Biographie

Johann Christoph Gottsched (Schwarzkunstblatt nach eine Gemälde von M. Wernerin)
Johann Christoph Gottsched (Schwarzkunstblatt nach eine Gemälde von M. Wernerin)

1700

2. Februar: Johann Christoph Gottsched wird in Juditten/Ostpreußen als Sohn des Pfarrers Christoph Gottsched und der Pfarrerstochter Anna Regina Gottsched geboren.

1714

Er schreibt sich, nicht ganz ohne den Einfluss des Vaters, für die Fächer Philosophie, Mathematik, Physik, klassische Philologie, Poesie und Rhetorik an der Universität Königsberg ein.

1719

Februar: Gottsched verteidigt seine Dissertation, die ein meteorologisch-physikalisches Thema behandelt. Der Professor für Poetik Johann Valentin Pietsch begeistert ihn für klassizistisch orientierte Dichtung.

1724

Januar: Um den Werbern des preußischen Soldatenkönigs zu entgehen, flieht er mit seinem Bruder Johann Friedrich nach Leipzig und wird dort Privatlehrer.

Oktober: Er verteidigt die Dissertation »Hamartigenia, sive de fonte vitiorum humanorum«.

1725

Sommer: Gottsched habilitiert sich und gibt Vorlesungen als Privatdozent.

Zudem gründet er die moralische Wochenschrift »Die Vernünfftigen Tadlerinnen«.

1730

Gottsched wird Außerordentlicher Professor der Poesie in Leipzig.

1732

Gottsched beginnt die »Critische Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit« herauszugeben.

1734

Gottsched wird Ordentlicher Professor der Logik und Metaphysik in Leipzig. Mehrmals ist er Dekan an der Philosophischen Fakultät, fünfmal bekleidet er das Amt des Rektors.

1735

19. April: Er heiratet Luise Adelgunde Victorie Kulmus in Königsberg.

1738

Gottsched tritt wegen Unstimmigkeiten aus der »Societas Philoteutonico Poetica« aus.

1739

Gottsched wir Rektor und Senior der philosophischen Fakultät.

1741

Die Vorrede zu seiner Sammlung »Die Deutsche Schaubühne nach den Regeln und Exempeln der Alten« wird verfasst.

1745–1762

Er gründet zwei Zeitschriften, den »Neuen Büchersaal der schönen Wissenschaften und freyen Künste« und »Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit«.

1748

»Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst« erscheint.

1749

Maria Theresia gewährt dem Ehepaar Gottsched in Wien eine Privataudienz.

1757

Gottscheds Sammeltätigkeit führt zur Bibliographie: »Nöthiger Vorrath zur Geschichte der deutschen Dramatischen Dichtkunst oder Verzeichniß aller Deutschen Trauer- Lust- und Sing-Spiele [...] von 1450 bis zur Hälfte des jetzigen Jahrhunderts«

1759

Für hochschuldidaktische Zwecke verfasst er eine »Akademische Redekunst«.

1762

Seine Gattin stirbt. Noch im selben Jahr heiratet er Ernestine von Neunes.

Nach 1765

Gottsched arbeitet überwiegend als Übersetzer. Zusammen mit seiner Frau übersetzt er Bayles »Dictionnaire historique et critique« als »Historisches und Critisches Wörterbuch«, Bernard Le Bovier de Fontenelles »Gespräche von Mehr als einer Welt«, Charles Batteux' »Auszug aus des Herrn Batteux Schönen Künsten« und Addisons und Steeles »Der Zuschauer«. Außerdem veranlasst er Neuausgaben von Übersetzungen Ciceros und Virgils.

1766

12. Dezember: Gottsched stirbt in Leipzig und erhält eine feierliche Bestattung.

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