Mai.

[48] 1. Nebenstehende Expeditionen: An Kaufmann Schmidt Assignation nach Leipzig an Frege. Ingleichen Avisbrief. – Vorbereitung zum Näheren. Prolog für Berlin weiter mundirt und eingerichtet. Die Bemerkungen dazu nochmals durchdictirt. Die erste Abtheilung so wie den Aufsatz über Steindruck an Riemer. Einige Ordnung in das Miscellan-Kupfer-Portefeuille. Die meteorologische Tabelle durch Kräuter an Helbig. Mittag zu vieren. Am Prolog weiter geschrieben. Abends Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer, späterhin Canzlar von Müller.

2. Nebenstehende Expeditionen: An Färbern nach Jena, eingeschlossen an Lenz, Gestattung eines neuen Schrankes. An Voigt autorisirte Quittungen. An Wesselhöft 8. Bogen Kunst und Alterthum 3. Bandes 1. Heft. An Cammerdiener Buttstädt nach Gotha 27 Thlr. Cassegeld für einen geschnittenen Stein. – Vorbereitete Sendung nach Berlin für morgen. Dem Buchdrucker Albrecht das Manuscript zu dem 1. lithographischen Heft. Fortgesetzte Bemühungen am Prolog. Mittag zu dreyen. Ottilie war nicht wohl. Nachmittag starkes, weit umherziehendes[48] Gewitter. Abends Professor Riemer. Hofrath Meyer. Die erste Abtheilung des Prologs durchgegangen. Griechische und lateinische Sittensprüche.

3. Die Donau-Ansichten, das gute Exemplar, auf die Bibliothek, das geringere auf die Staatscanzley zum Zurücksenden. Nebenstehende Expeditionen: An Grafen Brühl in Berlin, erste Abtheilung des Prologs und der Anmerkungen. Herrn Frommann den 26., vermißten Revisionsbogen der Wanderjahre, Überlassung der Revision der letzten Bogen. Communicat an Großherzogliche Cammer, wegen der Hauptrechnung. Deßgleichen an Wölffel jun. – Die Gläschen der chemisch untersuchten Pflanzenextracte vorgesucht. Den 27. und 28. Revisionsbogen der Wanderjahre erhalten. Briefe von Kosegarten und Körner. Mittags zu dreyen. Nach Tische im Garten. NB. früh waren bey mir gewesen: Herr Bredt einen jungen Ternaux von Paris nach Halle bringend. Sendung von Alexander von Humboldt. Abends Hofrath Meyer, Canzlar von Müller, eine Abtheilung der Wanderjahre wiederbringend. Auch war gegen Mittag die Copie der Gräfin Egloffstein von Rubens Kindern angekommen.

4. Blumenblätter mit Spiritus Vini übergossen. Geld versendet. Zum letzten Bogen zu Kunst[49] und Alterthum Manuscript von Meyern mundirt. Des Grafen Morner römisches Carneval betrachtet. Zahme Xenien zu den letzten Seiten des neusten Stückes. Mittag zu dreyen. Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends Hofrath Meyer und Professor Riemer. Die Sendung nach Berlin, nicht weniger der Aufsatz über Lithographie durchgesprochen.

5. Briefe concipirt. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Grafen Brühl, Excellenz, nach Berlin, die zweyte Abtheilung des Prologs und einige Bemerkungen. Herrn Hofrath Meyer, wegen Manuscripts für Frommann. – Geh. Hofrath Kirms nach Frankenhausen gehend. Herr von Schreibers benachrichtigt von Wien, daß eine Sendung abgegangen sey. Rom, Römer und Römerinnen von Wilhelm Müller. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Beschreibung von Batavia mit bunten Kupfern. Hofrath Meyer. Einiges zu den nächsten auszufertigenden Drucksachen.

6. Prolog für Berlin. Munda für Jena. In der Bibliothek beschäftigte sich Kräuter. Frommann von Jena. Verhandlungen über die nächsten Druckschriften. Blieb zu Tische mit Frau und Herrn Professor Riemer und Hofrath Meyer. Einiges critisch durchgegangen.

7. Abermaliges Mundum für Berlin. Kam ein Brief von Grafen Brühl. Früh Lenardo's Rede[50] dictirt. Die jungen Herrschaften betrachteten die Boisseréeschen Steindrucke. Graf Grünne, niederländischer Bundestags – Gesandte in Frankfurt. Mittag zu vieren. Nach Tische die Rede corrigirt. Abends zufällig Wilhelm Meister zur Hand genommen.

