichen Versuchen aufgeregt.

Ein vorzügliches, für altertümliche Kunst höchst wichtiges Geschenk erteilte uns Herr Dr. Stieglitz, indem er Schwefelabgüsse seiner ansehnlichen Münzsammlung verehrte und sowohl dadurch als durch das beigefügte Verzeichnis den Forschungen in dem Felde altertümlicher Kunst nicht geringen Vorschub leistete.

Zugleich vermehrten sich unsere Münzfächer durch Medaillen des funfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts. Betrachtungen darüber wurden zu Programmen der »Allgemeinen Jenaischen Literaturzeitung« be stimmt; der kunstreiche Schwerdgeburth, mit gewissenhafter Genauigkeit, stach dazu einige Umrißtafeln.[222]

Zu allen diesen fügte sich noch eine Sammlung Köstritzer Ausgrabungen metallner Geräte von unbekannten Formen, denen ich viel Aufmerksamkeit schenkte. Ich forschte manches darüber in der ältern Geschichte, besonders jener Epoche, wo Heiden- und Christentum in Franken und Thüringen gegeneinander schwankten. Unter den Büchern, die ich damals aufschlug, waren mir die »Antiquitates Nordgavienses« besonders merkwürdig und veranlaßten eine genaue Betrachtung der Paganien, d.h. der heidnischen Gebräuche, welche durch die ersten fränkischen Konzilien verbannt wurden. Ich überzeugte mich aufs neue, daß unsere heidnischen Urväter zwar viele auf Naturahnungen sich beziehende düster-abergläubische Gewohnheiten, aber keine fratzenhaften Götzenbilder gehabt. Ein schriftlicher Aufsatz über diese Gegenstände ward von dem fürstlich Reußischen Besitzer freundlich aufgenommen und mir dagegen ein Exemplar der gefundenen rätselhaften Altertümer verehrt.

Auch eine Sammlung von eigenen Handschriften bedeutender Personen ward dieses Jahr durch Freundesgunst ansehnlich vermehrt, und so bestärkte sich der Glaube, daß die Handschrift auf den Charakter des Schreibenden und seine jedesmaligen Zustände entschieden hinweise, wenn man auch mehr durch Ah nung als durch klaren Begriff sich und andern davon Rechenschaft geben könne; wie es ja bei aller Physiognomik der Fall ist, welche bei ihrem echten Naturgrunde nur dadurch außer Kredit kam, daß man sie zu einer Wissenschaft machen wollte.

Von erwähne ich des gewaltsamen Sturms in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar, welcher weit und breit wütete und auch mir einen empfindlichen Schaden brachte, indem er einen alten, ehrwürdigen Wacholderbaum in meinem Garten am Sterne niederwarf und so einen treuen Zeugen glücklicher Tage von meiner Seite riß. Dieser Baum, der einzige in der ganzen Gegend, wo der Wacholder fast nur als Gestrüppe vorkommt, hatte sich wahrscheinlich aus jenen Zeiten erhalten, wo hier noch keine Gartenkultur gewesen.[223] Es hatten sich allerlei Fabeln von ihm verbreitet: ein ehemaliger Besitzer, ein Schulmann, sollte darunter begraben sein; zwischen ihm und dem alten Hause, in dessen Nähe er stand, wollte man gespensterhafte Mädchen, die den Platz reine kehrten, gesehen haben; genug, er gehörte zu dem abenteuerlichen Komplex jenes Aufenthalts, in welchem so manche Jahre meines Lebens hingeflossen und der mir und andern durch Neigung und Gewohnheit, durch Dichtung und Wahn so herzlich lieb geworden.

Den umgestürzten Baum ließ ich durch einen jungen Künstler zeichnen, wie er noch auf Herzoglicher Bibliothek zu sehen ist; die Unterschrift sagt von ihm folgendes:

»Oben gezeichneter Wacholderbaum stand in dem Garten des Herrn Geheimrats von Goethe am Stern. Die Höhe vom Boden bis dahin, wo er sich in zwei Äste teilte, war 12 hiesige Fuß, die ganze Höhe 43 Fuß. Unten an der Erde hielt er 17 Zoll im Durchmesser, da, wo er sich in die beiden Äste teilte, 15 Zoll. Jeder Ast 11 Zoll, und nachher fiel es ab, bis sich die Spitzen ganz zart verzweigten.

Von seinem äußerst hohen Alter wagt man nichts zu sagen. Der Stamm war inwendig vertrocknet, das Holz desselben mit horizontalen Rissen durchschnitten, wie man sie an den Kohlen zu sehen pflegt, von gelblicher Farbe und von Würmern zerfressen.

Der große Sturm, welcher in der Nacht vom 30. zum 31. Januar wütete im Jahr 1809, riß ihn um; ohne dieses außerordentliche Ereignis hätte er noch lange stehen können. Die Gipfel der Äste sowie die Enden der Zweige waren durchaus grün und lebendig.«

Quelle:
Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 16, Berlin 1960 ff, S. 216-224.
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