Undatierte Briefe. 1773-1832

30/8208.


An die Schwestern Moritz?

Liebe Freundinnen leßt hübsch flinck – denn ich muß künftigen Samstag die Zeitung weiter spediren. Lebt wohl! und behaltet mich lieb.

Goethe.


30/8209.


An Katharina Elisabeth Goethe?

Hier l. Mutter ist ein Steinchen mit einem Minervenkopfe. Es wird Ihnen gefallen es ist gar klein und zierlich. Wenn Sie es faßen laßen darf das Gold nicht weiter als das weiße Riefchen gehn der übrige Stein steht vor. Adieu.

G.[195]


50/1.


An Hans Buff

Bestellt er mir den Brief richtig und bald. Seiner ist auch bestellt. Wünsche Alberten und Ernst gute Besserung. Empfel er mich dem Papa, grüss er die Schwestern und Lengen und Dorthel und schreib er mir manchmal.

Goethe.


50/2.


An Hieronymus Peter Schlosser

Wollen Sie so gütig seyn, den Grafen zu fragen wieviel Paar Manschetten er verlangt, das Muster haben wir, die Anzahl ist nicht gemeldet.

Goethe.


50/3.


An Johann Georgund Jeanne Rahel d'Orville

Lieber H. Dorwille liebe Frau

Ich bitt euch nehmts so genau;

Ihr kennt nun doch einmal den Affen,

Wisst ist nichts gescheuts mit ihm zu schaffen.[81]

Laufft da, was kann wohl tollers seyn!

Wir Kain in die Welt hinein.

Dafür sizt er auch auf dem Sand,

Die Stadt ist ihm ein ödes Land,

Und ist ihm halt die Welt so leer,

Als wenn er erst' nein gekommen wär.

Ihm ist so weh, er schauet nicht

Des liebsten Buben Angesicht,

Hängt nicht dem Mann um Hals und Leib,

Küsst nicht das liebe treue Weib,

Spaziert nicht mehr im Frauenschlepp,

Und hör ach nicht mehr das Beb! Bepp!

Was hilft mir nun das Glockengebrumm,

Das Kutschengerassel, und Leut Gesumm!

Was thät ich in der Kirche gar?

Da ich schon einmal im Himmel war,

Ich Hand in Hand mit Engeln sas,

Mich in dem Himmels blau vergass,

Das aus dem süsen Auge winckt,

Drinn Lieb und Treu wie Sternlein blinckt.

Was hör ich an des Pfarrers Lehr

Die doch nicht halb so kräfftig wär

Als wenn ihr Mündlein lieb und mild

Mich über Fluch und Unart schilt.


Was lachst du Sonne daherein?

Ich bitte dich lass mich allein.

Du lächelst ihren Laden an,

Der heut mir nicht wird aufgethan.[82]

Aha! Du bist so freundlich hier,

Blickst durch die Rizzen schlau nach ihr,

Und meynst du hättst wohl nie schön

Dadroben einen Engel ruhen seyn.


Der Tag rückt weiter nun heran

Besuch! – Ah was geht der mich an!

Ich bilde mir so freundlich ein,

Ich säs noch draus mit euch allein.

Der Mann raucht seine Pfeife Toback,

Man fuschelt in dem Arbeitssack,

Man wickelt Seide, es lässt sich an

Als würden Wunderstreich gethan.

Ein Medizinisch Dejeuné,

Mit Selzer Wasser und Caffe;

Nach Fastenbretzel wohlgeschmiert,

Kommt Haas und Wein hereinspaziert.

Lili muss ieden Lusten stillen,

Das all um ihres Mangens willen.


Die Kinder kommen angehuppt,

Mann wird zur Thüre 'naus geschwuppt!

Ist allen so wohl ohn Unterlass;

Ach lieber Gott, mir auch so was!


Frau Dorwille wo mag Lili seyn?

Ist sie in ihrer Strub allein? –

Sie hat die Stirn in ihrer Hand!

Was ist ihr in dem Freudenland?[83]

Soll das ein böses Kopfweh seyn?

Oder ach! ist's etwan andre Pein?


Geh liebes Mufti, ich bitte dich,

Klettr' ihr auf den Schoos, küss sie für mich.

Schreib Daher, Hanne Buzzi du

Küss ihr die Hand, lass ihr nicht Ruh.

Mach Ali Bey dich auch an sie,

Schmieg dich ihr liebend an das Knie.

Und Abu Dahab komm getrollt,

Sey freundlich biss sie sagt: Du Gold!

Dich herzlich auf dem Arme küsst,

Und hoffend allen Schmerz vergisst.


Der alte Friedrich kommt und fragt:

Was heut den Damen wohl behagt?

Er soll Kapaun und Wildpret tragen!

Lili hast du ihm nichts zu sagen?

Schon wart ich auf das alte Gesicht,

Ich bin untröstlich kömmt er nicht.


War der H. Docktor noch nicht da?

Sang Andere nach kein Trallallra?

Oho dadraus gehts bunt ia her

Als ob der Teufel ledig wär.

Eins, zwey, drey! Kling! Klang! Krack! en garde

Kling! Rompes! Klang! paies ma quatre.


So mag es wohl dem Teufel seyn

Wenn er in seiner Höll allein[84]

Nach Himmels Freunden seufzt und klagt

Dass ihn der Unmuth r'ausgejagt.

Doch hab ich weit ein besser Loos,

Die Klufft ist lange nicht so gros;

Bin ich euch mit Leib und Seele nah

Pliz! Plaz! So bin ich wieder da

Goethe.[85]


18/5063.


An Carl Ludwig von Knebel

Morgen früh gedenke ich dir zu seyn und einige Tage zu bleiben, ich bringe mein Bett mit, und das übrige wird sich finden.

Ich hoffe das Wetter soll bleiben, und wir werden vergnüglicher Stunden geniesen.

Lebe wohl.

G.


18/5064.


An Carl Ludwig von Knebel

Es soll mir recht lieb seyn dich und deine Gäste heute Abend zu sehen, auch wird dein Aufsatz willkommen seyn. Du kannst zu Ende lesen das heist vor den Experimenten welche Buchholz am Schluße zu machen gedenkt.

G.


Ich will unmittelbar nachher etwas lesen wozu sich etwas sittliches wohl passen mag.[6]


18/5065.


An Carl Ludwig von Knebel?

So eben zeigt sich mir eine wunderbare Erscheinung: ein neues spanische Stück das wir vielleicht auf unserem Theater sehen können. Ich bitte um das spanische Wörterbuch um die Übersetzung an einigen Stellen beurtheilen zu können. Es ist recht sonderbar eine andre Nation einmal auf den Bretern zu sehen – Vale.

G.[7]


50/5.


An Carl Ludwig von Knebel

Hier schicke ich eine Schrifft, die zwar nicht giebt aber doch hoffen lässt, was uns von jeher zu erfahren und zu üben interessirt hat.

G.


50/6.


An Carl Ludwig von Knebel

Für die Mittheilung inliegenden Buchs dancke zum schönsten. Ich habe mir es sogleich verschrieben und werde bey näherer Betrachtung desselben gewiß manches Gute erbeuten.

G.[85]


50/7.


An Carl Ludwig von Knebel

Beyliegende unangenehme Erklärung des Herrn Steuerraths übersende dir ungern.

Der Hofmannische Zettel ist also nicht bezahlt worden.


50/8.


An Carl Ludwig von Knebel

Ich bin leider mit meinem Wein in Confusion gerathen daß ich mir nicht anders zu helfen weiß als dich um 4 Bouteillen anzusprechen. Laß sie der Überbringerinn gefällig verabfolgen.

Heute Abend hoffe ich dich bey uns zu sehen. Nach Hause fährst du. Erfreue uns!

G.


50/9.


An Carl Ludwig von Knebel

Die neuen Wagen, der schönsten Müllerin abgehandelt, dacht ich zu produciren und manches in Bezug auf hiesige wissenschaftliche Institute zu sprechen. Morgen früh muß ich weiter. Ungern. Lebe wohl. Grüße die Deinige schönstens. Bald bin ich wieder hier und hoffe auf manches gemeinsame Gute.

G.


50/10.


An Carl Ludwig von Knebel

Möchtest du mich diesen Nachmittag besuchen so könnte über manches, auch über das Holzwesen gesprochen[86] werden, daß wir morgen mit dem Boten das nöthige nach Weimar senden.

Gäbst du Überbringern einige Majolica Schüsseln mit; so geschähe mir auch ein Gefalle.

Viele Grüße der Hälfte und dem Drittheil.

Adieu.

G.


50/11.


An Carl Ludwig von Knebel?

Es wird nach einer gewissen Amtsbeschreibung bey mir gesucht. Erinnerst du dich vielleicht des Werks oder ist es unter deinen Sachen noch, da du es Ao. 83 in meinem Namen verlangt hast. Besinn dich, sehe nach und sage mir Antwort

G.[87]


18/5073.


An Charlotte von Stein

Hier, meine besten Freundinn, der liebe Brief, den ich solange schuldig geblieben. In Hoffnung baldigen Begegnen!

G.


18/5074.


An Charlotte von Stein

Heute hoffe ich soll der letzte Donnerstag seyn, an dem ich Ihre liebe Gegenwart entbehre. Mit Danck für gültige Anfrage sende Reichardts Briefe. Th. III. dem eine gute Aufnahme wünsche.

G.[11]


18/5075.


An Charlotte von Stein

In den Tagen wo wir selbst Miscellen genug erleben, sende 3 Hefte engl. Misc. mit dem Wunsch daß sich manches unterhaltende darin befinden möge.

G.[12]


30/8210.


