Neunter Auftritt.

[87] Paul. Die Vorigen.


BÄRBCHEN.

Ach Vater! – die Werber –

Die Werber – o Schrecken! –

Sind hinter ihm her.

Er will sich verstecken.

Sie suchen.

Sie fluchen.

O, lauft doch!

O, helft doch!

Ich kann nicht mehr.


Sinkt in seine Arme.


PAUL. Werber? – Werber? – Weiter nichts? – Dem Himmel sey Dank! – Ich dacht', es wäre gar Feuer. – Wie ist denn das Ding zugegangen?

BÄRBCHEN deren Unruhe mit jeder Rede wächst. Fragt nicht, Vater! helft! Dort bey Schulzens Haus um dir Ecke –[87]

PAUL. Am lieben Jahrmarkt, an meinem Geburtstag so ein Lärm!

BÄRBCHEN. Vier Soldaten, mit bloßen Säbeln –

PAUL. Wir spielten so ruhig Solo –

BÄRBCHEN. Wenn sie ihn wiederfänden –

PAUL. Ich hatt' eben mein Pfeifchen angesteckt –

BÄRBCHEN. Hört ihr nicht? Der Lärm nimmt zu –

PAUL. Und ein Solo mit beiden Wenzeln in der Hand –

BÄRBCHEN. Vater! Vater!

PAUL. Ich hab's nur zu mir gesteckt, um es hernach auszuspielen –

BÄRBCHEN. Seht doch, was da vorgeht, lieber Vater! – Ich muß aufs Schloß – Daß der Himmel sich erbarme! Geht ab.[88]


Quelle:
Georg Anton Benda: Der Dorfjahrmarkt. Leipzig 1778, S. 87-89.
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