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1785
Am 4. Januar wird Jacob Grimm in Hanau als ältestes von sechs Kindern geboren.
1786
Am 24. Februar wird Wilhelm Grimm in Hanau geboren. Die beiden Brüder gestalten ihr Leben in enger häuslicher Gemeinschaft, die auch nach der Heirat Wilhelms mit Dorothea Wild fortbesteht. Viele ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Editionen geben die Brüder gemeinsam heraus.
1787
Als dritter Bruder wird Carl Friedrich Grimm in Hanau geboren. Er wird später Sprachlehrer für Französisch und Englisch in Kassel.
1788
Am 18. Dezember wird Ferdinand Philipp in Hanau geboren. Er gibt später drei Sammlungen mit Sagen heraus (1820, 1838 und 1846), die ersten beiden davon unter Pseudonym Lothar und Philipp von Steinau.
1790
Geburt des Bruders Ludwig Emil Grimm, später ein bekannter Maler und Grafiker, der auch für Märchenausgaben seiner Brüder Jacob und Wilhelm Illustrationen beisteuert.
1791
Umzug der Familie nach Steinau, der Vater Philipp Wilhelm wird Amtmann.
1793
Geburt der Schwester Charlotte Amalie, genannt Lotte.
1796
Tod des Vaters.
1798
Jacob und Wilhelm ziehen zu ihrer Tante Henriette Philippine Zimmer, einer Hofdame der hessischen Landgräfin, nach Kassel. Dank ihrer finanziellen Unterstützung können sie das Lyceum Fridericianum in Kassel besuchen.
1802–1806
Jacob beginnt Studium der Rechtswissenschaft in Marburg (bis 1805). Er hört Vorlesungen bei Friedrich Carl von Savigny und macht die Bekanntschaft mit Clemens Brentano. Wilhelm beginnt 1803 ebenfalls ein Studium der Rechtswissenschaft am selben Ort (bis 1806).
1805
Jacob reist mit Savigny nach Paris, um ihm beim Studium wissenschaftlicher Quellen zu assistieren. Er studiert dort mittelalterliche Handschriften und sammelt volkskundliche Texte.
1806
Jacob erhält eine Stelle als Sekretär beim hessischen Kriegskollegium. Sein Studium schließt er nicht ab. Wilhelm dagegen legt sein juristisches Examen ab und wird Privatgelehrter in Marburg.
1807
Jacob scheidet aus der amtlichen Stellung aus. Die beiden Brüder befreunden sich mit Achim von Arnim und seinem Kreis und liefern Beiträge für den zweiten und dritten Band von »Des Knaben Wunderhorn.«
1808
Nach dem Tod der Mutter wird Jacob als Ältester Oberhaupt der Familie und muß für den Lebensunterhalt seiner Geschwister sorgen. Er wird Privatbibliothekar des Königs Jérôme Bonaparte in Wilhelmshöhe bei Kassel; Wilhelm kann wegen seiner angegriffenen Gesundheit keine Stellung annehmen.
1809
Jacob wird Auditor beim Staatsrat in Kassel.
1810
Jacob und Wilhelm senden einige von ihnen gesammelte Märchen an Clemens Brentano und stellen es ihm frei, die Märchen für eine geplante Ausgabe zu verwenden..
1811
Jacob legt die Abhandlung »Über den altdeutschen Meistergesang« vor.
1812
Brentano machte keinen Gebrauch von den ihm zugegangenen Märchen der Brüder Grimm. So reift der Plan, selbst eine solche Sammlung herauszugeben. Die ersten Exemplare des (ersten) Bandes der »Kinder- und Hausmärchen« der Brüder Grimm (Druckdatum 1812) erreichen ihre Empfänger Ende Dezember 1811; ein zweiter Band kommt Ende des Jahres 1814 heraus mit dem Druckdatum 1815.
1813
Jacob wird 1813 hessischer Legationsrat. Als Diplomat reist er 1814 nach Paris und Wien und nimmt als Mitglied der kurhessischen Delegation am Wiener Kongreß teil (bis 1815). Wilhelm wird Bibliothekssekretär in Kassel (bis 1829).