An Charlotte von Stein

Es erfordert immer Zeit biß ich mich nach einem solchen Anfall erhole. Die ersten Tage fühlt ich mich besser als jetzt. Dienstag will ich wegen Mittwoche was melden. Für Ihren lieben Antheil dancke ich gar sehr. Das schöne Wetter lockt hervor; aber ermüdet. Ich hoffe Sie bald zu sehen.

G.[195]


50/12.


An Charlotte von Stein

Man sollte nicht so lange allein bleiben, man versenckt sich in gewisse Interesses die den ganzen Geist einnehmen und wenn man in die Welt, ja zu Freunden kommt; so sieht man daß aussen keine Spur vorhanden ist von dem was uns innerlich beschäfftigt und daß man sein eigenstes gerade am wenigsten anknüpfen kann. Diese Reflexion zur Antwort Ihres freundlichen Billets. Sehen wir Sie heute? Es werden gute Sachen vorgetragen.

G.[87]


50/13.


An Charlotte von Stein

Wenn Sie nicht an die Prinzess und die kleine Frau geschickt haben, so thun Sie es nicht, da Sie leider nicht kommen. Eilig.


50/14.


An Charlotte von Stein

Da ich von mir nichts Gutes sagen kann; hier ein Buch über das manches Gute zu sagen ist. Sollte es schon in Ihren Händen gewesen seyn; so erbitte mir zurück.

G.


50/15.


An Charlotte von Stein

Indem ich die Freundinnen auf Morgen früh einladen lasse wollte ich anfragen ob Sie es für nöthig halten daß ich Durchl. der Herzogin nochmals deshalb schreibe; oder ob Sie es übernehmen mögten.

Sollte man Fr.[au] v. Seebach nicht auch einladen da sie von Ihrer Montags Gesellschaft ist? Würde es unsre H.[erzogin] gern sehen?

G.


50/16.


An Charlotte von Stein

Da es für meine verehrten Zuhörenden doch immer unbequem wäre so früh einzurichten, dann auch wieder beunruhigend für mich, eben gerade mit dem[88] Trommelschlag schließen zu sollen; so wäre mein Vorschlag Morgen der Gewalt zu weichen; aber Übermorgen zu gewöhnlicher Zeit und Stunde sich zu versammeln. Auch ohne Antwort lasse ich in dieser Mase Morgen früh den Freundinnen ab- und ansagen.

G.


50/17.


An Charlotte von Stein

Nach dem wie ich mich heute fühle wage ich nicht meine verehrten Freundinnen auf Morgen einzuladen.

Entschuldigen Sie mich auf's beste.

Es ist mir eine unüberwindliche Müdigkeit übrig geblieben, die mich fast zu allen untauglich macht. Ich muß eben abwarten. Leben Sie recht wohl.

G.


50/18.


An Charlotte von Stein

Leider war alles bestellt und ich muß reisen. Möge ich Ihnen wohl empfohlen bleiben. Daß Gestern alles so gut abging freut mich sehr. Von Jena hören Sie bald. Dank für die Beförderung der Büste. Das schönste Lebe wohl!

G.


50/19.


An Charlotte von Stein

So will ich denn auch Morgen der lieben Gegenwart entbehrt und mich vorbereiten nächsten Dienstag mit einigem, wills Gott, erfreulich aufzuwarten.

G.[89]


50/20.


An Charlotte von Stein

Indem ich für den Caffe zum schönsten dancke; so muß ich sogleich aufrichtig bekennen daß Sie mich durch ihr Billet recht tief beleidigen, indem Sie meine redlichen, treuen, heiligen Worte von Heute früh so grad an der Quelle parodiren und trüben.

Frage man doch nicht mehr warum Fremde sich zurückziehen und eine Scheu haben sich mitzutheilen. Es gehe Ihnen Wohl.

G.


50/21.


An Charlotte von Stein

Wie sehr ich als ein starrer Deutscher von der Spanischen Anmuth entfernt bin, fühl ich diesmal, da ich unsrem Mißverständniß 'gern auf Calderonische Art nachgeholfen hätte. Es will aber nicht gehen und ich muß also nur gerade zu, in sofern ich Recht habe um Nachsicht, in sofern ich Unrecht habe um Verzeihung bitten. Warum mögen uns doch die Freundinnen so gerne necken und warum sind wir so ernst und so empfindlich! Alles Gute.

G.


50/22.


An Charlotte von Stein

Schon ganz früh überlegte ich was ich zur Sühne schicken wollte; kann aber leider die Papiere nicht finden.

[90] Die gestrige Debauche ist mir ganz wohl bekommen. Ich hoffe bald wieder aufzuwarten und etwas interessantes Mitzubringen.

G.


50/23.


An Charlotte von Stein

Gestern, theure Freundinn, wollt ich anfragen, ob Sie heute noch von den unsern seyn mögen? Heute haben Sie mich wohl entschuldigt da ich abermals ausblieb. Es drängt sich jetzt gar zu viel übereinander.

G.


50/24.


An Charlotte von Stein

Nach einer, wie immer, unerfreulichen Theatersession befinde ich mich ganz leidl. Wie ich gestern vom Wege zu Ihnen abgelenckt ward mündl. Morgen früh hoffe ich soll mich gutes Wetter zu Ihnen führen. Hier das III te Fasc.


50/25.


An Charlotte von Stein

Ich dancke herzlich für den Antheil. Es geht mir ganz wohl. Nur muß ich manchmal abbrechen daß es mir für lauter Wohlseyn nicht schlimm geschehe. Das versprochene Buch folgt hierbey. Den Freundinnen die besten Empfehlungen!

G.[91]


50/26.


An Charlotte von Stein

Da ich denn doch wohl der Versuchung die Sie an mich bringen unterliegen muß; so bitte ich nur meinen Hin und Herweg zu begünstigen. Sie fahren ja wohl bey mir vorbey und nehme mich mit. Die Bestimmung der Stunde werden Sie gütig vorausgehen lassen.

G.


50/27.


An Charlotte von Stein

Es geht einem eben immer besser als man's verdient, die Natur wie die Freunde verziehen uns. Ich habe mich auf die gestrige Unmäßigkeit sehr wohl befunden und dancke herzlich für den fröhlichen Abend.

G.


50/28.


An Charlotte von Stein

Mögen Sie wohl, liebe Freundinn, dem Prinzen nicht eher von den bewußten Landschaften sagen, biß wir noch einmal darüber gesprochen haben. Einen freundlichen guten Morgen, bey trübem Himmel.

G.


50/29.


An Charlotte von Stein

Hiebey allerley Curiosa die mit dem Winter aufthauen.

G.[92]


18/5056.


An Johann Gottfried Herder

Mit den Manuscripten hast du mich auf eine sonderbare Art überrascht. Ich dachte nicht, daß sie noch in der Welt wären. Der Anblick vergangener Zustände führt uns in unser Tiefstes zurück. Die Iphigenia aufgestreiftem Papier erinnert an den Ort, wo sie geschrieben worden.

Das verlangte Blat will ich auch aufzuspüren suchen. Ich hoffe dich bald zu sehen.

Der Frühling hat die Botanik wieder an die Tagesordnung gebracht.

G.


18/5057.


An Johann Gottfried Herder

Hier mein lieber das Mspt danckbar zurück. Ich wollte doch es wäre einmal laut gelesen worden.

Das erste Zeichen deutet auf die Maultrommel, das zweyte auf das Wort ärgern welches wohl abentheuerlichern oder so was heisen könnte.

Das dritte deutet auf die Flucht des Berges.

Lebe wohl. Sonnabends sehen wir uns ja wohl in der Nachbarschaft.

G.


18/5058.


An Johann Gottfried Herder

Ew. Liebden und Würden übersende hierbey ein Opusculum, das ich mit critischer Aufmerksamkeit zu lesen bitte.

G.[4]


18/5076.


An Christian Gottlob Voigt

Ich kann Ew. Wohlgeb. eine gute Nachricht nicht verhalten. Herr Geh. Rath v. Franckenberg offerirt die Mühle, das heist die andre Hälfte pp entweder selbst oder durch einen Dritten von Heynen kaufen zu lassen. Dies ist dünckt mich das beste was hätte geschehen können. Da ich erst Montag antworten kann, spreche ich Ew. Wohlgeb. noch vorher. Der Herr Geh. R. fragt nach dem Preise, wie hoch er gehen dürfe. Ich dencke zwischen 200 M. und 200 rh. mögte wohl zu stimmen seyn. Leben Sie wohl. Eilig.

G.


18/5077.


An Christian Gottlob Voigt

Wollten Ew. Wohlgeb. diesen Abend bey mir zubringen; so würden wir manches gute Gespräch führen können, an dem uns die Clubb Menge doch stören dürfte.

G.


18/5078.


An Christian Gottlob Voigt

Es soll mir herzlich angenehm seyn Ew. Wohlgeb. einmal wieder ein Stündchen zu sprechen.

G.[12]


18/5079.


An Christian Gottlob Voigt

Hätten Ew. Wohlgeb. Sonntags frühe ein Stündchen Zeit, so wünscht ich Sie bey mir zu sehen.

Rezension und Anzeige sind zweckmäßig fürtrefflich.

G.


18/5080.


An Christian Gottlob Voigt

Beykommendes Kästchen bitte gelegentlich dem Herrn Bergrath zu senden, es enthält einige Mineralien die er wohl zum Vertauschen brauchen kann.

Die Freytags Gesellschaft haben Sie ja wohl die Güte zu beleben.

In der Hoffnung Sie bald wieder zu sehen ein nochmaliges Lebewohl.

G.


18/5081.


An Christian Gottlob Voigt

Ich dancke für den mitgetheilten Aufsatz, er ist schön und bündig, ich bin neugierig wie man von jener Seite dieser Art begegnen will.