8. Die gestrige Arbeit fortgesetzt. Mundum der Schlußrede. Hofrath Meyer supplirte an dem Aufsatz über Lithographie. Mit Professor Riemer das letzte Capitel durchgegangen. Expedition nach Jena: An Herrn Frommann Sendung, siehe Concept Fol. 15 der dießjährigen Correspondenz, durch einen Boten. Riemer speiste mit uns. Nach Tische Gräfin Julie von Egloffstein, über Kunstgegenstände sich unterhaltend. Abends allein. Später mit August die Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Berlin besprechend.

9. Kam das Frommannsche Recepisse wegen richtiger Abgabe des durch den gestrigen Expressen nach Jena gebrachten Manuscripts an. Abschrift des Prologs, so weit er gediehen. Einzelne Notata ajustirt und zusammengeschrieben. Mittag zu vieren. Nach Tische Portefeuille durchgesehen. Abends Oberbaudirector Coudray, die Thüre für die Jenaische academische Bibliothek bringend. Über verschiedenes Architektonische und Wegebauwesen gesprochen. – An Wesselhöft abermals eine Sendung, abgedrucktes Manuscript[51] III. Band 1. Stück, frisches III. Band 2. Stück, Fol. 27 bis 40 incl. (Beydes zu Kunst und Alterthum.) An Grafen Brühl ein Pensum des Prologs.

10. Abschluß des Prologs für Berlin. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Cammerrath Stichling, Promemoria wegen Compters Logis. An Schubarth nach Breslau. Die Jenaischen Rechnungen an Großherzogliche Cammer. – Kamen die angekündigten Sendungen: 1. Raabische Copien nach den Tänzerinnen zu Pompeji; 2. Wollenmesser von Schreibers; 3. Kupfer aus der Leipziger Auction. Herr Geh. Legationsrath Conta wegen der kleinem Medaille. Mittag zu vieren. Nach Tische die angekommenen Kupferwerke und Kunstgegenstände betrachtet. Kam die Aquatinta des Berliner Theaters. Dasselbige später mit Hofrath Meyer. Abends für mich Wilhelm Meisters Lehrjahre.

11. Brief an Grafen Brühl concipirt. Denselben so mundirt. So wie den Schluß des Prologs. Die morgende Sendung vorbereitet. Im Garten. Das Mundum des Prologs für mich beendigt. Das gestern angekommene geologische Blatt angesehen und überdacht. Mittag zu vieren. Nach Tische Gräfin Julie von Egloffstein; mit ihr die neuangekommenen Kupfer und Herkulanischen Bilder durchgesehen. Geh. Legationsrath Conta wegen[52] der kleinem Medaille. Abends Hofrath Meyer. Späterhin für mich. Die nächsten Arbeiten durchgedacht.

12. Nebenstehende Expeditionen: Brief an Grafen Brühl nach Berlin, den Schluß des Prologs. Brief an Kosegarten zu Jena wegen des ägyptischen Werkes. Rolle an Dr. Weller zu Jena, Zeichnung zur Gatterthüre in der academischen Bibliothek. Herrn Staatsrath Schultz nach Berlin, Nachricht von den eingegangenen Raabischen Gemälden. Herrn Dr. Keferstein nach Halle, wegen feiner Geognosie von Deutschland. Herrn Justus Perthes, nach Leipzig auf die Messe gesendet, Dank für dessen Steindrücke und sonst. – Manuscript zum nächsten Heft der Naturwissenschaft. Einige Briefe dictirt. Mittag zu vieren. Nach Tische Kupfer einrangirt. Mit Hofrath Meyer über das Frankfurter Monument. Vergleichung der Raabischen Malereyen mit dem Herkulanischen Kupferwerke. Sodann für mich. Nachts eine Stafette vom Grafen Brühl, zugleich Brief von Zeltern.

13. Antwort an den Grafen Brühl per Stafette, mit den gewünschten Abänderungen des Prologs. Verschiedenes concipirt und mundirt. Serenissimus, von Ihro vorseyenden Reise und sonstigen Dingen sprechend. Professor Riemer, die ersten Gesänge des Auszugs der Ilias durchgegangen.[53] Blieb derselbe zu Tische. Man besah die Raabischen Bilder nach den Herkulanischen Alterthümern, die Centauren und Tänzerinnen. Hofrath Meyer; nachher Canzler von Müller, über das Frankfurter Monument sprechend, ferner über die abgeschlossenen landtäglichen Verhandlungen. – Stafette an Grafen Brühl früh 10 Uhr abgegangen, nebst einem beygelegten Brief an Zelter.

