August.

[203] 1. Serenissimi Ankunft auf morgen verschoben. Die zunächst in die Druckerey zu gebenden Manuscripte durchgesehen. Die englische geologische Karte studirt. Mittag für mich. Nose Symbole. Gegen Abend Knebels und Dr. Weller, die Karte und die englischen Paläste zu besehen. Mit Knebel gegen Winzerla gefahren. Heiterer ruhiger warmer Abend.

2. Bald nach Sonnenaufgang von Westen her starker Regenguß. Betrachtung von Nose's neuster Schrift. Lange Unterhaltung mit Dr. Körner über Meteorologisches, über eine Maschine zu entoptischem Gebrauch und dergleichen. Serenissimus hatten einen Cometensucher mitgebracht, und kamen vorher die Prinzessinnen, die englische Karte zu beschauen und anderes. Gaben Befehl wegen einiger englischen Bücher und fuhren ab gegen 12 Uhr. Fuhr ich spazieren und disponirte nachher die geologischen Papiere. Mittag für mich. Sodann Auszug aus Nose. Brief an Wilbrand.[203] Fuhr zu Knebel, brachte demselben die englischen Litterar-Notizen. Nachts Sendung von Weimar. Olfried und Lisena von August Hagen, Königsberg. Brief von Leonhard und vom Maler Birnbach in Cöln.

3. Die geologischen Papiere geordnet und vervollständigt, besonders Nose durchgearbeitet. Um 11 Uhr gegen Löbstädt gefahren. Mittag für mich, fortgesetzte Beschäftigung von früh. Abends zu Knebel. Gegen Winzerle allein gefahren. Nachts Olfried und Lisena.

4. Früh Oberbaudirector Coudray nach Carlsbad gehend. Geologie, besonders die böhmische. Herr Geh. Legationsrath Conta wegen academischer und anderer Geschäfte; Mittheilung verschiedener Neuigkeiten. Lenz, die Gebirgsarten bringend zum Schmelzversuch. Nachricht von Graf Bedemar. Compter ein nachgebildetes Notenblatt bringend. Der Bogen H. zur Revision. Mittag für mich. Compter mit der Pergamenthaut zum Diplom für Bedemar. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Hofrath Meyer, wegen seiner Herüberkunft. An meinen Sohn autorisirte Quittung. An Vulpius dergleichen. An Kräuter, Aufträge zu besorgen. – Compter brachte den Entwurf zum Diplom für Bedemar. Zu Knebel, mit demselben gegen Winzerle. Abends Kosegarten; Abschied des Schanfari aus dem Arabischen. Über[204] die ältesten Manuscripte des alten Testamentes; das Original Septuaginta und andere frühere Übersetzungen.

5. Zu Hause die gewöhnlichen Geschäfte verrichtet. Von Serenissimo gesendete Ente. Von Weimar aus ein Schwarzer Storch. Abends die Prinzessinnen mit ihrer Umgebung.

6. Vorarbeiten zum nächsten naturwissenschaftlichen Hefte, den 2. Bogen H. revidirt. Kam Hofrath Meyer und mit demselben das Berliner Geschäft sowohl als andere besprochen, auch verschiedene Recensuren verabredet. Speiste derselbe mit mir, fuhren wir zum Major von Knebel. Um 6 Uhr ging Meyer ab, fuhr ich gegen Winzerla. Nachts die Symbolischen Vorstellungen bedacht. Den Tag über in Zwischenzeiten Hermann Über das Wesen und die Behandlung der Mythologie. – An Professor Wilbrand nach Gießen.