1816
Jacob beendet seine Diplomatenlaufbahn und wird in Kassel zum Bibliothekar ernannt. Die schlecht bezahlte Stellung ermöglicht ihm und seinem Bruder dennoch eine Zeit intensiver wissenschaftlicher Arbeit. Es erscheint der erste Band der »Deutschen Sagen«, herausgegeben von den Brüdern Grimm (zweiter Band 1818). Trotz einer zum Teil sehr kritischen Aufnahme in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit erlangen die Brüder Grimm mit dieser Ausgabe (Auflage unter 1000 Exemplaren) großes Ansehen und schaffen damit die Grundlage für eine lang anhaltende Rezeption. Viele der von ihnen aufgenommenen Sagen finden in der Bearbeitung der Brüder Grimm Eingang in Lesebücher, Zeitschriften, Kalenderliteratur und andere Medien und werden feste Bestandteile örtlicher Überlieferungen, z.B. die Sagen vom Rattenfänger von Hameln oder vom Mäuseturm von Bingen.
1819
Innerhalb der Editionsgeschichte kommt der 1819 erschienenen zweibändigen Ausgabe der »Kinder- und Haus-Märchen« eine besondere Bedeutung zu. Sie erscheint im Vergleich zur ersten Veröffentlichung 1812/15 inhaltlich wesentlich durchdachter und im Hinblick auf sprachliche Vervollkommnung abgerundeter: So viele neue und ergänzte Texte hat es nie wieder gegeben. Nicht wenige Stücke sind umgestellt oder Überschriften geändert, fragmentarische Fassungen ausgeschieden. Die Ausgabe bildet die Basis für die späteren Gesamteditionen ebenso wie für die sogenannte Kleine Ausgabe der »Kinder- und Haus-Märchen« (1825 ff.). Die Ausgabe wird hauptsächlich, wie auch die späteren Ausgaben, von Wilhelm betreut und immer wieder verbessert und ergänzt, bis schließlich die Rundzahl von 200 Stücken erreicht ist (1857). Aus der bisherigen Sammlung werden einige Stücke ausgeschieden, andere neu hinzugefügt; auch gibt es eine durchgehende Zählung der Stücke. Die Anmerkungen erscheinen aufgrund der Kritik an der Sammlung in einem separaten Band (1822, ergänzt 1856).
1819–1837
Jacob legt eine vierbändige »Deutsche Grammatik« vor.
1821
Wilhelms Abhandlung »Über deutsche Runen« erscheint.
1825
Wilhelm heiratet die Apothekerstochter Dorothea Wild (Kosename Dortchen), wichtige Beiträgerin zur Märchensammlung. Jacob lebt bis zu seinem Tode unverheiratet mit der Familie des Bruders in einem gemeinsamen Hausstand. Die kleine Ausgabe der »Kinder und Hausmärchen« mit einer Auswahl von 50 Texten erscheint. Das Korpus bleibt bis zur 10. und letzten zu Lebzeiten erschienenen Auflage von 1858 im Bestand der Texte nahezu unverändert.
1826
Jacob und Wilhelm übersetzen Märchen aus Südirland, die 1825 anonym – Verfasser war Thomas Crofton Croker – unter dem Titel »Fairy Legends and Traditions of the South of Ireland« in London erschienen waren, und bringen sie unter dem Titel »Irische Elfenmärchen« heraus.
1828
Jacob legt ein weiteres Grundlagenwerk vor, die »Deutschen Rechtsaltertümer«.
1829
Jacob und Wilhelm werden bei der Besetzung einer Oberbibliothekarsstelle in Kassel übergangen. Sie reichen daraufhin beim Kurfürsten ihren Abschied ein. Wilhelm Grimms zentrale Abhandlung »Die deutsche Heldensage« erscheint.
1830
Jacob und Wilhelm ziehen um nach Göttingen. Dort tritt Jacob eine Stelle als Bibliothekar und ordentlicher Professor für deutsche Altertumswissenschaft in Göttingen an. Wilhelm wird ebenfalls Bibliothekar in Göttingen und ein Jahr später außerordentlicher Professor in Göttingen. In seiner Lehrtätigkeit ist er jedoch durch häufige Krankheiten beeinträchtigt.