14. Verschiedenes von Briefen concipirt, mundirt zu nächstem Mittwoch. Auszug aus Purkinje durchgesehen, einiges reinlicher geschrieben. Ingleichen die ersten Gesänge der Ilias durchgesehen. Die jungen Herrschaften 1/2 12 Uhr bis nach 1 Uhr. Durch Herrn Canzler von Müller die Ankündigung des Frankfurter Monuments. Mittag zu vieren. Sendung von Mayland durch Serenissimum, Briefe von Mylius und Cattaneo. Revision des Druckbogens der Weimarischen Pinakothek. Hofrath Meyer. Abends mehrere Aushängebogen von Jena.

15. Nebenstehende Expeditionen für die nächsten Posttage vorbereitet: Herrn Hofrath Döbereiner, wegen Reagentien. Herrn Wesselhöft, Auftrag wegen der Sternchen. Herrn Hofrath Voigt, Anfrage wegen der Lichtenbergischen Augenmücken. Herrn Alexander von Humboldt nach Paris, an Herrn Conta gegeben. An Herrn Dr. Neuburg, Dank für's Diplom, nach Frankfurt, beygeschlossen 3 Hefte Naturwissenschaft. [54] An Serenissimum ein Heft Bibliotheca italiana. – Hofrath Meyer mit zwey jungen Schweizern, Heß und ...... John fing die reine Abschrift des Prologs an. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Herr General von Seebach mit Tochter. Später Hofrath Meyer. Die Frau Großherzogin ließ sich auf morgen anmelden.

16. John fuhr am Mundum des Prologs fort. Ich beschäftigte mich mit Naturwissenschaft, besonders mit Kefersteins geognostischen Karten. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin K. H. Der Professor Müller brachte Exemplare der Pinakothek und die Originale, auch ältere Abdrücke von Carstens Socrates. Professor Riemer; das 11. und 12. Buch der Ilias durchgesehen. Blieb zu Tische. Später Hofrath Meyer, die Pompejischen Gemälde zu beurtheilen. Kam ein Brief von Raabe aus Rom. Später für mich. Kam mein Sohn aus dem Schauspiel. Wenig zu referiren.

17. Ankündigung der Pinakothek. Einige Briefe concipirt. Die Abschrift des Prologs revidirt, einiges andere concipirt. Kefersteins Geognosie von Deutschland. Locate zum Illuminiren der Karte aufgesetzt. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war auf Commission. Hofrath Meyer, die Raabischen Tänzerinnen zu beurtheilen. Abends Frankfurtisches Actenstück vom dreißigjährigen Kriege.[55]

18. Einige Briefe concipirt. John mundirte. Nebenstehende Expeditionen: Prolog an die Erbgroßherzogin. Schein wegen des Belvederischen Tempels an den Erbgroßherzog. Die Herkulanischen Bilder an Serenissimum. – Hofrath Meyer recensirte die Herkulanischen Gemälde. Blieb zu Tische. Verhandlungen wegen des neuen Steindruckheftes. Hofrath Meyer hatte hiezu von der Bibliothek verschiedene Zeichnungen ausgesucht. Nach Tische Professor Riemer mit Nachrichten aus Jena. Blieb den Abend. Kam Herr Canzlar von Müller. Rücksprache wegen des Frankfurter Monuments.

19. Sendung von Jena. Döbereiners pneumatische Chemie 1. Theil, zugleich Reagentien und den vermißten Aufsatz über Pflanzenfarben. Gries Calderon 4. Band. Aufsatz wegen des Frankfurter Monuments. Nebenstehende Expeditionen: An Serenissimum, Boisserée's Brief wegen des farbigen Exemplars des Domwerkes. Herrn Canzler von Müller nebenbemerkten Aufsatz. Herrn Professor Riemer Wilhelm Meisters Lehrjahre für Madame Durand, ingleichen einiges Naturwissenschaftliche. Herrn Director Schreibers nach Wien. Herrn Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin. – Ward eingepackt die Raabische Sendung. Herr Rath Helbig wegen des neusten Meteorologischen. Anfang des Calderonischen[56] Stücks: Die Tochter der Lust. Mittag zu vieren. Nach Tische auf Augusts Zimmer. Nachher Gräfin Lina Egloffstein, Graf und Gräfin Palffy auf morgen anmeldend. Das Calderonische Stück ausgelesen. Abends Hofrath Meyer, über das nächste Heft der Pinakothek.

20. Purkinje's Auszug S. 38. Betrachtungen über Analogieen zu den Chladnischen Versuchen. Einige Concepte. Um 11 Uhr Gräfin Lina Egloffstein. Sodann Graf und Gräfin Palffy. Canzler von Müller, wegen des Frankfurter Monumentes. Professor Riemer; einige Manuscripte durchgegangen. Um 2 Uhr Frau Professorin, Oberbaudirector Coudray. Sämmtlich zu Tische. Kupfer besehen. Abends Hofrath Meyer. Hüttnerische Berichte von London.

21. Aufsatz das Frankfurter Monument betreffend. Aufsatz revidirt und nochmals mundirt. Herr Oels, wegen der erwarteten Gemälde. Die jungen Herrschaften. Unterhaltung über die österreichischen Gäste. Sendung von Jena. Wanderjahre. Kunst und Alterthum III, 1. Glaser wegen des Majolikaschrankes. Brief von Schubarth aus Leipzig. Mittag zu vieren. Nach Tische Gräfin Julie Egloffstein; Kupfer besehen und besprochen. Hofrath Meyer. Entstehung der Reichsstadt Frankfurt a. M. von Fichard. – Herrn Professor Posselt nach Jena, wegen meteorologischen[57] Dingen. Herrn Dr. Gries, Dank für Calderons Tochter der Luft, Jena. Nach Erfurt an Raamann Weinbestellung.

22. Briefe concipirt. Verordnung wegen dem Diener Wolf an Wölffel. Den Aufsatz noch einmal mundirt, an Hofrath Meyer gesendet. Sendung für morgen vorbereitet. Die musikalische Unterhaltung für morgen bedacht. Erstes Exemplar von den Wanderjahren geheftet. Bey Tisch zu vieren; Unterhaltung über das Buch. Im Garten. Abends Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Zeichnungen gemalter Scheiben von Cöln. Zeichnung zu einer Sommerdecoration des Gewächshauses. – Aufsatz wegen des Monuments an Canzlar von Müller.

23. Einige Concepte. Nebenstehende Expeditionen: An Wesselhöft nach Jena Manuscript zu Kunst und Alterthum III, 2. Revisionsbogen 7 ebendavon. An Carl Ernst Schubarth, inliegend ein Brief an Schultz. – Um 11 Uhr Concert. Gegenwärtig Graf Palffy und Gemahlin, Staatsminister von Fritsch und Gemahlin, die Gräfinnen Henkel, Fritsch und Egloffstein, Frau von Pogwisch pp. Unter Anführung von Eberwein Chöre; Moltke und ...... Flautenist. Madame Eberwein sang u.s.w. Mittag zu fünf: Professor Riemer war geblieben. Nach Tische gemalte Fensterscheiben. Im Garten.[58] Das Anstreichen und Reinigen des Gartenhauses war vollendet. Hofrath Meyer, Röhrs Palästina.

24. Einige briefliche Expeditionen: An Boisserée den Aufsatz wegen des Denkmals durch Canzler von Müller. Chromatik an Riemer. Fortsetzung des Manuscripts arrangirt. Von Wiebeking bürgerliche Baukunst 1. Band mit Kupfern. Wanderjahre Velinexemplare von Wesselhöft. Facius, wegen verzogener Namen. Von Spiegel Dankvisite. Mittag zu vieren. Nach Tische Madame Bethmann-Hollweg, über die Oßmannstedter Angelegenheiten und sonstige Francofurtensia. Wiebekings bürgerliche Baukunst durchgesehen. Aufsatz über den gegenwärtigen Widerstreit der Gewalten, den 24. März. Abends für mich. Sailers Gedichte in Schwäbischem Dialect.

25. Einiges in die Büchervermehrungsliste eingetragen. Dr. Weller von Jena. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Oberbaurath Moller, wegen der Fensterscheibenzeichnung. Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt, Eberweins Compositionen. Herrn Grafen Reinhard, letzten Aushängebogen von Kunst und Alterthum III, 1. – Chromatica fortgesetzt, ältere Papiere deßhalb durchgesehen. Mittag zu fünfen: Dr. Weller speiste mit. Nach Tische Fräulein Adele Schopenhauer. Abends allein. Röhrs Palästina.

26. In Chromaticis verschiedenes mundirt und disponirt.[59] Anderes concipirt und vorbereitet. Nebenstehende Expeditionen, wegen der Carlsbader Irrungen, gegen Abend besorgt: Brief an Postmeister Gruner in Johann-Georgenstadt, inliegend Brief an David Knoll in Carlsbad. Paquet an David Knoll in Carlsbad, 24 Stück Catalogen zu den Carlsbader Gebirgsarten, mit der Umschlags-Adresse an Herrn Postmeister Gruner in Johann-Georgenstadt. – Mittag zu vieren. Gedichte von J. H. Kaufmann in Kreuznach. Erhielt das Manuscript der drey Könige von Stuttgardt zurück, nebst Übersetzung und Bearbeitung. Abends allein. Röhrs Palästina gelesen.

27. Nebenstehende Expeditionen abgesendet: Lyon Travels in the Northern Africa, London 1821, an Dr. Bran nach Jena. An Wesselhöft ferneres Manuscript und Anfrage. An Güldenapfel Verordnung und Copie der Rescripte wegen Erlassung der Caution. An Bergrath Lenz in Jena. An Geh. Staatsrath Nicolovius, Weimarische Pinakothek. – Einiges vorbereitet und concipirt. Um 12 Uhr Professor Riemer; Chromatica durchgegangen, Verhältnisse mit Frankfurt ausgesprochen. Um 2 Uhr Frau Professorin und Hofmedicus Rehbein. Nach Tische Sendung von Tischbein erhalten. Beschäftigung mit selbiger. Abends das Geschäft fortgesetzt. Vorbereitung auf morgen.[60]

28. Beschäftigungen des Tages schematisirt. Ferner: Untersuchungen, wie verschiedene Nationen den Begriff von Trübe ausdrücken. Nach 11 Uhr die jungen Herrschaften. Sodann fortgesetzte Betrachtungen über Chromatica und Tischbeins Sendung. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Sendungen von Wesselhöft: 25 Exemplare Velin von Kunst und Alterthum III, 1; ingleichen Revisionsbogen 8, III, 2. Sendung von Schubarth: Homer und sein Zeitalter mit Briefen und Erklärung. Sendung von Rittmeister von Odeleben: Mineralien, Wein- und Chocoladeproben. Fräulein Adele besah die Tischbeinschen Zeichnungen. Abends verschiedenes dictirt und vorbereitet. – An Auctionator Weigel, Assignation an Frege. An Herrn Cammerrath Frege, Avisbrief nach Leipzig.

29. Verschiedene Briefe concipirt und für die nächsten Posttage mancherley vorgearbeitet. Mittag zu dreyen. Im Garten einiges arrangirt. Herr Geheime Rath von Einsiedel. Abends Herr Canzler von Müller, die Tischbeinischen Zeichnungen durchzusehen.

30. Von Serenissimo zwey Medaillen für die Ungarn erhalten. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig, mit einer Assignation auf 25 Thlr. Sächsisch. Avisbrief deßhalb an Frege und Comp. eingeschlossen. [61] Herrn Rittmeister von Odeleben nach Klein-Walthersdorf. Herrn Geh. Staatsrath und Ritter Nicolovius nach Berlin. Herrn Wesselhöft nach Jena, ferneres Manuscript zu Kunst und Alterthum, Revisionsbogen 8. Herrn Hofrath Dorow nach Bonn, mit einem Exemplar Kunst und Alterthum III, 1. Herrn Professor Güldenapfel nach Jena Tagebücher zurück. – Herr Canzlar von Müller und der Bayerische Gesandte Herr von Luxburg. Professor Riemer, einige Chromatica durchgegangen. Blieb zu Tische. Verhandlungen über das Trübe durch alle Sprachen. Gräfin Julie von Egloffstein, die Tischbeinschen Zeichnungen zu betrachten. Himmelsbläue nach Leonardo da Vinci. Abends für mich. Chromatica und andere Physica durchgedacht. Den Aufsatz über Neumanns Physik durchgesehen.

31. Früh im Garten. Professor Müller von Leipzig kommend. Die neuesten Chromatica durchgearbeitet. Mittag zu dreyen. Die Früharbeiten fortgesetzt. Calderons Tochter der Luft. Abends Oberbaudirector Coudray. 9. Revisionsbogen. – Ein vollständiges Exemplar Kunst und Alterthum an Professor Zauper in Pilsen, Hofmedicus Rehbein übergeben.[62]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 8, S. 48-63.
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