7. Aufsatz über die Gmelinischen Kupfer. Besuch von Hofrath Döbereiner, ingleichen von Geheimen Justizrath Martin, welcher zurückkehrte von Marienbad. Fortgearbeitet an dem Laufenden. Mittag zu Tafel im Prinzessen-Garten. Nachher die Herrschaften sämmtlich in Gesellschaft bey mir, um manches anzusehn. Fuhr ich allein gegen Winzerla. Hofrath Carus gesendet Lindenwurzeln. Geheime Legationsrath Conta, Acten und Gutachten.[205]

8. Früh das Vorliegende überdacht. Bemerkungen über Marienbad von Doctor Ziegler. Brief von Schubarth. Zu Mittag spazieren gefahren. Allein gegessen. Nach Tische Bergrath Lenz. Verschiedene Briefe. Abends zu Knebel, mit ihm gegen Winzerle gefahren. Nachts Branische Miscellen und Minerva.

9. Nebenstehende Briefe: An Auctionator Lechner nach Nürnberg. An Cassier Weigel nach Leipzig. An Herrn Geheime Staatsrath Schultz nach Berlin. An Bibliothekssecretär Kräuter nach Weimar. – Das Rathhaus von Amsterdam ward fertig; ingleichen die Hackerts bey Knebel aufgehängt. Fuhr gegen Löbstädt. Mittag für mich. Nach Tische die Expeditionen abgeschlossen. Den Bogen I. zur Naturwissenschaft aus der Druckerey. Exemplare und Papiere wegen des Bernhards-Wäldchens. Herr Oberst von Lyncker war nach Marienbad abgereist. Nachstehendes Werk: A critical examination of the first principles of Geology, by G. B. Greenough, London 1819. Abends zu Major von Knebel, wohin Demoiselle Ballard kam. Fuhr mit demselben spazieren nach Winzerle. Abends für mich. Sendung von Weimar. Vierzehn Briefe eines Karthäusers und geistliche Sprüche aus dem Cherubinischen Wandersmann des Angelus Silesius.[206]

10. Früh der Kutscher nach Weimar. Revisionsbogen J. in die Druckerey. Das Rathhaus von Amsterdam fertig. Liebesbriefe eines Karthäuser von einem wunderlichen Verfasser. Nach Tische Bergrath Lenz, einige Briefe bringend, über die Mineralien des Schloßbergs von Carlsbad sprechend. Das Manuscript für die nächsten Bogen, sowohl für Naturwissenschaft als für Kunst und Alterthum, durchgesehen. Abends Prof. Kosegarten; mit ihm durchgegangen den Abschied des Schanfari. Letzte Revision des Bogens J., erste des Bogens K.

11. Zweyte Revision von J., erste und zweyte von K. in die Druckerey zurück. Nebenstehende Briefe: An Kräuter die englischen Zeitungen für Bertuch. An meinen Sohn Zelters letzten Brief. – Mittag spazieren gefahren. Mit Bergrath Lenz das Carlsbader Gestein, derselbe hatte einiges davon schon beschrieben. Museumsrechnung. Abschrift des botanischen Capitels für Voigt zur Controlle der neuen Einrichtung. Nachts Olfried und Lisena.

12. Früh Manuscripte zu den beyden Heften revidirt, dem Buchdrucker zu 3 Bogen von Kunst und Alterthum. Vor Tische spazieren gefahren. Olfried und Lisena; einige Worte darüber dictirt. Abends die Prinzessinnen mit ihren Damen. Nachts Sendung von Weimar, die beyden Gipsbüsten[207] der Nutritoren für die academische Bibliothek. Meyer, über die Raabische Sendung.

13. Bote nach Weimar, mit einem Brief an Herrn Staatsrath Schultz. Schachtel an meinen Sohn mit dem Drachenfelser Stein, auch dem arabischen Gedicht. Abschrift über Hauptmann Raabe's römische Sendung, Professor Renner. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Nach Tische Lenzische Beschreibungen der Carlsbader Übergangsgebirge. Sendung von Zwätzen in Feuer geprüfter Gebirgsarten. Abends zu Knebel, mit demselben gegen Winzerle. Nachts Olfried und Lisena hinausgelesen.

14. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Brockhaus nach Leipzig, englisches Journal-Stück. Secretär Kräuter nach Weimar, englische Journale, Zeitungen und das Siegel der Mineralogischen Gesellschaft. Herrn Hofrath Meyer, verschiedenes. Dr. Schlosser nach Frankfurt a. M., von Reinecks Deduction und Artischocken. Geh. Legationsrath Conta, communicirte Politica zurück. (Hüttnerischer Einschlag.) An die verwittwete Frau Pilz, geb. Hüttner, nach Guben in der Niederlausitz. Herrn Cammercassier Ludecus, Weimar. – Büste des Herzogs von Gotha restaurirt. Papiere geordnet und geheftet. Gegen Löbstädt gefahren. Mittag für mich. Auf die Bibliothek. Zu Frommanns[208] und Knebels. Nachts Olfried und Lisena im einzelnen näher betrachtet.

15. Übergangsgestein aus dem Granit. Aus der Druckerey den Bogen 10 und 11. Beyde revidirt und mit neuem Manuscript fortgeschickt. Anmeldung des Herrn Staatsrath Schultz und seiner Reisegefährten auf morgen. Überlegung deßhalb und Vorbereitung. Gegen Abend mein Sohn, von Frauenpriesnitz kommend. Verabredung wegen der zu erwar tenden Gäste. Revisionsbogen Kunst und Alterthum Nr. 3. Nachts Olfried und Lisena; die symbolischen Darstellungen durchgedacht, nicht weniger ausgesonnen, wie das neue Berliner Theater eröffnet werden könne.

16. Bernhardsfelsen abgeschlossen. Dr. Körner wegen des parallaktischen Stativs. Frauenholz mit den geschnittenen Steinen des braunischen Cabinets. Mittag bey den Prinzessinnen. Waren die Hoheiten von Weimar herüber gekommen. Nach Tafel fuhren sie auf's Cabinet, ich nach Hause. Unter denen Frühmorgens war das Diplom für den Grafen Bedemar, mit Lenz und Weller expedirt. Die Herren von Berlin waren spät angekommen.

17. Früh Manuscript in die Druckerey. Revision von Bogen 6 Kunst und Alterthum. Kamen die Herren Schultz, Tieck, Rauch, Schinkel; blieben zum Frühstück bis gegen Mittag. Nach Tische das Notwendigste abgethan. Auf der Bibliothek;[209] daselbst die Berliner Freunde empfangen und alles vorgezeigt. Sodann zu Major von Knebel. Gegen 7 Uhr mit Staatsrath Schultz spazieren gefahren, welcher bis 11 Uhr bey mir blieb in mannigfaltiger Unterhaltung. Demselben den Aufsatz über Raabe eingehändigt.

18. Nebenstehendes expedirt und abgesendet: An Graf Vargas Bedemar nach Copenhagen, das Diplom übersendend. An Cammerrath von Goethe nach Weimar die Haupt- und Museumsrechnung, – Hierauf die Berliner Freunde. Sie fingen an die Büste vorzubereiten, indem Sie die vorhandene Maske ausdruckten. Ich zeigte das Kupfer vor vom Wiener Congreß, auch anderes Interessante. Nach Tische nebenstehende dritte Expedition: An Herrn Hüttner, durch Mellish nach Hamburg. Kamen die Berliner Freunde. Herr Rauch fing seine Büste an. Abends gingen die jungen Herrn zu den Gipsbrüchen. Staatsrath Schultz fuhr mit mir gegen Wöllnitz. Nachts blieben wir zusammen bis 12 Uhr, Nahes und Fernes besprechend.

19. Früh starkes Gewitter, vorüberziehend und wiederkehrend. Fortarbeit an der Büste. Mittag für mich. Nach Tische Zeichnung von Schinkel. Abends bey Knebels. Nachts Sendung von Weimar.