Hierbey liegt der Kalbische Brief. Durchl. gaben mir ihn gestern und fragten: Sie mögten ihn doch Herrn v. Wedel sehen lassen. Wegen der Burgemeister Stelle habe ich Serenissimum gleich praevenirt.

G.


18/5082.


An Christian Gottlob Voigt

Wollten Sie die Güte haben mir wissen zu lassen wenn Sie einen Nachmittag frey haben. Z.B.

[13] Morgen. Ich käme Sie zu sprechen und wir gingen alsdann in das Schloß. Arens arbeitet fleißig und trefflich.

G.


18/5083.


An Christian Gottlob Voigt

Ich war gestern früh neun Uhr im Schlosse, der Bau Controlleur hatte aber von Ihnen Urlaub erhalten und war nach Bercka gegangen. Wir machen wohl die Sache am besten heut Abend ab. Um fünf Uhr find ich mich ein.

G.


18/5084.


An Christian Gottlob Voigt

Hätten Sie denn wohl heut früh oder gleich nach Tische Zeit zu unsrer Bau Session? Heute Abend seh ich eine Gesellschaft zum Thee bey mir und wünschte auch Ihre Gegenwart.

G.


18/5085.


An Christian Gottlob Voigt

Hier folgen Kraftiana genug, ich wünsche nur daß Sie für die Mühe sie zu dechiffriren belohnt werden. Bey der Gelegenheit da ich diese Papiere suchte habe ich noch manches gefunden und theils verbrannt, theils aufgehoben um es durch ihre Hände zum Vulcan gelangen zu lassen. Ich werde viel Freude haben Sie wieder zu sehen.

G.[14]


18/5086.


An Christian Gottlob Voigt

Ich sehe auch keine Ursache warum wir den Termin prolongiren sollten. Vielmehr ist kein andrer denckbar als der Gewerckentag selbst. Sie sollen ja schicken oder bringen damit wir nur erst die Schuld loß werden.

Was den Punckt der Veränderungen betrift mögte wohl in den Brief noch zu inseriren seyn.

Das übrige habe ich das Vergnügen Sontags zu besprechen.

G.


18/5087.


An Christian Gottlob Voigt

Sie sehen aus beyliegendem, werther Freund, welches Gesuch Herder an mich bringt, auf welchem Wege glauben Sie wohl daß dem an Leib und Beutel Krancken Seidler geholfen werden könne?

G.


18/5088.


An Christian Gottlob Voigt

Wenn es Ihnen bequem ist so komme ich heut von Hofe zu Ihnen um einige Sachen zu besprechen.

Heut über acht Tage dencke ich wieder auf einige Zeit nach Jena zu gehen und wünschte daß vorher noch verschiednes abgethan würde.

G.


18/5089.


An Christian Gottlob Voigt

Morgen frühe dencke ich auf einige Zeit nach Jena zu gehen, wäre es Ihnen möglich; so wünschte ich

[15] Sie heute nur auf ein Viertelstündchen zu sprechen. Ich bin den ganzen Tag zu Hause.

G.


18/5090.


An Christian Gottlob Voigt

Mögen Sie mir, verehrter Freund, nur mit wenigen Worten die neuen Titulaturen anzeigen welche wie ich höre am Horizont unsres Adresskalenders aufgehen. Damit man die etwa Begegnenden gehörig begrüßen könne.

G.[16]


30/8214.


An Christian Gottlob Voigt

Unvermuthet bin ich gestern mit Sereniss. nach Ettersburg und heute unvermuthet allein wieder zurück. Ehe ich wieder hinausfahre nur einige Worte.

Von Gotha sind Briefe da die Ankunft des langschwänzigten Hofmannes zu beloben. Ich dancke Ihnen für dessen Befragung und hoffe Sie noch Morgen zu sehen.

Für die Mittheilung des rückfolgenden dancke ich.

G.[197]


30/8215.


An Christian Gottlob Voigt

Da ich heute mit Seren. nach Tiefurt fahre, weiß ich nicht wann ich zurück komme. Gegen Abend laß ich aber anfragen: ob Sie zu Hause sind.

Sie haben ja wohl die Güte Angelegenheit wegen der Bansaischen Forderung so weit einzuleiten: daß ich sie hierher einsweilen kann einrechnen lassen. Das übrige wird sich geben.

G.


30/8216.


An Christian Gottlob Voigt

Sie machen mir das schönste Geschenck zu diesem Tage da Sie mir Verknüpfung meines Daseyns mit dem Ihrigen auf eine freundliche und rührende Weiße darlegen. Lassen Sie uns ja zusammen halten und bleiben, denn in späterer Zeit bedarf man immer mehr Stütze und Ermunterung, da so manche Hoffnungen und Aussichten schwinden die uns in früheren Tagen erhalten. Auch werde ich an unsern gemeinsamen Geschäften gerne wenigstens dem Geiste und dem Nahmen nach, wenn Sie es wünschen Theil zu nehmen fortfahren.

Erhalten Sie mir Ihre Freundschaft, die meinige kann nur mit meinem Leben enden.

Goethe.


Wenn mir es möglich ist frage ich bey Ihnen an eh ich nach Tiefurt gehe.[198]


30/8217.


An Christian Gottlob Voigt

Durchl. haben den zurückkommenden Vorschlag approbiert, es könnte also das Schreiben morgen ans Oberberg Amt abgehn, und der Bericht mundirt und eingereicht werden.


30/8218.


An Christian Gottlob Voigt

Beyliegendes habe ich zu allenfallsiger Vorzeigung (vielleicht dem Herrn Cammerpräs.) geschrieben.

Mein Votum: gleich etwas festzusetzen und zu erklären wird mir abgenöthigt durch die Lage in der sich Seren. gegen so mancherley Vorsprechen befinden. Läßt man jetzt die Sache ruhen, so gehen die Intriguen wieder los. Es ist also wahrhaft pro redimenda vexa, damit unser guter Fürst von der Qual befreyt werde. Setzt man etwas mäßiges, was man geben will und kann, fest (und unser C. Präsid. wird gleich darthun daß es das äußerste sey) so setzt man jenen in die Desavantage mehr zu fordern und Seren. haben gegen die Zudringlichen die Aegide daß das mögliche schickliche und proportionirliche geschehen ist. In einem Erlaß an den loyalen Mann wäre ihm fernere, fleißige Beobachtung seiner Amtspflichten bey vermehrtem Gehalte, zu empfehlen. Entschuldigungs[199] Gründe müssen wir seiner Redekunst überlassen.

Benachrichtigen Sie mich mit einem Worte von dem Entschluße und leben recht wohl.

G.


30/8219.


An Christian Gottlob Voigt

Ist beygehende Broschüre noch nicht zu Ihnen gekommen; so durchlaufen Sie solche gewiß mit Antheil. Eine solche provisorisch zersplitternde Wiedergeburt des Deutschen oder Teutschen Vaterlands scheint mir das schrecklichste was sich ereignen. . .


30/8220.


An Christian Gottlob Voigt

Wollten Ew. Excellenz die Gnade haben beykommendes durch p. Müller oder sonst an die Behörde besorgen zu lassen. Das an mich gerichtete Schreiben liegt zu genauer Einsicht bey sowie meine Antwort im Concept.

G.


30/8221.


An Christian Gottlob Voigt

Ew. Excellenz

haben Sich Meister- und Musterhaft wie immer in der Prinzlichen Angelegenheit benommen und so ist nach allen Seiten hin das Beste gerathen worden. Was auch erfolge haben wir das Unsrige gethan.

[200] Halten Ew. Excellenz für schicklich ja nötig meiner bey der Abdication von der Ilm. Steuer-Angelegenheit zu gedencken; so wüßte nichts zu erinnern. Nehmen Sie den aufrichtigsten Danck daß Sie in diesen wie in andern Geschäften mich zur schlimmsten Zeit körperlicher Leiden und dadurch abgenötigten langen Abwesenheiten so freundlich vertreten und übertragen wollen. In den älteren und neueren Jenaischen Angelegenheiten werde mich bemühen in Ihrem Sinne zu handeln und von Zeit zu Zeit Nachricht, wie ich hoffe, von fortschreitendem Gelingen zu geben.

Die Ackten auf die A. L. Z. bezüglich werde fleißig und gerne lesen, um mir zu vergegenwärtigen was wir selbst, mehr noch andre vergessen haben, und nach genommener Einsicht die gegenwärtigen Verhältnisse besser beurtheilen und richtiger lencken zu können.

Höchstwahrscheinlich löst sich das bedrohliche Gewitter in einen heilsamen Regen auf, wozu Apoll und die Musen mögen

Amen!

sagen. Und so schließe Blat und Wunsch.

G.


30/8222.


An Christian Gottlob Voigt

Ew. Excellenz

erhalten hierbey mit dem verbindlichsten Dancke das mitgetheilte zurück. Der königl. französche Calender[201] liegt bey, welcher wahrscheinlich durch einen Irrthum bey mir abgegeben worden.

G.


30/8223.


An Christian Gottlob von Voigt?

Für die mitgetheilten Isenacensia den besten Danck. Ich habe mich an den Lebendigen und Todten erfreut.

Auf die Veränderung mit Herrn v. H. hätte ich nicht gedacht. Was nicht alles erleben muß!

Beyliegendes Briefchen senden Ew. Ex. wohl an Eichst. gelegentlich.

Ein gleichfalls Beygelegtes Blättchen enthält geh. Anfrage und Bitte

G.


30/8224.


An Christian Gottlob von Voigt?

Zu Ew. Excellenz Zwecken und Absichten mitzuwircken ist mir jederzeit sehr angenehm, da es immer mit vollkommner eigner Überzeugung geschieht.

G.[202]


50/30.


An Christian Gottlob Voigt

Wegen des Gußeisens wird der Bergrath doch alle Sorgfalt anzuwenden haben daß es zusammenkommt.


50/31.


An Christian Gottlob Voigt

Morgen Nachmittag soll mir es recht angenehm seyn.

G.


50/32.


An Christian Gottlob Voigt

Jedes Metier hat seine eigene Noth, diese Briefe und Noten erinnern an ähnliche Verhandlungen vergangener Zeit. Wie sieht Krieg und Negotiation, gedruckt und in Franzband gebunden, doch so friedlich aus gegen die wilde Wirklichkeit! Mit dem Wunsche um daurende Geneigtheit.

gehorsamst

Goethe.


50/33.


An Christian Gottlob Voigt

Der Weg an den G.[ruben] D.[irector] Hofmann war der richtige und scheint auch der Zweck geführt zu haben. Wollten Sie mit [dem] Herzog über das Local so einer kleinen Hütte im allgemeinen sprechen und die Wiese in petto behalten, auch verhindern daß sie vorerst nicht verpachtet wird.

[93] Ich dächte zur Zeit wenn man droben zu bauen anfangen kann, machten wir uns brevi manu hinauf. Wären bey Gründung des Wasserwercks gegenwärtig, sähen einmal recht in die Sachen hinein, installirten Wendel, indem wir Seideln mitnähmen brächten wir ihn noch näher heran und was alles aus einer solchen Expedition gutes könnte.

G.


50/34.


An Christian Gottlob Voigt

Zu Ew. Exzell. Zwecken und Absichten mitzuwirken ist mir jederzeit sehr angenehm, da es immer mit vollkommner einiger Übersetzungen geschieht.

G.


50/35.


An Christian Gottlob von Voigt?

Dieser letzte Entschluß freut mich sehr, und ich glaube wohl daß es geht. Es ist mit der Zeit wie mit den sibyllinischen Büchern, in acht Tagen läßt sich manchmal thun was in vier Wochen nicht möglich war.

Beyliegendes verdient wohl einige Beherzigung.

G.


50/36.


An Christian Gottlob von Voigt?

Beyliegende Tabelle sendet man mir, ich antworte wie gleichfalls beyliegt. Finden Ew. Excell. es so[94] schicklich? Wie werden Sie es machen? Ich möchte nicht gern einen solchen Schritt, der öffentlich wird, ohne Ihren Beyrath thun. Verzeihen Sie!

Bringt Egloffstein leidliches?

G.


50/37.


An Johanna Victoria von Voigt

Venus und Sachse werden mündlich gar bald zu vereinigen seyn. Da beyde in demselben Hause bleiben und sich aus arrangiren sollen; so hat es mit der Sache keine Eile. Eigentlich hätten sie es klüglich unter sich abgethan.

G.[95]


18/5067.


An Friedrich Schiller

Sagen Sie mir doch, mein bester, wie es mit der lieben Frau steht und grüßen Sie sie herzlich von mir.

G.


18/5068.


An Friedrich Schiller

Mir ist herzlich leid Sie bey dem kleinen Feste nicht zu sehen.

Auf eine oder die andre Weise sehen wir uns bald. Möchten Sie bald völlig genesen!

G.


18/5069.


An Friedrich Schiller

Dürft ich Sie wohl um ein Exemplar der Piccolomini auf kurze Zeit bitten? Mit den besten Wünschen.

G.[10]


18/5070.


An Charlotte von Schiller

Nach Ein Uhr komme ich, wenn es Ihnen recht ist, mit Ihnen zu essen und dann zurück zu gehen.

G.


18/5071.


An Charlotte von Schiller

Wo Sie auch dieses Blat antrift, soll es Ihnen sagen: daß man sehr wünscht Sie diesen Abend in Malepartus zu sehen. Ein frugales Mahl ist bereitet und Sie sind zu jeder Stunde willkommen, wenn gleich der Wirth noch einige Wege zu machen hat.

G.


18/5072.


An Charlotte von Schiller

Darf ich mir auf Morgen Abend von der Mama und den Töchtern die Ehre zum Thee ausbitten?

G.[11]


50/38.


An Charlotte von Schiller

Danck, liebe Freundinn, für die Mittheilung! Es ist zwar ein trauriger Anblick. Der Himmel geb uns frohere und sollen wir sie in der Athmosphäre des Kreuzes suchen!

G.


50/39.


An Charlotte von Schiller

Zum Abschied, den ich hätte selbst bringen sollen, nur ein Paar Worte.

[95] Möge es Ihnen und den lieben Ihrigen recht wohl gehen. Beyliegendes Ihrem guten Hausgenossen. Ich spreche ihn darüber. Auch Ancillon folgt.

Wünsche gute Unterhaltung.

Frau v. Stein viel Empfehl.

G.


50/40.


An Charlotte von Schiller

Befindet sich, liebe Freundinn, in dem Ancillonische Bande den Sie von mir haben, der Aufsatz sur le grands caractères so erbitte ich mir ihn auf kurze Zeit. Ich sehe Sie doch bald wieder in meiner Einsiedeley?


50/41.


An Charlotte von Schiller

Da es heute ein so schöner Tag ist komme ich nach 10 Uhr Sie in die Ausstellung abzuholen. Gores werden auch hinkommen. Bitte um ein Wort ob Sie nicht verhindert sind?

Goethe.


50/42.


An Charlotte von Schiller

Durch einen sehr lästigen Katharr bin ich diese Woche sehr gequält und in meinen Arbeiten gehindert worden, indessen konnte ich mich doch auf mancherlei Weise beschäftigt und unterhalten. Recht herzlichen[96] Dank für Ihre Theilnahme. Ich hoffe Sie bald wieder zu sehen.

G.


50/43.


An Charlotte von Schiller

Hiebey ein Curiosum die sonderbarste Recension des sonderbarsten Wercks. Bald mündlich über diese und andere Seltenheiten.

G.[97]


50/43a.


An Caroline von Wolzogen

Ihr Herr Gemahl ließ mir gestern sagen, daß wir heute das Glück haben sollten, unsre verehrte Hoheit bei uns zu sehen. Sagen Sie mir doch, liebe Freundin, ob ich es noch hoffen darf. Wäre es Ihnen dann nicht möglich, mir auch die Freude Ihrer Gegenwart zu schenken? Wie ist die gestrige Lesung gerathen? Wie befinden Sie sich?

Goethe.[152]


30/8231.


An Johann Heinrich Meyer

Ich habe bedacht ob Sie nicht von Krausischen Dingen etwas bey Sich hätten das man der guten Prinzeß schicken könnte. Sehen Sie doch nach. Und besuchen mich nach Tische.

G.


30/8232.


An Johann Heinrich Meyer

Wollten Sie die Güte haben, lieber Freund, Überbringern die Geschichte des alten Colorits nach Plinius,[205] soweit sie in Ihren Händen ist, zu übergeben, auch mir sodann durch den Diener das d'Altonsche Gemälde zu überschicken, der es vorsichtiger tragen möchte als mein Junge. Der ich recht wohl zu leben wünsche.

G.


30/8233.


An Johann Heinrich Meyer

Haben Sie, lieber Freund, unter Ihren Studien oder sonst Kleidungen von Italiänern (Männern) aus den untersten Volksklassen, oder erfinden Sie mir wohl aus der Erinnerung etwas artiges für August?

G.


30/8234.


An Johann Heinrich Meyer

Möchten Sie doch bey unserem Erbprinzlichen Paare negotiiren daß man bald in unsere Ausstattung und Ausstellung käme; damit ich sie nachher eröffnen kann.

G.[206]


50/44.


An Johann Heinrich Meyer

Heute Abend gegen sechs könnte der Wagen Sie abholen. Es sind neckische Nova angekommen. Könnte ich Tolstoys Beurtheilung Morgen frühe nach Jena senden wäre es gar schön. Auch wünschen wir Sie Morgen zu Mittag zu seyn.

G.


50/45.


An Johann Heinrich Meyer

Zwölf Thaler, zwölf Groschen, Cassegeld, als Remuneration, für die bey der freyen Zeichenschule, wegen zunehmender Anzahl der Schüler, mehr als bisher sich nötigmachende Assistenz welche von mir geleistet wird, für das Quatral erhalten zu haben bescheinige.

Weimar pp.


Vorstehendes mundirt Lieber vierteljährig und reicht mirs zur Authorisation.

G.[97]


50/46.


An Johann Heinrich Meyer

Überbrigern bitte das Vorspiel versiegelt gefällig mit der Adresse H. Oberforstmeister von Stein zu übergeben.

G.


50/47.


An Johann Heinrich Meyer

Die zu der heutigen Sendung nach Gens nöthigen Papiere sind in des Herrn Canzlers Händen; er ist avertirt daß Sie Sich deshalb an ihn wenden werden.

Heute zu Tisch hoffen wir auf Sie.

G.


50/48.


An Johann Heinrich Meyer

Hier die Genfer Medaille. Auch ein wunderliches Werck. Ist es Ihnen genehm; so fahr ich um ein Uhr vor und Sie sprechen mit uns.

G.


50/49.


An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie, mein theuerster beykommendes, den Bleystift in der Hand, durchgehen und besonders auf Einnahmen gefällige Acht haben.

G.[98]


50/50.


An Johann Heinrich Meyer

Da ich höre daß das mitgetheilte Buch verboten ist; so wollen wir es doch secretiren und ich bitte drüber nichts laut werden zu lassen, auch mir es, wenn Sie es gelesen, zurück zu senden.

Das Beste

G.


50/51.


An Johann Heinrich Meyer

Wollten Sie, lieber Freund, von beykommenden Umrissen durchzeichnen lassen, was Ihnen das wichtigste dünkt, damit wir die Vorstellung behalten. Es hat freylich Eile damit, und ich wünschte sie morgen gegen Abend zurück. Der Jupiter mit dem Adler und die Ceres, die dem leider fehlenden Triptolem die Ähren und Früchte reicht, scheinen mir ganz vortrefflich gedacht. Sollte es nicht eine in der besten Zeit verfertigte Nachahmung des alten Styls seyn? Ich wünsche recht wohl zu leben.

G.


50/52.


An Johann Heinrich Meyer

Wenn wir, lieber Freund, nicht einmal eine förmliche Session bestellen; so kommen wir nicht zusammen. Möchten Sie daher Mitwoch früh, wo doch keine Zeichenstunde seyn wird, um 10 Uhr zu mir kommen[99] damit wir vieles bereden, bestimmen, beendigen und anknüpfen. Richten Sie Sich doch ein Mittags bey Uns zu bleiben.

G.


50/53.


An Johann Heinrich Meyer

Indem ich, mein Theuerster, die zehnmonatliche Interessen abtrage, wollte mich erkundigen: ob Sie mir noch Einhundert Thaler dazu leihen wollten. Ich würde so dann Ihnen eine förmlichere Handschrift als die bisherige unterzeichnen.


50/54.


An Johann Heinrich Meyer

Darf ich Sie bitten, werther Freund, in beyliegende Mappe etwa ein Duzzend geringe Blumen und andere Vorschriften zu legen. Man hat mich für ein Kind auf dem Lande darum gebeten. Sie sollen unversehrt zurückkommen. Heute Abend hoffe ich Sie zu sehen und zu hören.

G.


50/55.


An Johann Heinrich Meyer

Haben Sie, bester Freund, meinen Scizzen ein Geschick gegeben, so bitte ich mir solche zu schicken. Ich hoffe Sie bald zu sehen.

G.

Die Blätter bitte gut zu verwahren wegen des grimmigen Regens.[100]


50/56.


An Johann Heinrich Meyer

Die beyden lithographirten Blätter von Faust mir erbittend.

G.


50/57.


An Johann Heinrich Meyer

Die Hagar nach Guercin mir erbittend.

G.


50/58.


An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie Beygehendes rechten Ortes hinlegen und bald möglichst mich besuchen!

G.


50/59.


An Johann Heinrich Meyer

Hier mein Freund Ihren Antheil von der Messe, welchen gesund zu verzehren wünsche.

Unsere übrigen Geldgelegenheiten sollten nun auch berichtigt werden.

mit 180 rh. Sächs.

G.


50/60.


An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie mir wohl, mein Theuerster, einiges Manuscript schicken? Die Abschreiber lechzen.

G.[101]


50/61.


An Johann Heinrich Meyer

Auch aus beykommenden Ackten ist nichts zu ersehen. Sie gehen viel zu spät an. Setzen Sie das Jahr nach dem Rescripte nach Jena, denn geräumt und eingerichtet mußte das rothe Schloß erst werden.

G.


50/62.


An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie wohl, mein theuerster die beyden Tondi, von Gyps und Bronze, Venus und Paris vorstellend übergeben?

G.


50/63.


An Johann Heinrich Meyer

Schicken Sie mir doch l. Fr. des wunderlichen Niederländer Werck. Ich möchte die Invecktiven gegen die alten Dresdner lesen.

G.


50/64.


An Johann Heinrich Meyer

Nach der Stunde wünsch ich Sie, mein Theuerster zu sehen. Es ist ein Brief von Rauch angekommen, der zu bereden ist.

G.[102]


50/65.


An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie wohl, mein werthester, auch beykommendes Münz Heft näher beleuchten und überlegen was darüber freundliches zu sagen wäre.

G.


50/66.


An Johann Heinrich Meyer

Auch ich pflichte bey daß die grössere Landschaft wegbleibe, die übrigen mit der Feder ausgeführt werden.

Wie viel Zeichnungen nach Gyps hat Schmeller eingereicht?

Mögen Sie morgen zu Walters Geburts Tag mit uns speisen?

G.


50/67.


An Johann Heinrich Meyer

Sollte der hier unterstrichene Name: Gnodyar nicht falsch seyn, und könnten Sie die wahre Leseart unbeschwert wieder herstellen?

G.


50/68.


An Johann Heinrich Meyer

Mit Bitte die Frage gelegentlich zu untersuchen. Vielleicht gäb es eine Recension für die Jen. Litt. Zeitung.

G.[103]


50/69.


An Johann Heinrich Meyer

Hätten Sie wohl die Gefälligkeit, theurer Freund, beykommendes Kupfer sowohl als die Zeichnungen mit einer Linie oder zwey umziehen und das Papier grünlich anstreichen zu lassen. Abschneid will ich sie selbst.

G.[104]


50/69a.


An Johann Heinrich Meyer

Wollten Sie wohl mein theuerster dem Italiäner und seinen Sachen einige Augenblicke gönnen! Wären unter den geschnittenen Steinen etwas Gutes und wohlfeiles; so nehmen Sie es für mich, da ich persönlich nicht handeln möchte.

G.[152]


50/70.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Können Sie, mein werthester, durch Überbringern, ein Exemplar Ihrer Gedichte schicken, so geschieht mir eine besondre Gefälligkeit. Wie ich denn auch nächstens um noch einige zum Versenden, besonders nach England in Anspruch nehme. Glück zum Überstandenen.

G.


50/71.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Mögen Sie, mein werthester, das kleine Stück nochmals durchsehen; so würde Montags ein Packet abgehen können.

G.


50/72.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Möchten Sie, mein Theuerster, Ihren lieben Besuch Sonnabend zu gewohnter Stunde schencken?

G.[104]


50/71.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Da ich nicht das Vergnügen habe Sie heut Abend bey mir zu sehen, erbitt ich mir das Mspt der Helena um die Folge anzuschließen. Das übrige auf Morgen.

G.


50/74.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Mögen Sie, mein lieber Professor, dem Beykommenden einige Aufmerksamkeit schencken, und Sich bald mit mir darüber unterhalten?

G.


50/75.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Sie sehen das Opus wohl noch einmal an und befördern es nach Jena. Lassen Sie uns bald in einer Abendsession den Rest bearbeiten.

G.


50/76.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Ich wünsche nach und nach mitgetheilt was über Pompeii herausgekommen.

G.


50/77.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Sie richten sich wohl, mein Werthester ein, mich heute Abend zu gewöhnlicher Stunde zu besuchen.

G.[105]


50/78.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Sie werden, mein lieber, Sich morgen, um eilf Uhr, bey Ihro Hoheit einfinden.

G.


50/79.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Herrn Professor Riemer werde heute Abend um 6 Uhr abholen lassen; es wird von demselben abhangen, ob er bey mir etwas genießen will.

G.


50/80.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Was sich auf Montis Schriften bezieht.

G.


50/81.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Erinnern Sie Sich, mein werthester, auf beykommendem Blatte korrigirten Druckfehler bemerckt zu haben? ich gewahre dessen eben jetzt zufällig.

G.


50/82.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Da H. Zelter heute Abend ankommt, wünsche H. Pr. Riemer zu Mittage zu sehen, um einiges zu besprechen. Versteht sich zu Tische.[106]


50/83.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Eine Sammlung

italiänischer Lust- und Schäfer

spiele aus dem 16ten

Jahrhundert.

G.


50/84.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Wann sind deutsche Übersetzungen des Plato herausgekommen?

Schleyermachers?

Stolbergs?


50/85.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Sollte das Datum der Pharsalischen Schlacht auszumitteln seyn.


50/86.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Wünsche einige Biographische Nachrichten vom Caelius welcher in diesem Wercke auftritt.


50/87.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Ich bitte um das Jahr wo möglich um den Tag der Aufführung von Zobeis.[107]


50/88.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Könnten Sie wohl, unschwer, ausmitteln wie die Franzosen heisen die von mir übersetzt haben.

Stapfer, Albert de Vitry

sind mir bekannt. Den Nahmen eines faustischen Übersetzers in Verse vergaß ich. Und sonst?

G.


50/89.


An Friedrich Wilhelm Riemer

Mögen Sie wohl, lieber Professor, den Brief an Hofrath Meyer und die beyden Gedichte für Zelter gelegentl. ausfertigen.


50/90.


An Friedrich Willhelm Riemer?

Wie viel Heft des Boissereeschen großen Domwercks sind herausgekommen? Ich glaube vier. Was enthält das letzte.

G.


50/91.


An Friedrich Theodor von Müller

Möchten Ew. Hochwohlgeb. gegen eilf zu Fr. Präsident von Fritsch kommen; so fänden Sie uns dort und wir könnten das beabsichtigte Bunte besprechen.

G.[108]


50/92.


An Friedrich Theodor von Müller

Ew. Hochwohlgeb.

lesen wohl beykommendes mit Vergnügen und theilen es wohl mit wenn es nicht bekannt seyn sollte.

G.


50/93.


An Friedrich Theodor von Müller

Herr Canzler von Müller wird auf heute, Dienstag den 8. October, zum Thee freundlichst eingeladen.

Goethe.


50/94.


An Friedrich Theodor von Müller

Herr Canzler von Müller wird auf Morgen, Mittwoch den 9. November, zu einem frugalen Mittagsmahl freundlichst eingeladen.

Goethe.


50/95.


An Friedrich Theodor von Müller

Möchten Ew. Hochwohlgeb. wohl die Güte haben mich heute nach Tisch oder unter der Comödie auf einen Augenblick zu besuchen?

G.


50/96.


An Friedrich Theodor von Müller

Otilie hat übernommen mit dem werthen Fremden, heute Abend das Weitere zu besprechen.

G.[109]


50/97.


An Friedrich Theodor von Müller

Herr Canzler von Müller wird auf heute zum Zwiebelmarkt Frühstück freundlichst eingeladen.

Goethe.


50/98.


An Friedrich Theodor von Müller

Gegenüber Z. 13.

Statt reinsten lies reinstem?

G.


50/99.


An Friedrich Theodor von Müller?

Leider ist mir beim Aufräumen Merkels Ehrengedächtniß unter den Händen weggekommen, sobald ich es finde soll es dem guten gesendet werden. Das kleine Paquet an Wesselhöft bitte gleichfalls baldigst zu lassen.


50/100.


An August von Goethe

Ich wünsch die Akten enthalten die ersten Briefe mit Minister v. Altenstein gewechselt wegen des Jenaer Msms.

G.


50/101.


An Ottilie von Goethe

Ein hübscher junger Mann von Dünkirchen gebürtig hat hier eine Zeitlang sich aufgehalten, einiges deutsch[110] zu lernen. Geht jetzt nach Strasburg, sieht ganz gut aus. Wäre er Engländer so hätten wir ihn näher kennen gelernt.

Nachrichtl.

G.


50/102.


An Ottilie von Goethe

Ich habe von solchen Zugeständnissen schon so manche Unannehmlichkeit, ja Schaden gehabt daß ich nie gern, nie ohne Sorgen einwillige. Auch ist diese Tour nicht unter zwey Tagen zu machen. Deshalb lehne den Antrag ungern ab.

Verzeihung!

G.


50/103.


An Ottilie von Goethe

Laß dir meine liebe Tochter von Wolf erklären was ein Einfalle-Bier sey, und wenn er es recht gut macht, so gewähr ihm seine Wünsche.

G.


50/104.


An Ottilie von Goethe

Ich erhielt dein Billet zwar spät. Es bleibt aber dabey du komst und die andern um Theezeit.

G.[111]


50/105.


An Ottilie von Goethe

Wäre es denn nicht zu machen daß Natalie den Rahmen mit der Stickerey Morgen herschaffen liese.

Ich wünsche ihn zu sehen.

G.


50/106.


An Ottilie von Goethe

Bemerke mir wie weit wir mit meinen Erinnerungen gekommen sind, damit ich mich nicht wiederhole.

G.


50/107.


An Ottilie von Goethe

Wie heist der junge Mann der mir von Dublin das Packet überbracht hat?

G.


50/108.


An Ottilie von Goethe

Bestens empfohlen als wenn es Englisch oder Französisch oder Polnisch wäre.


50/109.


An Ottilie von Goethe

Gegen 2 Uhr will ich also, im angeführten Betracht, die werthen Fremden erwarten.

G.[112]


50/110.


An Ottilie von Goethe

Dame Otilie wünsche heute bey Tafel zu sehen.

Die Chaise wird sie zu rechter Zeit ins Trockne bringen.

G.


50/111.


An Ottilie von Goethe

Ich wünsche

1) Einen Shackespear

2) Chaos No. 3 für mich

3) – No. 1. 2. 3. für Boisseree und Felix

4) Felixens Brief.

G.


50/112.


An Ottilie von Goethe

Mit Bitte die ersten Zeilen.


Il n'appartient pas plus aux jeunes gens qu' à moi,

Et celui de demain n'apparient à personne.


50/113.


An Ottilie von Goethe?

Könntest du, meine Gute, die Freyberger Mineralien beschaffen und uns die

Morgenblätter

dieses Jahrs übergeben so geschähe mir ein besondrer Gefalle.

G.[113]


18/5053.


An August Johann Georg Carl Batsch

Mit Ew. Wohlg. Freytag Abends einige Stunden zuzubringen wird mir sehr angenehm seyn. Könnte wohl zu gleicher Zeit einen Blick auf die Scelet Sammlung werfen welche Sie besitzen? Empfehlen Sie mich der Frau Prof. aufs beste und leben Sie recht wohl.

G.


18/5055.


An Friedrich Justin Bertuch

Mit herzlichem Danck das mitgetheilte zurück. Möchten Sie doch noch recht lange gemuth und froh dem edlen Geschäft vorstehen.

G.[3]


50/114.


An Johann Peter Eckermann

Könnten Sie doch auch den Brief an Carlyle ausfertigen; das Kästchen ist gepackt und kann sogleich abgehen.

G.[114]


30/8212


An Marianne von Eybenberg

Was werden Sie sagen wenn der Freund um Erlaubniß bittet, heute in die Wüste zu ziehen, und einen Versuch zu machen ob er seine Heiterkeit unter den alten Schlackenbergen wieder finden kann. Die geistliche Allee von der andern Seite gäbe freilich eine bessere Aussicht. Aber ist es wohl gut, den Prälaten Garten wieder zu sehen? Das erstemal war er gar zu lieb.

[196] Ein Gewitter scheint sich meinen Vorsätzen entgegen zu stellen. Warum soll man auch in die Wüste gehen, wenn man Paradiese so nahe ist.

Gggggg.

Le matin j'ai fais des projets.[197]


50/115.


An Anton Genast

Ich habe zwar die Austheilung unterzeichnet, ich gebe Ihnen aber, mein werther H. Genast folgendes zu bedencken: Die natürliche Tochter, ein so schweres Stück das solange nicht gegeben worden, kann wohl schwerlich durch eine Morgenprobe am Sonnabend in's Geschicke kommen. Freitag früh ist nicht besetzt, wäre es nicht gut eine Vorprobe in diesen freyen Stunden zu halten?

G.


50/116.


An Georg Gottlieb Güldenapfel

Ew. Wohlgeboren

neulicher Besuch würde mir noch angenehmer gewesen seyn, wenn ich Denselben auch bey mir hätte bewirthen können; doch geben hierzu Geschäfte und wachsende Frühlingstage bald Gelegenheit. Bleiben Sie übrigens versichert, daß ich das Geschäft sowohl, als Sie und Alle, die so treulich mitwirken, immer mit der größten Aufmerksamkeit im Auge behalte.[114]


50/117.


An Georg Gottlieb Güldenapfel?

Ich wünsche, daß der neue Bibliotheks-Diener auch ein Tagebuch frühe; es dient einem solchen jungen Menschen zu gar mannigfaltiger Übung und es ist dem Bibliotheksgeschäft nützlich, wenn der Diener auch literarisch sich auszubilden die Fähigkeit hat.[115]


30/8213.


An Caroline von Heygendorf,geb. Jagemann

Wir wünschen schöne, liebe Dame, die Befreyung der fürtrefflichen Königinn von Schottland in unserm Hause gleichfalls zu freyern. Wäre es Ihnen recht; so könnte es Mittwochs nach den Schauspiele geschehen. Diese Ihre Einwilligung wünschten wir heute zu haben um das Nöthige vorzubereiten. Morgen frühe käme meine Frau das Übrige zu verabreden. Danckbar für gestern, auf heut Abend voll Hoffnung!

Goethe.[197]


18/5059.


An Charlotte von Kalb

Leben Sie recht wohl, theure Freundinn und gedenken Sie mein, wenn die große Anzahl Ihrer Freunde sich in Ihre Erinnerung versammelt, im Guten.

Es freut mich sehr, daß wir diesmal in wenigen Stunden uns näher gekommen sind. Doch hätte es noch besser werden müssen, hielten Lässigkeit, Unglaube und Zerstreuung nicht Menschen, die einander angehören sollten, selbst in der Nähe auseinander.

Leben Sie recht wohl.

G.


18/5060.


An Charlotte von Kalb

Viel Danck sey Ihnen gesagt daß Sie mir erlauben wollen, heut Abend, über die Nähen und Fernen, die ich immer weniger begreife, einige freundschaftliche Erfahrungen zu machen.

G.


18/5061.


An Franz Kirms

Im Hamlet warenKünftig einzulassen

1. Pl. 3840 -70

2. " 410360

3. " 4440

4. " 239.160

731600[5]

Dieses müßte unverbrüchlich fest gestellt werden und deßhalb eine Verordnung an den Cassier erlassen werden. Um halb 3 werde ich im Theater seyn und wünsche Sie daselbst anzutreffen.

G.


18/5062.


An Franz Kirms

Ew. Wohlgeb. ersuche diese Sache bald möglichst mit Reg. R. Voigt zu überlegen. Wir wollen doch sehen, ob jedermann Recht und Pflicht hat, nur die Schauspieler nicht.[6]


30/8225.


An Franz Kirms

Beyliegend folgt ein ostensibles Blatt wegen der Hofmeister.

So wie das Concept an Iffland mit einiger Veränderung.

[202] Den Brief an Rambach will ich gelegentlich durchsehen.

Einem Autor sein Manuscript vorzuenthalten sieht einer Chikane gar zu ähnlich als daß ihn ein solcher Fall, besonders unter gewissen Umständen, nicht verdrießen sollte. Ich habe ihn darüber sogleich gesprochen, er beklagt sich daß dasselbige schon einmal vorgekommen und brachte, wie es zu geschehen pflegt, verschiedene Beschwerden über allerley Vergangenes vor, wodurch er gekränkt worden zu seyn glaubt. Aus allen leuchten nicht die besten Verhältnisse hervor, ich habe ihn ermahnt sie durch sein Betragen nicht zu verschlimmern und wünsche guten Effect hiervon.

G.

Wenn es Ew. Wohlgebornen gefällig wäre so wollten wir in diesen Tagen einmal wieder im Schlosse zusammen kommen. Wenn ich nicht irre so ist beym Hofmarschallamt ein Protokoll geführt was in den Officen zu thun ist welches Sie alsdann wohl mitbrächten. Denn wir wollen nicht säumen mit der Arbeit bald möglichst anzufangen.


30/8226.


An Franz Kirms

Diese Sache mag ich aus mehr als Einer Ursache nicht entscheiden. Sprechen Sie mit ihm und machen mit ihm aus was für beyde Theile recht und billig ist.

G.[203]


30/8227.


An Franz Kirms

Ew. Wohlgeboren

Votum in der Vohsischen Sache ist sehr auslangend und überzeugend, ich wüßte nichts hinzuzusetzen. Man müßte nun an einen kleinen Entwurf denckenden man ihm vorlegte wenn er her käme.

Was die Leinwand zu Bedeckung der Wände betrifft, so glaubte ich nicht anders als es sey etwas dergleichen vorräthig. Für die weitere Vorsorge bin ich danckbar

G.


30/8228.


An Franz Kirms

Es mag bey der einmal gefaßten Resolution verbleiben. Ein Mensch, der einer solchen Unart fähig ist, kann auf Schonung und Neigung keinen Anspruch machen. Lassen Ew. Wohlgeboren ihm seine Entlassung insinuiren und eine Verordnung an den Cassier ausfertigen. Es ist die Müllerische Tournüre, die Herr. . . versucht; sie soll ihm bey mir nicht gelingen.

Goethe.


30/8229.


An Franz Kirms

Ob ich gleich weis daß Ew. Wohlgeb. keine Lust an Kleiderkauf haben: so sende doch zwey, welche für[204] 30 rh. feil sind. Ich wünschte daß Sie solche behielten. Das eine ist doch gar zu schön.

Haben Sie die Gefälligkeit mir den Contrackt der Dlle Engels zu schicken.

G.


30/8230.


An Franz Kirms?

Beykommendes Lustspiel habe ich mit Vergnügen gelesen. Es möchte wohl das Beste seyn daß wir es aufheben bis die Gesellschaft wieder ganz beysammen ist um es nach Überzeugung besetzen zu können. Als Intermezz zwischen zwey kleinen Stücken wird es sich gut ausnehmen. Wohl zu leben wünschend

G.[205]


50/118.


An Friedrich Theodor Kräuter

Mögen Sie, mein guter Kräuter, ja sorgen, die beyden Blätter von Schillers Hand mir baldigst wieder zu schaffen.


50/119.


An Friedrich Theodor Kräuter

Dorville Sicilien.

Geographische, wo möglich Topographische Notizen von der Stadt Fürstenwalde, zwischen Berlin und Fr[ank]furt a. d. O. liegend.

G.


50/120.


An Friedrich Theodor Kräuter

Einige Anfragen.

Theobaens? ein großes Benedicktiner Kloster, eine Stunde von Braga.


Wann ist Attalla zu erst herausgekommen? das heißt einzeln.


[115] Ist die Ausgabe bey Brockhaus des Wercks über deutsche Literatur von Fr. v. Stael auf der Bibliotheck?

Einige Notizen über den französchen Dichter Berenger. Noch lebend.

G.


50/121.


An Marie Anna Louise Nicolovius?

Nun wünschte ich zu wissen, ob die gute Mutter Donnerstag kommt, damit ich wenigstens eine gute Schüssel Spargel bereit habe. Wie werth sich der Kleine gegen die bestialische Krankheit?

G.[116]


18/5066.


An den Herzog Carl August

[Concept.]

Unterthänigstes Promemoria.

Ew. Durchlaucht

haben gnädigst befohlen, daß ich über einige, die Jenaische Disciplin betreffende Puncte mein unmaßgebliches Gutachten abgeben solle, welches ich hiemit, jedoch unter anhoffender Erlaubniß, nur in ganz kurzen Sätzen, unterthänigst bewirke.

Zu allem was den Anschein einer temporairen oder fortdauernder Dictatur hat, als Verlängerung eines Prorectorats, die Anstellung eines Iustitiarii, oder eines Canzlers, würde ich niemals rathen, da man zu bedenken hat, daß, wenn es auch möglich wäre, das vollkommenste Individuum zu so einem Amte zu finden, doch der Widerstand unbezwinglich[7] bleiben und die Gegenwirkung sehr viel unangenehme Scenen hervorzubringen würde, worüber die Bemerkung Fol. 21 umständlicher handeln.

Dagegen hoffe ich, daß nachstehende drey in einander greifende Vorschläge manches Gute bewirken könnten.

Man gebe dem Commendanten der Stadt die Sorge für die äußere Ruhe und Sicherheit derselben; er habe die Pflicht, jeden Auflauf, jede Zusammen-Nottirung auseinander zu treiben oder sich der Urheber zu bemächtigen, ohne auch nur ein Pedell dabey concurrire. Wer von den Ruhestörern auf diese Wiese eingefangen wird, werde sodann an seine ordentliche Obrigkeit übergeben. Hiermit trifft die Grunerische Überzeugung Fol. 29 vollkommen überein.

Betrifft es einen Studenten, so gebe man dem Syndicus die Pflicht und Befugniß, die Untersuchung aufs genauste zu instruiren und zu führen, damit man etwas juristisch Zusammenhängendes und Legales über den Vorfall erhalte, und nicht, wie es gewöhnlich zu geschehen pflegt, dem Schuldigen so viel Schlupfwinkel offen bleiben.

Da man aber auch dem ungeachtet sehr oft nur die Überführung bis zum Purgatorio wird treiben können, so mache man das Gesetz, daß derjenige, der bis zum Purgatorio gravirt ist, ohne weitere Sentenz die Stadt zu verlassen habe. Schon jetzt wird das[8] sogenannte deutsche Consilium abeundi gegen verdächtige, aber nicht überführte Personen gebraucht; nur künftighin würde es durch das Gesetz selbst dictirt und es brauchte keine Richter. Da das Recht, schädliche, obgleich eines Verbrechens nicht völlig überwiesene Menschen aus der Stadt zu schaffen, in einzelnen Fällen allen Magistraten zugeschrieben wird; Leyser Meditat. ad Pand: Sp. CCLII. 10; so scheint die Befugniß der höchsten Erhalter ganz außer Zweifel zu seyn, durch ein Gesetz diese löbliche Verfügung auf alle Fälle zu extendiren.

Der Commandant erführe das Resultat der Untersuchung und hätte die Pflicht einem solchen Menschen unverzüglich weg zu schaffen.

Durch diese Einrichtung würden keine neue Stellen noch Gewalten geschaffen, sondern den alten nur das, was ihnen eigentlich gehört, aufgetragen. Wollte man in allen übrigen Rechtsfällen auch dem Syndicus mehr Gewicht geben, so würde auch dieß der Sache ganz seyn, man würde jemand haben, an dem man sich hielt; und da man ohnedem zu dieser Stelle einen guten Juristen wählt, so wird er alles leisten können, was man von einem Justiziario forderte, und ganz unschädlich seyn, weil er keine executive Gewalt hat; der Prorector und das Consilium arctius würden erleichtert, in der Verfassung würde nichts geändert und es ließen sich vierteljährige Berichte einführen, wo man sehen könnte, ob ein jeder seine Schuldigkeit thäte.


[9] Daß diese Grundzüge bey näherer Betrachtung einer großen Ausbildung fähig sind, ergiebt sich beym ersten Augenblick; nur ist zu wünschen, daß, wenn sie zur Ausführung kommen sollten, man ja auf die einfachste und schneidendste Separation zu denken habe, damit man nicht etwa, durch verschiedene Rücksichten verführt, wieder auf irgend eine Art in de alte Complication zurückkehre.

Ich wünsche, Daß Ew. Durchlaucht diesen Vorschlägen Ihren Beyfall nicht ganz versagen mögen.[10]


50/122.


An den Herzog Carl August

[Concept.]

Ihro K. H.

haben die Wegschaffung der Scheunen aus Stadt und Vorstadt zu überlegen und zu fördern eine Commission zu bestellen geruht. Nun kommt die Anlegung einer Straße vor dem Frauenthor als ein wichtiger Theil dieses Geschäftes zur Sprache. Hierüber ist seit geraumer Zeit keine kommissarische Mittheilung geschehen, noch eine sonstige Besprechung gepflogen worden. Unterzeichnetem wurde über diese so wichtige Sache ein eiligstes Concept vorgelegt, welches zu signiren er sich zu verweigern genöthigt sieht.

[116] Aus dem abfälligen Gutachten des Herrn Oberbaudirector Coudray gehen die Bedenklichkeiten gegen den vorliegenden Plan schon genugsam hervor, und ich füge nur die Betrachtung hinzu, daß bey so einer bedeutenden Anlage auch zugleich auf eine schickliche Verbindung mit dem Erfurter Thore hauptsächlich zu denken sey. Denn die Forderung, daß man die hiesige Residenz im Wagen bequem durch schickliche architektonische oder sonstige Anlagen umfahren, umreiten, umgehen könne bleibt eine unausweichliche Forderung die früher oder später zu realisiren ist.

Solcher und überhaupt aller aus dem neuen Vorschlag hervorspringenden Verantwortlichkeiten sich zu unterziehen scheint Unterzeichnetem ganz unmöglich. Sollte er bey genauerer Überlegung seine Meinung ändern und jenen Vorschlägen beytreten können so wird er solches gleichfalls unbewundene gestehen. Gegenwärtig sey ihm verziehen wenn er dem Concept seine Signatur verweigert.


50/123.


An den Großherzog Carl August

[Concept.]

Durchlauchtigster pp.

Die Angelegenheit, über welche Ew. K. H. von unterzeichneter Behörde durch ein gnädigstes Rescript vom 29. Januar unterthänigsten Bericht erfordern, ist an dieselbe folgendermaßen schon früher zu näherer Kenntniß gelangt:

[117] Es hatte nämlich Professor Hand, durch besondere Gunst, von der Herzogl. Gothaischen Bibliothek das wichtige Werk, das Museum Pio-Clementinum, geliehen erhalten und schien der Hoffnung zu leben, daß solches vielleicht in der academischen Bibliothek einverleibt werden dürfte.

Auf mehrere dergleichen von dorther bewiesene Zeichen eines hohen Wohlwollendes gründet der academische Senat den Versuch, aus der Gothaischen Doubletten-Auction eine Anzahl bedeutender Werke erstehen zu lassen, ohne daß zu deren Bezahlung Geld wäre vorhanden gewesen.

Die Hoffnung jedoch, diese Bücher unentgeltlich zu erhalten, wollte sich realisiren und deren Ablieferung ohne vorgängig oder sonst garantirte Zahlung nicht zugegeben werden. Indessen geschah die bedeutende Veränderung in den Besitzungen des hohen Hauses und die Sache blieb liegen, bis sie jetzo, und, wie es scheint, auf eine günstige Weise wieder zur Sprache kömmt.

Aus beigebogenem Verzeichniß geht hervor, daß die sämmtlichen gedachten Bücher für die Academie Jena höchst wünschenswerth seyn und daß sie ferner, auch nur nach dem Auctionspreise, besonders wenn man das Hauptwerk, das Museum Pio-Clementinum, dazu rechnet, allerdings auf einen bedeutenden Geldwerth anzuschlagen sind. Deshalb denn wir, mit dem Wunsch der Academie und des Bibliothekars uns gern dahin[118] vereinigen: Es möge den höchsten Herren Erhaltern gefällig seyn, gegen das angebotene Geschenk, diejenige Anforderung aufzugeben, die, mit geringer Hoffnung einer dereinstigen Einnahme, schon so viele Jahre unter den Resten der Bibliotheksrechnung aufgeführt wird.

So ist auch dieser Fall noch in einem höhern Sinne der academischen Bibliothek als vortheilhaft anzusehen, da Ihro hochfürstliche Durchlaucht der Herzog von Coburg nebst Gesammtheit der übrigen hohen Herren Erhalter hiedurch ein thätiges Interesse an einer gemeinschaftlichen Anstalt bezeigen und gewinnen, die zwar jetzt schon auf einen erfreulichen Punkt gebracht worden, doch aber zu ihrer entschiedenen Sicherung für die Zukunft nach mancher gnädigster Aufmerksamkeit, Aufmunterung und Beihülfe bedarf.

Der ich bei nächst gegebener hoher Veranlassung hierüber das Weitere zu äußern unter höchster Vergünstigung bescheiden vorbehaltend, mich in lebenslänglicher Verehrung zu unterzeichnen die [Lücke] habe.


50/124.


An Johann Joseph Schmeller

[Concept.]

Wenn ich von dem geistreichen und gewandten Pinsel des Herrn van Brée schon längst hätte ein Bild zu sehen gewünscht, so wäre es ein Familienbild von Rubens und seiner nächsten Umgebung. Er mit Frau und Kindern, vielleicht mit den beliebtesten Schülern,[119] alle in der frischesten Jugend, wie uns ja die Portraits noch übrig sind, sich in einem Lustgarten der damaligen Zeit vergnügend, wo denn zierliche Lauben, Canäle und Springwasser nicht fehlen dürften.

Ein solches Bild von der geübten leichten Hand unsres Meisters, auch nur als Skizze, kann ich mir nicht anders als höchsterfreulich denken. Da jedoch die Aufgabe zu weitläufig ist, so würde auch Rubens allein mit seiner schönsten Frau und einem holden Kinde in heitrer Gartenumgebung schon immer ein schönes und erwünschtes Bild machen.

Auf alle Fälle wäre die Anlage eines solchen Bildes als ideell zu betrachten, wie wir ja von Rubens einiger Hand das Beyspiel haben, des schönen Bildes in Dresden unter dem Namen der Garten der Liebe bekannt.

Die Größe der Figuren ist ohngefähr dieselbige wie in den beyden hierher gesendeten und sich gleichfalls auf Rubens beziehenden, höchst schwätzenswerthen Bildern, von Ihrem Meister in Antwerpen.


50/125.


An Friedrich Christian August von Schwendler

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeb.

werden gewiß verzeihen wenn ich die mir eingehändigten Akten und das mitgetheilte Concept unsignirt zurücksende. Sollte ich mich von der Gültigkeit der darin aufgestellten Vorschläge genugsam überzeugt können so werde nicht ermangeln Denenselben beyzutreten.[120] Gegenwärtig aber muß ich mich der Verantwortlichkeit aus den in einem Voto, [welches ich] mit zu den Akten zu nehmen bitte, hervorgehenden Ursachen gewissenhaft entschuldigen.


50/126.


An Luise Seidler

Unsere Freundinn Silvie wird Sie um 10 Uhr besuchen. Darf ich, liebe Luise, zugleich kommen? Auch wegen des Portraitirens nehmen wir Abrede. Den schönsten guten Morgen.


50/127.


An Paul Ämil Thierot

Die Herzogin Amalia wünscht diesen Abend die Bekanntschaft Ihrer Violine zu machen.


50/128.


An Friedrich Siegmund Voigt?

Das N'sche Gesuch ist wohl nicht zu gewähren. Es steht geschrieben: Niemand kann zweien Herren dienen, eben so wenig kann eine solche Anstalt zwei Directoren oder Disponenten haben.

Übrigens kann N. seinen Zweck sehr bequem erreichen, wenn er sich die sogenannten Lectionen, d.h. den Manipulus der jedesmal blühenden Pflanzen, wöchentlich gegen ein Gratial abliefern läßt. Die Fälle sind sehr selten, besonders bei uns, daß Blumen blühen, die auf diesem Wege nicht mittelbar sind.[121]


50/129.


An Christian August Vulpius?

Findet sich auf Herzogl. Bibliothek eine Nachricht von dem neuen Bade Eilsen ohnweit Bückeburg.

G.


50/130.


An Christian August Vulpius?

Wann hat die römische Kirche den Layen den Kelch versagt?[122]


30/8211.


An Caroline von Wolzogen

Durch den übersendeten Thee haben Sie einen stillen Wunsch erfüllt. Da ich dieses Aufgußes auch manchmal genieße, so find ich doch einen großen Unterschied im Schmecken wie im Bekommen. Die gute Bouillon hatte mir nur in einzelnen Portionen wohlgethan.

Ich dencke Ihrer viel als einer künftigen Hörerin. Möchten Sie nicht mit der Schwester, früh oder spät einmal bey mir verweilen. Das Befinden unsers Freundes liegt mir sehr am Herzen. Man ist durchaus so zerzaußt.

Kommen Sie doch bald! Aber angemeldet. Ich bin immer da.

G.[196]


50/131.


An Carl Friedrich Zelter?

Es ist mir angenehm, wenn du den Globe fleißig liesest denn er kann auf manches hindeuten. Herr Berlioz hat ein großes Concert gegeben und seine Teufeleyen, wie es scheint, mit großer Energie vorgetragen. Es ist interessant zu sehen wie sie ihn schonend und hoffnungsvoll behandeln. Man muß dabey nicht aus den Augen lassen daß er zu den Neuen, Strebenden gehört, und also von den Liberalen durchaus freundlich wird behandelt werden.


50/132.


An Doris Zelter

Wie heißt der Garten Director in Sanssouci? wir können in des Vaters Briefen den wunderlichen Namen nicht dechiffriren.

G.[122]


50/133.


An Silvie von Ziegesar

Der Tag stand schon hoch und noch war kein Blat von Silvien da, wonach ich mich so sehr gesehnt, endlich kommt es, so voll und reich, so ganz ein Abdruck ihres lieben Wesens daß ich mich nicht genug daran freuen kann. Heute wollt ich zu Ihnen und in dieser Stunde sollte ich bey Ihnen seyn. Leider war es nicht möglich.

Diese Woche habe ich bey dem Theater viel Verdruß gehabt und werde das Geschäft wahrscheinlich niederlegen. Sie können dencken wie ungern ich mich von einer Anstalt trenne die ich seit zwanzig Jahren so heraufgebaut habe; mit wie schwerem Herzen ich eine Anzahl Menschen die an mir hängen, deren Existenz auf mich gegründet ist, dem Zufall (ich will nichts schlimmeres sagen) überlasse. Indessen hab ich schon mehr ertragen als billig war. Sie begreifen wohl wo der Wind herweht.

In Ihrer Gegenwart liebste Silvie das alles zu vergessen war mein Wunsch den ich nicht erfüllt sehen konnte und wer weiß wann es geschieht.

Hundert Betrachtungen die sich mir anbieten lehn ich ab und wende mich zu einigen Gaben die ich sende.

Das grössere Päckchen sollte schon Sonntags durch den Bruder von Hummelshahn zu Ihnen kommen er reiste zu früh ab.

[123] Die Bonbonniere selbst wird Ihnen gefallen, und wenn Sie die Geschichte derselben erfahren wird sie Ihnen noch werther seyn. Der Inhalt ist nich[t] – – bitte freundlich einzublicken, er ist wohl gut gerathen. Die wunderbare Hieroglyphe soll Ihnen wohl zu dencken geben.

Wüßten Sie sonst etwas das Ihnen Freude machte; so bitte ich's bey mir zu bestellen, ich thue gelegentlich das Gleich bey Ihnen. Es ist gar zu hübsch sich in der Ferne für einander zu beschäftigen. Das einzige was die Trennung erträglich macht. – –[124]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, IV. Abteilung, Bd. 50, S. 122-125.
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