[326] 1.
Gottes Fried' ist euch gegeben:
nehmet ihn mit Freuden an.
wisset / daß allein er kan
geben ein vergnügtes Leben.
mit dem edlen Seelen-Fried /
er uns alles theilet mit.
2.
Frölich in gemeinen Plagen /
muhtig in der grösten Noht /
ja getrost auch in dem tod /
glücklich in den bösen Tagen!
wen der Himmels-Fried' ergetzt /
der ist stäts in Freud versetzt.
3.
Ungewitter / Hagel / Regen /
Winde / Blitz' und Donnerstrahl /
Wellen / und Erdbeben-Knall /
können diesen nicht bewegen /
der in Gottes Frieden lebt /
über alles ist erhebt.
[327]
4.
Er kan kecklich alls verlachen /
was die eitle Welt beginnt:
er viel anderst ist gesinnt.
Er läst nur den Himmel machen.
geh' es übel oder wol:
sein Herz ist doch Trostes-voll.
5.
In dem Krieg ist er mit Frieden;
in der Armut / gleichwol reich;
Tod und Leben gilt ihm gleich:
wann er nur ist ungeschieden
von des höchsten Fried' und Freud /
die ihn tröstet allezeit.
6.
Ach die Edle Ruh der Seelen /
allen Mangel reich ersetzt:
ja in Leid vielmehr ergetzt:
seelig / wer sie pflegt zu wählen!
alles in der Welt vergeht:
nur der Seelen Ruh besteht.
7.
Wahres Ende der verlangen /
einigs Ziel und höchstes Gut![328]
bleibe stäts in meinem Muht /
lasse mich mit dir nur prangen.
Hilff daß ich die Welt besieg' /
und mich stäts mit dir vergnüg.
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