1832
Der erste Band von Jacob Grimms »Deutscher Mythologie« wird veröffentlicht (Bd. 2: 1844, Bd. 3: 1854). Diese Ausgabe wirkt inspirierend auf zahlreiche Märchen- und Sagensammler.
1834
Nach vielen Jahren der Beschäftigung mit Tierfabeln erscheint Jacob Grimms »Reinhart Fuchs.« Erstmals wird die Überlieferung des Tierepos »Reineke Fuchs« und seiner volkssprachlichen Fassungen zusammenhängend dokumentiert.
1837
Als Ernst August II. König von Hannover wird und die Verfassung außer Kraft setzt, erheben die Professoren Friedrich Christoph Dahlmann, Georg Gervinus, Heinrich Ewald, Wilhelm Eduard Albrecht, Wilhelm Eduard Weber sowie Jacob und Wilhelm Grimm, die sogenannten »Göttinger Sieben«, dagegen öffentlichen Protest. Sie werden daraufhin alle aus dem Staatsdienst entlassen, Jacob Grimm, Dahlmann und Gervinus sogar des Landes verwiesen. Jacob zieht wieder nach Kassel und lebt im Haus seines Bruders Ludwig Emil Grimm.
1838
Jacob veröffentlicht die Schrift »Über meine Entlassung.« Er reist nach Franken und Sachsen. Wilhelm zieht mit seiner Familie von Göttingen nach Kassel. Beginn der Arbeiten am »Deutschen Wörterbuch«, die erste Lieferung kommt 1852, der erste Band 1854 heraus (Abschluß des Unternehmens 1961, 32 Bände).
1839
Wilhelm gibt die »Gesammelten Werke« von Ludwig Achim von Arnim heraus (22 Bände, bis 1856).
1840
Als weiteres Grundlagenwerk legt Jacob Grimm »Weistümer« vor (sieben Bände bis 1878). König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen beruft die Brüder als Mitglieder der Akademie der Wissenschaften nach Berlin.
1841
Übersiedlung nach Berlin. Jacob erhält eine Berufung zum Professor an die Berliner Universität.
1846
Jacob leitet die erste Germanistenversammlung (Frankfurt am Main). Eine zweite, ebenfalls unter seiner Leitung stehende Versammlung findet 1847 statt.
1848
Jacob veröffentlicht die »Geschichte der deutschen Sprache.« Er wird von der Stadt Mülheim an der Ruhr in die deutsche Nationalversammlung gewählt und nimmt als Abgeordneter an der deutschen Nationalversammlung im Frankfurter Parlament (Paulskirche) teil. Seine Lehrtätigkeit gibt er auf, um nur noch wissenschaftlich zu arbeiten.
1852
Auch Wilhelm zieht sich von seiner Lehrtätigkeit zurück.
1856
Der Kommentarband der »Kinder- und Hausmärchen« erscheint, unabhängig von der Märchensammlung, in dritter Auflage.
1857
Die »Kinder- und Hausmärchen« kommen in siebter Auflage heraus (Ausgabe letzter Hand).
1859
Am 16. Dezember stirbt Wilhelm in Berlin an einem Rückgratgeschwür.
1863
Am 20. September stirbt Jacob nach zwei Schlaganfällen in Berlin.
Autor der Biografie: Hans-Jörg Uther
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Die Ausgabe enthält drei frühe Märchen, die die Autorin 1808 zur Veröffentlichung in Achim von Arnims »Trösteinsamkeit« schrieb. Aus der Publikation wurde gut 100 Jahre lang nichts, aber aus Elisabeth Brentano wurde 1811 Bettina von Arnim. »Der Königssohn« »Hans ohne Bart« »Die blinde Königstochter« Das vierte Märchen schrieb von Arnim 1844-1848, Jahre nach dem Tode ihres Mannes 1831, gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter Gisela. »Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns«
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