Februar.

[16] 1. Fortgeschritten am Hauptgeschäft. Der gute alte Genast gerührt von seiner Kinder Talent und deren Anerkennung. Meine Schwiegertochter kam dazu, und er ward durch ihr unbefangenes Lob nur desto mehr gerührt. Mittags Professor Riemer, dem ich die von Reuterischen Aquarelle vorwies. Sodann die Ovidische Metamorphose von Bauer. Auch die Handwerker von Jost Amman. Wurden über Kunst und Kunstwerke überhaupt gute Betrachtungen angestellt. Blieb für mich. Abends Landesdirectionsrath Töpfer, umständlich die ägyptische Reise des Dr. Schneider erzählend, der erst als enthusiastischer Philhellene nach Griechenland gegangen, die dortigen Zustände aber gar bald beurtheilend noch Ägypten zu reisen Gelegenheit genommen. Das weitere, wovon mir der Reisende selbst manches erzählt, fernerhin detaillirend. Oberbaudirector Coudray kam dazu, und ich empfahl demselben ein Promemoria zu vorläufiger Instruction und Empfehlung Kirchners in Paris. In Schubarths neuem Werke gelesen. – Herrn Grafen Sternberg, Prag, Bücher.[16]

2. Am Hauptgeschäft vorwärts geschritten. Besuchten mich Herr Generalconsul Küstner und Herr Hofrath Keil von Leipzig. Mittag Dr. Weller und Eckermann. Jenaische und Weimarische Verhältnisse, nicht weniger das Theater. Über König Ludwigs Regierung und Holland überhaupt in den französischen Jahren. Ein französisches Werk, von einem heitern wohldenkenden Manne geschrieben.

3. Mundum des Abschlusses weiter geführt. Secretär Kräuter, wegen der Angelegenheit Artaria's. Packte die Exemplare aus von Müllers Madonna del Sisto. Eins für Dresden wurde eingepackt. Sonstiges vorwärts gebracht. Mittag Dr. Eckermann. Blieb für mich. Abends wurde Lenore gegeben, deßhalb alles im Theater war. Ich las Mémoires Contemporains d'un Apothicaire sur l'Espagne. Artige rangirte Ereignisse und Erbebungen aus dem Spanischen Kriege, meist natürlich und wahrhaft. Dictirte an Friedrich vorläufig einige Briefe.

4. Sendung von Göttling. Den Hauptband geheftet. Fortschritt in der Redaction. Die Angelegenheit der Continuation der Großherzoglichen Bibliothek wieder aufgenommen. Frau Großherzogin Mutter. Zeigte derselben die Sendung von Cornelius, den Oppenheimer Dom und das wunderlich problematische Gemälde vor. Herr[17] Hodges, Engländer, der hier bey Capellmeister Hummel musikalischen Unterricht nimmt. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische Herr Hofrath Soret. Abends Wölfchen.

5. Briefconcepte dictirt. Das Mundum wegen der abgebrochenen Fortsetzungen bey Artaria berichtigt. Um 12 Uhr Frau Großherzogin. Derselben die Angelegenheit vorgelegt und die Beystimmung erhalten. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog kamen dazu. Einige andere Geschäfte beseitigt. Letzter fuhr mit Oberbaudirector Coudray nach Belvedere, um die projectirte Treppe an Ort und Stelle näher zu überlegen. Fräulein Adele brachte ihr mit Blumen vorzüglich schön gemaltes Tischblatt. Ich zeigte ihr dagegen die von Reuterischen Aquarellen. Wir speisten allein. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudray. Letzterer den Entwurf zur Capelle vorlegend, welcher mit ihm genau durchgegangen wurde. Auch der Carton zu dem neuen eisernen Ofen wurde an die Wand geheftet. Ich las den französischen Apotheker in Spanien bis zu Ende. Bereitete manches auf morgen vor. NB. 150 Thaler an Hoffmann.

6. Nebenstehendes: Billet an Herrn Hofrath Meyer. – Concepte. Las in den gestern angekommenen historischen Erinnerungen in lyrischen[18] Gedichten von Stägemann. Auch war ein Brief mit Medaillen von Zelter und einer von Nürnberg mit alten Münzen angekommen. Um 11 Uhr Schlittenfahrt nach Blankenhayn. Ottilie entschloß sich nach einiger Weigerung mitzufahren. Ich ging, um sie zu sehen, in die vordern Zimmer. Herr von Beulwitz, wegen einiger Anschaffung für die Militär-Bibliothek. Mittag Dr. Eckermann und die Kinder. Abends Professor Riemer. Wir besprachen die Cantate des nächsten Geburtstags. Er trug einige angenehme kleine Gedichte vor. Wir besprachen uns hierüber und einiges andere. Gaben auch die Sammlungen Stägemannischer Gedichte Stoff zu theoretisch-praktischer Unterhaltung. Wölfchen hatte versprochner Maßen die ganze Zeit übergelesen und nahm nur zuletzt an der Unterhaltung Theil, da von Bruno die Rede war und verschiedenes auf die Beschäftigung der Knaben ohngefähr seines Alters zur Sprache kam, wobey er glaubte mitreden zu dürfen.

7. Verschiedenes in Bezug auf die Militär-Bibliothek eingeleitet. Einige dorthin gehörige Zettel autorisirt. Inspector Weise gesprochen. Meldete sich Genast der Jüngere, sodann Director Schmidt, die ich aber nicht annehmen konnte. Ich fuhr fort mich dem Hauptgeschäft zu widmen. Ein Tomus von Herrn Professor Hassel gesammelter[19] Porträte wurde mir zur Ansicht geschickt. Mittag Herr Hofrath Vogel. Die herkömmlichen pharmazeutischen Gespräche fortgesetzt. Worauf ich ihm mancherley von früheren hiesigen Zuständen erzählte. Sodann blieb ich allein, überlegte das Vorseyende. Las auf Empfehlung Adelens die Erzählung der Madame Schopenhauer: Des Adlers Horst. Angenehme Abdrücke von antiken Gemmen waren mitgetheilt worden. Das Schreiben von Rauch beherzigt. Was darauf zu erwidern sey bedacht. Im Theater Euryanthe vorgestellt. Auch die Knaben waren mithineingezogen worden. Der nunmehr engagirte Genast sang den Lysiart. – Herrn von Quandt mit einer Rolle nach Dresden.

8. Mit Correcturen der Manuscripte beschäftigt. Professor Huschke von Jena meldete sich, den ich aber nicht annehmen konnte. Mein Sohn war im Schlitten nach Erfurt gefahren. Einen Band Porträte protestantischer Geistlicher, von der Hasselschen Wittwe mitgetheilt, durchgesehen. Mittag Dr. Eckermann. Wurden die neusten theatralischen Abenteuer besprochen. Die Übersetzung aus dem amerikanischen Journal ajustirt. Ihm wurden die von Reuterischen Aquarelle vorgezeigt. Blieb für mich. Pflegte Wölfchen, der sich beklagte, dabey aber sehr artig war. Kam Landesdirections-Rath Töpfer. Erzählte nach[20] seiner Art, umständlich und gefällig, einige Table d'hôte-Geschichten. Ich hielt mich nachher an Dr. Choisy von Genf Vorlesungen: Des Doctrines Exclusives en Philosophie Rationelle, immer fort bemerkend, wie man sich mit der neufranzösischen Philosophie, die wir die Cousinische nennen wollen, zu assimiliren trachtet.

9. Schuchardt schrieb am Schlusse des dritten Bandes. Ich fuhr in dieser Arbeit mit John fort. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling, Jena. Herrn Factor Reichel nach Augsburg. – Verschaffte mir Weser-Karten, um die mitgetheilten Nachrichten über die neuen Bauten bey Geestendorf und dem Leher Hafen besser einzusehen, worüber die Dr. Meyerischen Mittheilungen sehr angenehm waren. Mittag Dr. Eckermann. Wir wurden einig wegen der Einzelnheiten, wie sie zu behandeln und einzuschalten. Nach Tische wendete ich einige Stunden an die Mineralien. Abends blieb ich allein. Dictirte Friedrichen einige Briefe.

10. Schuchardt mundirte dieselben. Einiges zur Absendung vorbereitet und eingepackt. Auch die nöthigen Papiere besorgt. Kamen das 3. und 4. Heft der Zahnischen Ornamente für's Museum. Ingleichen noch ein Band der Hasselschen biographischen Porträt-Sammlung. Dr. Eckermann zu Mittage. Wir besprachen was mit dem Einzelnen[21] zu thun sey. Abends Oberbaudirector Coudray. Generalsuperintendent Röhr und Herr Canzler. Sodann Professor Riemer. Mit solchem verschiedene Concepte durchgegangen. – Herrn Hofrath Meyer, Artaria's Liste.

11. Verschiedenes mundirt und geheftet. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Factor Reichel, den 3. Theil der Wanderjahre, Augsburg. An die J. G. Cotta'sche Buchhandlung nach Stuttgart eine Rolle. Herrn Dr. Meyer jun., Berlin. Herrn Professor Riemer, die letzten Capitel der Wanderjahre. – Ottilie von den gegenwärtigen geselligen Constellationen erzählend. Mittag Oberbaudirector Coudray, der mir sein Concept wegen Kirchners Versendung vorlas. Herr Dr. Eckermann. Besahen nach Tische die von Reuterischen Zeichnungen. Hofrath Soret. Nachher die Briefe der Olympia Morata gelesen.

12. Nebenstehendes: Herrn Dr. Meyer nach Minden. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Abschrift des Vermächtnisses. Frau von Thümmel, geborne Gräfin Corneillan. Mittag Dr. Eckermann. Weitere Verabredung mit demselben wegen Redaction der Einzelnheiten. Wachler, und zwar lateinische Studien im 15. Jahrhundert.

13. Nebenstehendes: Herrn Schmidmer in Nürnberg. Herrn Julius Elkan, wegen einigen Zahlungen. – Schuchardt überreichte die gefertigten[22] Abschriften. Coudray überschickte den Aufsatz über die Gewerkschulen. Meldete sich der Königl. preußische Gesandte von Jordan. Auch die von Gersdorffsche Familie von Eisenach. Machte Ordnung und besorgte verschiedenes Nothwendige. Mittag Dr. Eckermann. Wir setzten unsre Gespräche wegen der neusten Arbeiten fort. Besah und betrachtete sodann die russischen Mineralien. Abends Professor Riemer. Gingen Concepte durch nach dem Ende hinweisend.

14. Kam der 13. Band revidirt von Professor Göttling an. Mundirte das Schreiben an die Frau Großherzogin zum Geburtstag. Schrieb einige Blättchen für die Fürstin Radziwill nach Paris. John schrieb die Nachricht ab über den Bremer neuen Hafen. Schreiben an Herrn von Schreibers concipirt. Mittag Dr. Eckermann. Er hatte die sehr wohl gerathene Redaction der Einzelheiten vollendet. Die russischen Mineralien vorgenommen. Manches im Globe recapitulirt. Abends an Friedrich dictirt.

15. Nebenstehendes: Schreiben zum Geburtstag der regierenden Frau Großherzogin. An die Fürstin Radziwill nach Paris, einige Blättchen zum Andenken. – Concepte und Munda einiger zunächst abzusendenden Briefe. Fortgefahren den Globe in Betracht zu ziehen. Im Globe die Élection de Clare wieder in Betracht[23] gezogen und die Vorzüge der Darstellung abermals bewundert. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische die Sendung von Madame Mertens aus Cöln ausgepackt. Bedeutende Antiken, Curiosa und Versteinerungen gefunden und reponirt. Das englische Jahrbuch The Anniversary durchgesehen. Die darin befindlichen Kupfer mit Oberbaudirector Coudray. Erhielt ein gnädiges Antwortschreiben von der regierenden Frau Großherzogin. Holte einiges im Globe nach. Erhielt ein Schreiben ......

16. Nebenstehendes: Herrn von Schreibers nach Wien. Herrn Geh. Hofrath Eichstädt, Jena. – Duplicat eines Schreibens an Herrn von Cotta abgeschrieben, da das Original in Ihro Majestät des Königs Händen geblieben war. Betrachtung über die Fragmente merkwürdiger Thonbilder, die ich gestern erhalten hatte. Das letzte Heft der Berliner Jahrbücher an Hase zurück mit Erklärung. Anmeldung Ihro Hoheit des Kronprinzen von Preußen. Höchstdieselben kamen um ein Uhr. Mittag Fräulein Adele. Wurden derselben die angekommenen Curiositäten vorgezeigt. Ihre vorhabende Reise besprochen, Aufenthalt am Rhein, hiesige Verhältnisse und dergleichen. Ich las die Vorlesungen der französischen Lehre ferner durch. Abends Wölfchen. Sehr anmuthig und schmeichelhaft um seine Zwecke durchzusetzen.[24]

17. Schuchardt lieferte die fertige Abschrift ein. Der Abschluß des Ganzen rück immer näher. Einiges vorbereitet. Frau Großherzogin Mutter. Nachher Herr von Lützerode und Gemahlin. Frau General von Natzmer. Erhielt von Göttling den 14. Band durchgesehen. Quittung von Peucer, über das Exemplar meiner Werke für die Rehbeinischen Kinder erster Ehe. Mittag Dr. Eckermann. Weitere Verabredung wegen der Einzelheiten. Verschiedene Briefe concipirt. Betrachtungen über die plastischen Thonfragmente, die von Cöln gekommen. Abschluß der französischen Vorlesungen. – Eine Schachtel an Fräulein Adele Schopenhauer.

18. Nebenstehendes: An Frau Geh. Rath von Wolzogen nach Jena. An Frau von Pogwisch, Billet. Herrn Hofrath Soret deßgleichen.- Nahm die italiänische Reise vor. Herr Genast, Nachricht wegen des Bildes von Correggio bringend. Mittag Dr. Eckermann. Fuhren wir fort über die Betrachtung der Natur zu sprechen. Den Vorschlag überlegend, die Farbenlehre in's Enge zu bringen. Nach Tische Herr Soret, die Übersetzung der Metamorphose der Pflanzen bringend. Sodann für mich. Italiänische Reise. Das Botanische und Sonstiges beachtend und durchdenkend.

19. An meinen Sohn das Honorar für Vogel eingehändigt.[25] Inspector Weise, Quittungen zur Autorisation vorlegend. Bildhauer Kaufmann, das revidirte Berliner Modellchen vorzeigend. Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Die Ergebnisse der vergangenen und laufenden Tage besprechend. John hatte unterdessen die Exemplare Schillerischer Briefe gesondert. Wie sie mir und den Erben zu kommen. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Mit ersterem Diskussion über einige Erscheinungen auf Farbe bezüglich. Mit beyden die gestrige Ausführung Egmonts betreffend. Blieb für mich. Las in der modernen Insel Felsenburg. Ottilie kam aus der Vorstellung der Bereiter. Später Wölfchen, welcher sich zu mir setzte und las. Ich ging mit ihm die Bilder seiner Kinderschrift durch. – Herrn von Cotta, die gewünschte Abschrift eines frühern Briefs, nach Berlin. An das Geographische Institut, zwey Rechnungen für die Großherzogliche Kartensammlung autorisirt.

20. Dictirte vielfache Concepte zu allerley Zwecken. John fertigte einige Munda. Die morgende Sendung nach Augsburg ward in's Enge gebracht. Generalmajor von Brause, attachirt an den Prinzen Wilhelm, besuchte mich. Mittag Dr. Eckermann. Wir besprachen das fortzusendende Einzelne. Nicht weniger was bey einer[26] Redaction der Farbenlehre allenfalls zu thun sey. Abends Professor Riemer. Wir gingen den zweyten Aufenthalt in Rom zusammen durch.

21. Nebenstehendes: An Frau von Wolzogen, Correspondenz mit Schiller zwey Bände, Jena. Herrn Factor Reichel, Brief und Abschluß der 5. Sendung. Herrn Geh. Hofrath Helbig, bezüglich auf die Mayländischen Bestellungen. – Das nächst Ab zusendende vorbereitet. Andere Umsichten. Geh. Hofrath Luden, welcher als landschaftlicher Deputirter sich hier befindet. Professor Göttling, welcher wegen seiner Characterisirung als Professor ordinarius honorarius zu danken kam. Mittag Hofrath Vogel. Bey'm Nachtisch kam Professor Göttling. Man hielt sich lebhaft an die Erinnerungen seiner italiänischen Reise. Er hatte auch Ihro Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin aufgewartet. Blieb für mich. Las die wieder aufgefrischte Insel Felsenburg weiter. Abends die Kinder, welche sich mit Ausspielen allerley Kleinigkeiten unterhielten, auch wohl wieder eine Zeitlang im mitgebrachten Büchelchen lasen.

22. Nebenstehendes: Herrn Bergrath Lenz in Jena. Rentamtmann Müller, daselbst. – Zweyter Aufenthalt in Rom, revidirt. Mit meinem Sohn Geld- und Familiensachen abgehandelt. Einiges vorbereitet. Ging einige große Mappen durch,[27] Kupfer und Zeichnungen revidirend. Zu Mittag mein Sohn, über verschiedenes Bevorstehende gesprochen. Nach Tische fuhr ich fort die Mappen durchzusehen bis in die Nacht. Las alsdann ferner in der neuen aufgefrischten Insel Felsenburg.

23. Sprach fernerhin mit meinem Sohn. Nebenstehendes ward abgeschlossen: Herrn Geh. Staatsrath von Loder in Moskau, abgesendet. Herrn Rittmeister Küster nach Braunschweig. Billet an Herrn Professor Riemer. – Die Kirchnerische Angelegenheit zunächst bedacht. Schuchardt brachte die Abschrift des Anfangs des zweyten Aufenthalts in Rom. Kam an: Sammlung von Anecdoten von Zaumsegel. Ich ging wieder an die Revision der Mappen. Dr. Eckermann speiste mit mir. Es war hauptsächlich von der Redaction der Farbenlehre die Rede und von den hohem allgemeinen Ansichten möglich werden. Friedrich brachte das letzte Zimmer in Ordnung. Wir räumten die norwegischen Mineralien weg. Abends besuchte mich Frau von Münchhausen. Später Professor Riemer, wo wir mit dem Durchgehen des Manuscripts fortfuhren. Die Insel Felsenburg weiter gelesen. Herr Obrist von Lützow war vor Tische bey mir gewesen.

24. Erhielt von Herrn von Lützow ein Manuscript den russischen Feldzug betreffend. Dictirte einiges[28] in Kirchners Angelegenheiten. Las ferner in Herrn Sorets Übersetzung meiner Morphologie. Fuhr mit Ottilien spazieren und konnte die traurige Unzulänglichkeit in den Anstalten zum russischen Feldzug nicht aus dem Sinne bringen. v. Martius Reise nach Brasilien. Dr. Eckermann zu Mittag. Gespräch über Naturlehre. Las ferner in Martius Brasilien. Abends großer Thee bey Ottilien. Le Biographe. – Die Folge des Manuscripts an Professor Riemer.

25. Relation der russischen Campagne gelesen. Einiges Oberaufsichtliche. Übersetzung der Metamorphose. Frau Badeinspector Schütz. Brief an Herrn Staatsminister von Humboldt dictirt. Mittag mit Ottilien spazieren gefahren. Dr. Eckermann zu Tische. Gegen Abend Gräfin Julie. Abends allein. Fing an mich näher mit Herrn Sorets Übersetzung, den ältern Pflanzenzeichnungen zu befreunden. – Herrn Dr. Weller nach Jena, einiges zurückgesendet. Herrn Elkan 54 Thlr. 20 Gr. Zahlung an Velten restituirt.

26. Fuhr in diesen Betrachtungen fort. Einiges ward geordnet. Um 12 Uhr die regierenden Herrschaften und Demoiselle Mazelet. Mittag Dr. Eckermann, welcher von der gestrigen Vorstellung Iphigeniens einige Kenntniß gab. Herr Soret übersendete ein französisches Werk: Musée de Sculpture,[29] drey Hefte. Ich sah solche durch und war sehr zufrieden, mehrere Arbeiten des trefflichen Goujon näher kennen zu lernen.

27. Fuhr an Sorets Übersetzung fort. Einiges wenige sonst beseitigt. Herr General von Müffling, besonders von seinem Aufenthalt in Gastein und den dortigen Verhältnissen erzählend. Mittag Dr. Eckermann. Fortgesetztes über's Vorseyende. Herr Canzler und Geh. Rath von Müller. Publica und Privata durchsprechend. Abends Professor Riemer. Wir nahmen den zweyten Aufenthalt in Rom vor. Er theilte einige wohlgedachte und glücklich gereimte Invectiven mit. Aushängebogen von Augsburg.

28. Mittheilung von Ihro Kaiserlichen Hoheit. Hofrath Vogel zeitig. Schuchardt schrieb an dem römischen Aufenthalt. John mundirte mehrere Briefe. Ottilie gab Nachricht vom gestrigen Ball. Ich hatte manches zu den ferneren Lieferungen meiner Werke zu überdenken. Mittag Dr. Eckermann. Gegen Abend Hofrath Vogel. Unterhaltung über Herrn von Müfflings Krankheit. Die Rustische Cur, Gastein und was dem anhängt. Abends Oberbaudirector Coudray. Die Angelegenheit der Gewerbeschule näher besprochen, ingleichen dessen Promemoria zu Kirchners Reise. Wölfchen war gegenwärtig, hielt sich still und horchte zu.[30]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 12, S. 16-31.
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