20. Das Geschäft abgewartet. Die beyden Künstler fuhren fort zu poussiren. Herrliche Landschaften,[210] gezeichnet von Schinkel. Zusammen das Frühstück genommen. Nach Tische wieder angefangen. Abend mit Geh. Staatsrath Schultz gegen Winzerle. Blieb derselbe bis 7 Uhr.

21. War der Gips besorgt worden. Die Arbeit bald wieder angefangen. Major von Knebel eingeladen. Dessen Profil verfertigt. Wegen Mißrathen im Gips das Formen aufgeschoben. Die Lehre entoptischer Farben Herrn Staatsrath Schultz in Beyspielen vorgetragen. Mittag für mich. Sendung von London. Nachricht von Nöhden über die Mantegna. Geh. Rath Schinkel verglich den flüchtigen Grundriß mit dem Aufriß des Theatergebäudes. Um 6 Uhr fuhren die Freunde fort. Fuhr ich zu Knebel. Mit demselben und dem Knaben gegen Winzerle. Abends Schubarth zweyter Theil.

22. Die nöthigen Expeditionen zu besorgen angefangen. Nebenstehende Expeditionen: Dr. Bran, die Nachricht von Entdeckung eines festen Landes unter Südamerika. Herrn von Hoff, Dank für die Büste. Ritter Conta die mir anvertrauten politischen Notizen, eingeschlossen das Ebertische Bittschreiben. An Schubarth nach Breslau, Empfang des 2. Theils und ein curriculum vitae verlangt. – Die deputirten Herrn von der Academie, mich zu meinem Geburtstagsfest einzuladen. Es waren Prorector Danz und[211] Geheimer Hofrath Stark. Schubarths zweyten Band weiter gelesen. Für mich zu Tische. Das Maaß von Augusts Wachsthum. Herr Oberbaudirector Coudray aus Böhmen zurückkommend. Fuhr nach Weimar, woselbst ich die Berliner Freunde bey den Meinigen antraf. Sie speisten noch zu Abend; Oberbaudirector Coudray deßgleichen. Um 10 Uhr fuhren sie ab.

23. Morgens Garten und Haus besehen, auch sonstige Vorkommenheiten besprochen. Hofrath Meyer, Prof. Müller. Zu Mittag Frau Gräfin Henkel. Nach Tische Hofrath Meyer, welcher bis zu meiner Abfahrt blieb. In Jena spät angekommen. Die Frau Erbgroßherzogin und der Herzog von Württemberg begegneten mir unterwegs. Sie waren bey den Prinzessinnen gewesen.

24. Einige Concepte. Große Sendung aus England von Büchern. Hofrath Meyer; mit demselben die Symbole für die academische Bibliothek besprochen. Herr Vicedirector von Both aus Rostock, ein academischer Freund meines Sohns. Waren noch Artischocken angekommen. Schlossers Durchreise ward gemeldet. Hofrath Meyer. Mit demselben hauptsächlich über die Symbole gesprochen, welche zur Bibliothek kommen sollen. Speiste für mich. Nach Tische Hofrath Meyer. Abends bey Knebel, wo Herr von Both und Frau zum Abendessen waren.[212]

25. Johann Graf von Paar, kaisl. königl. Oberst und General-Adjutant des Feldmarschalls Fürsten Schwarzenberg.


Anton Prokesch, kaisl. königl. Offizier, zugetheilt bey S. D. dem Fürsten Schwarzenberg.


Vorgenannte Freunde überraschten mich, da wir denn gar manches, besonders die Hahnemannische Heilmethode besprachen. Ich führte sie in der Troschke nach Zwätzen. Sodann in's Schloß, wo wir die Museen betrachteten, bey mir Speisten, nach Tische die Bibliothek besuchten, wieder bey mir einsprachen. Die entoptischen Farben wurden vorgezeigt. Sie blieben bis 10 Uhr Nachts, ihrem Wunsch gemäß wurde aus dem Divan vorgelesen. – Durch Graf Paar ein Briefchen an meinen Sohn.

26. Die Paralipomena der Farbenlehre rangirt. Kam Rath Vulpius und Frau. Fortgesetzte Betrachtung des Früheren. Mittag für mich. Notiz von einem alten Kirchengewölbe. Der Kirchner besuchte mich deßhalb. Rücksendung von Brockhaus des London Magazine. Abends bey Frommanns. – An meinen Sohn durch Räthin Vulpius.

27. Bearbeitung der chromatischen Einzelnheiten. Kunst und Alterthum Revisionsbogen 5. Die[213] Parolipomena zur Farbenlehre durchgedacht. Mittag für mich. Das Schema zu den Paralipomenen in Ordnung gebracht und an Comptern das Einzelne meistens durchdictirt. – An Staatsrath Schultz, ein Brief an ihn retour. Anregung der physiologen Farben, Berlin. General-Consul von Schlözer nach Lübeck, Ersuchen um gefällige Spedition.

28. Verschiedene Geschenke an Blumen, Früchten und sonst. Besuchten mich die Prinzessinnen. Herr von Ziegesar, welcher einiges vom Herzog von Gotha brachte, das er ihm in Schönkleina gegeben hatte. Besuche von allen unter der Oberaufsicht stehenden Personen. Auch die Professoren Gabler und Stark einladend. Brief von Herrn von Münchow mit einem Kupfer von Martin Schön. Von Knebel und Sohn, Geh. Hofrath Stark und Succow, abzuholen. Mittagsessen auf der Rose. August und Ulrike waren kurz vor Tische angekommen. Letztere speiste bey den Prinzessinnen. Sodann nach Hause. Nachher auf die Bibliothek, wo verschiedener Zierrath. Früh hatten Studenten ein Gedicht gebracht. Abends Ständchen mit Fackeln. Die Kinder fuhren fort.

29. Einige Geschäftssachen. Brief von Büchler von Frankfurt. Ingleichen Archiv der dortigen Gesellschaft. Professor Güldenapfel wegen Bibliotheksangelegenheiten. Die Entführung oder Der[214] alte Bürgercapitän, Frankfurter bürgerlich Lust-Spiel. Besuchte mich Herr und Frau Präsident von Ziegesar, ingleichen Hofrath Stark. Fuhr auf die Bibliothek, einiges anordnend. Mittag für mich. Den letzten Carlsbader Kasten ausgepackt. Gedicht zur Erwiderung nach Schönkleina. Nebenstehende Expeditionen: An meinen Sohn, nebst zurückgelassenem Beutel und einigen Papieren. An Herrn Geh. Legationsrath Conta, Rücksendung der mitgetheilten politischen Nachrichten. – Zu Major von Knebel, mit demselben gegen Winzerle. Nachts zu Hause, Revision des Bogens M. Naturlehre.

30. Den Bogen M. in die Druckerey. Mit Lehmann über die Fortsetzung bis N. und O. Munda des Berichts wegen Besserung des Bibliotheksfonds. Mittag zu den Prinzessinnen, wo die Herrschaften aus Weimar dort speisten. Darauf in die Bibliothek, wohin sie sämmtlich kamen, eine Aufmerksamkeit für die Prinzessinnen zu betrachten und zugleich die Bibliothek zu beschauen. Abends Major von Knebel bey mir; verschiedenes vorgezeigt. Nachts Revision des Bogen 11.

31. An den Berichten und ihren Beylagen mundirt. Der Umschlag in die Druckerey. Der junge Köhler brachte die Schwefeldrücke. Sendung von Frankfurt. Die Schwefeldrücke ausgepackt und betrachtet. Mittag für mich. Fortsetzung des[215] Morgentlichen. Abends zu Frommanns. Nachts Revision mehrerer Concepte.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 7, S. 203-216.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Musset, Alfred de

Gamiani oder zwei tolle Nächte / Rolla

Gamiani oder zwei tolle Nächte / Rolla

»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«

72 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon